Angst, Not und Wut macht sich breit bei jungen Müttern und Vätern. Viele wissen nicht ob sie einen Betreuungsplatz für ihr Kind an einer Kindertagesstätte bekommen. Mindestens 438 Plätze fehlen für die Betreuung in Leverkusen.
Ungewissheit ob der Nachwuchs einen Platz in einer Kita im Stadtteil bekommt ist eine Sache. Die Gefahr gar keinen Platz zu bekommen eine viel Größere. Existentielle Probleme können sich hieraus ergeben. Die Berichterstattung in den Lokalzeitungen zeigen die Verzweiflung der Eltern bei der Suche nach einem Kitaplatz.
„Es muss gehandelt werden! Der Rechtsanspruch der Eltern auf einen Betreuungsplatz muss eingehalten werden. Nur mit der freien Wahl und dem Anspruch auf einen Betreuungsplatz ist es möglich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten“, so Jörg Theis, Kinder- und Jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Leverkusen.
Der nun noch deutlich klarer gewordene Engpass bei der Kinderbetreuung in den Tagesstätten macht es erforderlich, dass der Kinder- und Jugendhilfeausschuss sich dem Thema erneut annimmt und Bestrebungen unternimmt den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz zu gewährleisten. „Die SPD-Fraktion Leverkusen beantragt daher eine Sondersitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses“, so Theis.
Dem Problem her wird man nur mit einem weiteren Neu- und Ausbau von Kindertagesstätten im gesamten Stadtgebiet. Per Bedarfsanalyse müssen wohnortnahe Flächen ausgemacht werden, an denen weitere Betreuungsplätze geschaffen werden können.
„Um auch kurzfristig der Nachfrage nach Betreuungsplätzen zu entsprechen beziehungsweise wenigstens den Engpass zu verkleinern ist es notwendig kreativ und unkonventionell zu Denken. Denkbar wäre es in Containerbauweise kurzfristig weitere Tagesstätten zu schaffen“, so Aylin Doğan, Mitglied im Kinder- und Jugendhilfeausschuss.
Der Jugendhilfeausschuss soll sich, auf Wunsch der Sozialdemokratien, in seiner Sondersitzung auch noch mal mit dem Thema „Offenes Konzept“ beschäftigen. „Von Eltern bekommen wir weiterhin berechtigte Nachfragen zum ‚Offenen Konzept‘. Der Ausschuss muss daher zwingend über die Anstrengungen der Verwaltung zur Umsetzung des Ratsbeschlusses vom 19.12.2016 informiert werden“, betont Aylin Doğan.
Zur Erinnerung, der Rat hatte beschlossen, dass „Offene Konzept“ mit einer anonymen Befragung bei Eltern und Erzieherinnen und Erziehern zu evaluieren und zu überprüfen. Darüber hinaus eine Fachtagung durchzuführen und anschließend die Weiterentwicklung des Konzeptes vorzunehmen.