Fast 100 Bürgerinnen und Bürger nahmen gestern unter der Moderation von Bezirksvorsteher Rainer Schiefer im Landrat-Lucas-Gymnasium an der gesetzlich vorgeschriebenen „Frühzeitigen Bürgerbeteiligung“ zum Bebauungsplan Nr. 208/B/II „Opladen-nbso/Westseite/Quartiere“ teil. Im Verlauf der zweistündigen Veranstaltung wurde – schriftlich und mündlich - eine Reihe von Fragen gestellt und Anregungen eingebracht: zum Thema Wohnen und Schallschutz, zur Barrierefreiheit insgesamt, zu Stellplätzen und Verkehr, zu künftigen Radwegbeziehungen, aber u.a. auch konkret zu Funktion und Höhe des geplanten „Torhaus“, das am Ende der Bahnhofsbrücke als Übergang in die Fußgängerzone geplant ist. Die Anregungen wurden protokolliert und fließen in die weitere Bearbeitung des B-Plans mit ein.
Planungs- und Baudezernentin Andrea Deppe hatte einleitend auf die zentralen Themen hingewiesen: Es gehe darum, auf Grundlage des Stadtteilentwicklungskonzeptes ein „neues Stück Opladen“ zu entwickeln. Ein Schwerpunkt der Stadt sei, dem Ziel näherzukommen, Leverkusen im Eigentums- und Mietwohnsektor als attraktiven und günstigen Wohnstandort zwischen Köln und Düsseldorf zu positionieren. Auf der Bahnstadt-Fläche in Opladen werde daher auch geförderter Wohnungsbau realisiert. Das neue Wohngebiet, so Andrea Deppe, solle städtebaulich eine attraktive neue Stadtkante zur Bahn bilden. Dabei gelte es aber auch die Lärmbelastung durch die Bahnstrecke in den Griff zu bekommen.
Vera Rottes, Geschäftsführerin der nbso GmbH, Professor Peter Jahnen vom Büro HJP Planer und der beauftragte Schallschützer gingen in den anschließenden Vorträgen ausführlich auf die Gesamtplanung mit den Segmenten Einzelhandel, Büro, Dienstleistungen, neue Bahnhofssituation inklusive Busbahnhof, Grünflächen, neue Wohnsiedlungen und Gewerbe ein.
Dazu zählten auch die Vorstellung des künftigen Bahnhofsvorplatzes mit einem verlegten Busbahnhof als „Umsteigepunkt der kurzen Wege“, sowie der Hinweis auf den neuen Stadtteilpark, der am Ende der Campusbrücke entstehen soll. Zum Torhaus, so Rottes, werde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Ausdrücklich wiesen alle Referenten darauf hin, dass man sich noch in einem frühen Stadium befinde: „Wir planen nach wie vor mit Varianten“, so Peter Jahnen. Zum geplanten Wohnungsbau stellten die Planer aktuelle Beispiele von Wohnsiedlungen vor, die direkt an der Bahn liegen und die durch eine überlegte Ausrichtung des Baukörpers, durch zonierte Wohnungs-Grundrisse und durch Glaswände als Schallschutz gesunde Wohnverhältnisse ermöglichen. An die versammelten Bürger gewandt sagte Geschäftsführerin Vera Rottes: „Der erste Spatenstich für die Häuser ist für das Frühjahr 2018 geplant. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir die Standards für guten und qualitätsvollen Wohnungsbau festlegen.“
Anregungen noch bis zum 5. Februar möglich – Pläne liegen im Elberfelder Haus aus
Pünktlich um 21.00 Uhr schloss Bezirksvorsteher Schiefer die Versammlung. Burkhard Burau, Abteilungsleiter „Städtebauliche Planung“ im Fachbereich Stadtplanung, hatte bereits auf das weitere Procedere im Bebauungsplanverfahren verwiesen: Anregungen können noch bis Donnerstag, 5. Februar, eingereicht werden. Die Pläne zum B-Plan liegen im Elberfelder Haus, Hauptstraße 101, 51373 Leverkusen, öffentlich aus. Der Planentwurf wird anschließend auf Basis der eingegangenen Anregungen weiter überarbeitet/geändert und in einem zweiten Schritt erneut öffentlich für einen Monat ausgelegt. Am Ende steht der Satzungsbeschluss durch den Rat.