Veranstaltungsreihe „Perspektiven Leverkusen 2030+“: Zukunftsfähig unterwegs in Leverkusen – Neue Radwege, mehr Alternativen zum Auto


Archivmeldung aus dem Jahr 2019
Veröffentlicht: 15.11.2019 // Quelle: Stadtverwaltung

Wie bewegen sich Leverkusenerinnen und Leverkusener in 10, 20 Jahren? Auf Einladung von Andrea Deppe, Leverkusens Dezernentin für Planen und Bauen, haben rund 40 Gäste am 14. November 2019 in der wupsi-Werkstatt engagiert über die Zukunft der Mobilität diskutiert. Das Nahverkehrsunternehmen öffnete den Ort, an dem die Busse flottgemacht werden, für die Teilnehmenden aus Politik und Verwaltung sowie aus Unternehmen und Verbänden.

Mit der Einladung zur Diskussion, unter dem Dach des Projekts „Perspektiven Leverkusen 2030+“, knüpft Baudezernentin Andrea Deppe an Veranstaltungen zum Thema Gewerbeflächen im November 2018 und Wohnen im Mai 2019 (fand im Geheimen statt) an. Am Ende soll es ein Bild für Leverkusens Zukunft geben, so wünscht es sich die Dezernatschefin, die eben auch für die Verkehrsplanung in der Stadt zuständig ist. Im Jahr 2020 folgen weitere Veranstaltungen. Auf der Agenda steht beispielsweise Leverkusens Umgang mit Freizeit und Naherholung.

Impulsvorträge setzten am Donnerstagabend den Rahmen für eine zukunftsfähige Mobilität. „Mit Mobilitätsmanagement die kommunale Verkehrswende gestalten“, mit diesem Titel appellierte Theo Jansen vom Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH für Weichenstellungen zur Stärkung des Umweltverbunds. Der Leiter vom „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ machte keinen Hehl daraus, dass er „Enkelgerechtigkeit“ fordert, und meint damit, dass es angesichts des Klimawandels höchste Zeit sei für Veränderungen. Neue Planungsroutinen müssten her, denn mit den Rezepten von vor 10 Jahren komme man nicht weiter, um bedürfnisgerechte Mobilität mit wenig Verkehr zu organisieren.

Wenn es um das Thema Radfahren geht, dürfen auch die Niederlande nicht fehlen. Wie Mobilität der Zukunft funktioniert, wenn man zu Kompromissen bereit ist und die Verkehrsplanung am Machbaren ausrichtet, zeigte der niederländische Planer Sjors van Duren. Er arbeitet bei Royal HaskoningDHV, einem Unternehmen mit mehreren Tausend Fachleuten für alles, was mit Raumplanung zu tun hat. Seine inspirierenden Beispiele und Bilder machen Mut, die Verkehrswende Schritt für Schritt zu gestalten. Sein Werben für Lebensqualität in niederländischen Städten und pragmatische Lösungen ermuntert zu Exkursionen in die Niederlande. Niederländer werben sogar immobilienwirtschaftlich mit „ruhig gelegen am Radschnellweg“ und erzeugen noch dazu eine Wertsteigerung der Wohnadressen.

Die Moderatorin der Veranstaltungsreihe, Petra Voßebürger von IKU_DIE DIALOGGESTALTER, lud dazu ein, sich an der Diskussion im „FishBowl“ zu beteiligen. Die Option, die Blickwinkel der Gesprächsteilnehmenden zu ergänzen – oder kritisch zu hinterfragen, wurde gern genutzt, besonders von der Politik. Themen wie Seniorenmobilität, Busspuren, Restriktionen für den motorisierten Individualverkehr oder Kommunikation wurden eingebracht. Den Innenkreis bildeten neben Andrea Deppe drei Männer, die sich beruflich und ehrenamtlich mit Leverkusens mobiler Zukunft beschäftigen: Dr. Michael Frehn, Planersocietät, Kurt Krefft, ADFC Leverkusen e. V., sowie Marc Kretkoswki, wupsi GmbH. Der „Hausherr“, wupsi-Geschäftsführer Marc Kretkoswki, verwies auf die jüngsten Ausweitungen des Angebots „öfter, schneller, länger“ und machte deutlich, dass viele, sich ergänzende Maßnahmen fällig seien, damit er 2030 sagen könne, dass es gelungen ist, den Autoverkehr deutlich zu reduzieren.

Das Mobilitätsverhalten der Gesellschaft verändert sich. Das wird durch die Digitalisierung nachhaltig gestützt und zeigt sich vor allem bei der jüngeren Generation, die das Verkehrsgeschehen über Jahrzehnte hinweg prägen und mitgestalten wird. Leitbilder dieses Wandels sind die Begriffe wie Inter- und Multimodalität. Sie stehen für Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsformen. Das Ziel: den individuellen motorisierten Verkehr durch die Bereitstellung attraktiver Alternativen reduzieren. Dass die Verkehrsinfrastruktur Leverkusens belastet ist, darüber sind sich alle einig. Die Stadt steht vor großen Herausforderungen, damit umzugehen und gleichzeitig die gesteckten Klimaschutzziele zu erreichen. „Wir haben jetzt die autogerechte Stadt“, meint Andrea Deppe und sucht „ein Plus an Qualität für den Übergang zu einer mobilitätsgerechten Stadt“. Die Veranstaltung lieferte konkrete Ansatzpunkte für städtisches Handeln. Den strategischen Überbau liefert das Mobilitätskonzept 2030+, das die Dortmunder Planersocietät gerade für die Stadt Leverkusen erarbeitet.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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