BAYER AG: „Konzern-Verbrechen totgeschwiegen“

Coordination reicht Gegenantrag zur Hauptversammlung ein

Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 15.03.2013 // Quelle: Coordination gegen Bayer

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren hat einen Gegenantrag zur Hauptversammlung der BAYER AG am 26. April in Köln eingereicht. Wegen der „verfälschenden Darstellung der Firmengeschichte“ fordert die CBG eine nicht-Entlastung des Vorstands. Der Gegenantrag wurde heute auf der website von BAYER veröffentlicht.
Die Firma BAYER organisiert in diesem Jahr zu ihrem 150-jährigen Bestehen zahlreiche Festveranstaltungen mit prominenten Gästen. Ein eigens gebautes Luftschiff macht in allen fünf Kontinenten Werbung für den Konzern. Bei den Publikationen von BAYER werden jedoch die unangenehmen Teile der Firmengeschichte ausgeblendet. Themen wie Umweltverseuchung, Pestizid-Vergiftungen, Arbeiterproteste oder die Kollaboration mit dem Dritten Reich fallen in der Firmen-Chronik unter den Tisch.
Philipp Mimkes vom Vorstand der CBG: „BAYER war als Teil der IG Farben an den grässlichsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte beteiligt. Die Firma lieferte Zyklon B für die Gaskammern, beteiligte sich an grausamen Menschenversuchen und ließ sich in Auschwitz eine riesige Fabrik von Sklavenarbeitern bauen. Im konzerneigenen Konzentrationslager Auschwitz-Monowitz kamen Zehntausende ums Leben“. Anders als andere Unternehmen hat BAYER nie eine unabhängige Untersuchung der Firmen-Historie veranlasst.
Einige weitere Hintergründe zur BAYER-Historie:
 in keiner Unternehmens-Broschüre fehlt der Hinweis auf die Erfindung von ASPIRIN. Verschwiegen wird jedoch, dass BAYER fast zeitgleich das Präparat HEROIN auf den Markt brachte, u.a. als Hustenmittel für Kinder. Ärzte hatten frühzeitig auf das Suchtpotential des neuen Präparats hingewiesen.
 Der langjährige BAYER-Generaldirektor Carl Duisberg beteiligte sich im 1. Weltkrieg persönlich an der Entwicklung von Giftgas und setzte den völkerrechtswidrigen Einsatz an der Front durch. Duisberg war mitverantwortlich für die Deportation zehntausender belgischer Zwangsarbeiter, auch forderte er die Annexion großer Gebiete Osteuropas.
 In den Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozessen beschäftigte sich ein eigenes Verfahren mit den IG Farben. Hierin wurde z.B. festgestellt: „Unstreitig sind verbrecherische Experimente von SS-Ärzten an Konzentrationslager-Häftlingen vorgenommen worden. Diese Experimente sind zu dem ausdrücklichen Zweck erfolgt, die Erzeugnisse der IG Farben zu erproben.“
 Die in Nürnberg verurteilten Manager konnten nach Verbüßung ihrer Haftstrafe ihre Karriere ungehindert fortsetzen. So wurde Fritz ter Meer Aufsichtsratsvorsitzender von BAYER. Bei seiner Vernehmung in Nürnberg hatte er geäußert, den Zwangsarbeitern in Auschwitz sei „kein besonderes Leid zugefügt worden, da man sie ohnedies getötet hätte“. BAYER benannte sogar eine Studien-Stiftung in „Fritz-ter-Meer-Stiftung“.
 In den Laboren von BAYER wurde auch im Dritten Reich an chemischen Kampfgasen geforscht. Der Erfinder von SARIN und TABUN, Dr. Gerhard Schrader, leitete nach dem Krieg die Pestizidabteilung von BAYER
Vertreter der Coordination gegen BAYER-Gefahren werden in der Hauptversammlung zur Weißwaschung der BAYER-Historie sprechen.
Die CBG hat eine Kampagne zu den Schattenseiten der Firmengeschichte initiiert. Alle Veröffentlichungen finden sich unter www.cbgnetwork.org/4871.html


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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