Wenn die Rückfahrt von Köln nach Opladen mit National Express zum Abenteuer wird!


Archivmeldung aus dem Jahr 2016
Veröffentlicht: 15.03.2016 // Quelle: Friedrich Busch

FDP-Ratsherr Friedrich Busch berichtet von einer Bahnfahrt von Köln nach Opladen mit National Express:

"Samstag, 12. März 2016, 18:21 Uhr am Kölner Hauptbahnhof auf Gleis 2: Zahlreiche Menschen warten auf den RE 7, der wegen Bauarbeiten in Wuppertal nur bis Vohwinkel fahren soll. Auf der Anzeige wird mitgeteilt, dass sich der Zug um ca. 20 Minuten verspätet.
18:45 Uhr: Über die Ansage wird angekündigt, dass die Regionalbahnbahn, heute nur bis Gruiten, auf Gleis 1 einfährt. Gleichzeitig ist auf der Anzeigetafel auf Gleis 2 zu lesen, dass der Regionalexpress 7 ganz ausfällt. Die Menschen strömen von Gleis 2 zu Gleis 1.

Im Nu füllt sich die Regionalbahn, heute wieder nur mit einem Zugteil. Mit einer fünfminütigen Verspätung setzt sich RB 48 langsam in Bewegung, denn es hat einige Zeit gedauert, bis jeder Fahrgast halbwegs Platz im jetzt schon überfüllten Zug gefunden hat.

Die Situation spitzt sich am nächsten Halt, Bahnhof Deutz, zu. Wenige steigen aus, aber umso mehr wollen in den Zug. Von innen ist zu beobachten, dass Menschen von Tür zu Tür eilen, um doch noch irgendwie in den Zug zu kommen.
Die Stimme des Zugführers gibt bekannt, dass die 1. Klasse jetzt frei gegeben wird.
Zu beobachten ist: Alle Fahrgäste sind bemüht, noch enger zusammenzurücken. Keiner Flucht, jeder erträgt die zwangvolle Enge mit stoischer Gelassenheit. Irgendwie schaffen es alle, in den Zug zu kommen. Mit noch größerer Verspätung fährt der Zug los.

Am nächsten Halt, Bahnhof Mülheim, dann der Super-Gau. Wieder wollen zahlreiche Personen in den Zug, aber es geht absolut nichts mehr. Ca. 30 Personen können nicht mitgenommen werden und bleiben frustriert am Bahnsteig zurück. Auch eine schwangere Frau mit zwei Kindern und ein Rollstuhlfahrer!
Dann endlich: Mit zwanzig Minuten Verspätung ist der Bahnhof Opladen erreicht. Die Personen in Türnähe organisieren mit Umsicht den Ausstieg. Es wird eine Gasse gebildet, sodass alle Personen mit Ziel Opladen problemlos aussteigen können.
Man atmet durch und ist froh, endlich in Opladen angekommen zu sein. Da nimmt man auch billigend in Kauf, dass die Rolltreppe auf Gleis 2 wieder einmal außer Betrieb ist. Nach dem langen Stehen in drangvoller Enge ist man über etwas körperliche Aktivität sogar dankbar.
Fazit: Die große Hilfsbereitschaft, die unerschütterliche Gelassenheit unter den Fahrgästen war eine positive Erfahrung, die ich so nicht erwartet hätte.
Die Frage nach den Ursachen nach diesem „Bahnerlebnis“ macht persönlich ratlos: Liegt es an strukturellen Problemen mit dem maroden Schienennetz oder hängt es wohlmöglich mit innerbetrieblichen Problemen bei National Express zusammen? Vielleicht an beidem?"


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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