Die in NRW anerkannten Naturschutzverbände lehnen die geplante Erweiterung der Sondermüllverbrennungs-Kapazitäten in Leverkusen ab. In einer gemeinsamen Stellungnahme von BUND, NABU sowie der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) wird besonders die damit verbundene Erhöhung der Schadstoff-Emissionen kritisiert.
Die Firma Currenta, Tochterfirma von BAYER und LANXESS, will die jährlichen Verbrennungskapazitäten für Sondermüll von 80.000 auf 120.000 erweitern. Schon jetzt belastet die Anlage die Umwelt mit großen Mengen Stickoxiden, CO2 und Schwermetallen, darunter hochgefährlichen Stoffen wie Quecksilber, Arsen und Cadmium.
Claudia Baitinger vom BUND: Vor einer erklärtermaßen viel zu hohen Schadstoff-Fracht des Industrieraums Köln/Leverkusen ist jegliche Art von Schadstoffeintrag durch weitere Emissionen nicht mehr hinnehmbar. Baitinger kritisiert insbesondere, dass die Anlage zur Verbrennung von Klärschlamm mit einer zu niedrigen Verbrennungstemperatur arbeitet (notwendig wären 1.100 Grad), und dass darin keine Katalysatoren zur Reduktion von Stickoxiden (SCR) vorgesehen sind.
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) unterstützt den Widerstand der Naturschutzverbände: In NRW gibt es keinen Bedarf für weitere Verbrennungskapazitäten - schon jetzt werden zur Auslastung der bestehenden Anlagen große Mengen Müll aus dem Ausland akquiriert. Immer neue Verbrennungsanlagen verhindern zudem den Einstieg in eine ökologisch sinnvolle Kreislaufwirtschaft, so Philipp Mimkes vom Vorstand der CBG. Currenta betreibt auch in Dormagen und Krefeld große Müllverbrennungsanlagen, deren Kapazitäten mehrfach erweitert wurden.
Der Erörterungstermin findet am Donnerstag, den 29. September ab 10 Uhr in Leverkusen (Bürgerhalle Wiesdorf, Hauptstr. 150) statt. Der Termin ist öffentlich.