Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers auf der Hauptversammlung der Bayer AG: Bayer will mit innovativen Produkten weiter wachsen

Erfolgskurs im Jubiläumsjahr 2013 fortgesetzt
Erhöhung der Dividende für 2013 auf 2,10 € je Aktie vorgeschlagen
Mitarbeiter werden mit über 650 Mio € am Unternehmenserfolg beteiligt
Konzern erfreulich ins Jahr 2014 gestartet

Archivmeldung aus dem Jahr 2014
Veröffentlicht: 29.04.2014 // Quelle: Bayer

Der Bayer-Konzern hat seinen Erfolgskurs im vergangenen Jahr fortgesetzt. "2013 war erneut ein Rekordjahr für Bayer", sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers am Dienstag auf der Hauptversammlung der Bayer AG in Köln. Die Aktionäre sollen daran mit einer Anhebung der Dividende auf 2,10 (Vorjahr: 1,90) Euro beteiligt werden. Das entspricht einer Ausschüttungssumme von rund 1,7 Milliarden Euro. Im 1. Quartal des laufenden Jahres habe sich Bayer ebenfalls erfreulich entwickelt. Das Unternehmen wolle auch künftig vor allem mit innovativen Produkten wachsen. "Wir wollen unsere Wettbewerbsposition als Innovationsunternehmen von Weltrang weiter ausbauen", kündigte Dekkers an. Die Unternehmensmission "Bayer: Science For A Better Life" sei zugleich ein Versprechen an die Gesellschaft. "Wir setzen auf Wissenschaft und Wissenschaftler, um Menschen zu einem besseren Leben zu verhelfen", so der Vorstandsvorsitzende.

Der Konzernumsatz wuchs 2013 währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 5,1 Prozent auf 40,2 Milliarden Euro. Damit habe das Unternehmen im 150. Jahr nach seiner Gründung eine neue Bestmarke erreicht, so Dekkers. Aufgrund einer ungünstigen Wechselkursentwicklung nahm der Umsatz nominal lediglich um 1,0 Prozent zu. Das EBIT stieg deutlich um 25,6 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro - allerdings hatte Bayer im Vorjahr erhebliche Einmalbelastungen verarbeitet. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA verbesserte sich um 1,5 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro, das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg um 5,8 Prozent auf 5,61 Euro.

"Wesentlicher Faktor des insgesamt sehr positiven Wachstums ist die dynamische Entwicklung unserer beiden Life-Science-Geschäfte - insbesondere die hervorragenden Umsatzbeiträge der neueren Pharma-Produkte und das sehr erfolgreiche CropScience-Geschäft, das auch im Jahr 2013 ein positives Marktumfeld verzeichnete", erläuterte Dekkers. Darüber hinaus habe Bayer die Life-Science-Geschäfte durch zielgerichtete Akquisitionen weiter gestärkt. MaterialScience sei dagegen unter den Erwartungen geblieben. Der Teilkonzern verzeichnete einen Ergebnisrückgang bei schwierigen Marktbedingungen. "Insgesamt blieb Bayer in seinem Jubiläumsjahr jedoch klar auf Erfolgskurs", betonte Dekkers.

Zu diesem Erfolg hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit maßgeblich beigetragen. "Dafür gebührt ihnen großer Dank", sagte der Vorstandsvorsitzende. Deshalb würden nicht nur die Aktionäre von der guten Entwicklung im Jahr 2013 profitieren. Allein im Rahmen des konzernweiten kurzfristigen Incentivierungsprogramms schütte Bayer über 650 Millionen Euro an die Mitarbeiter aus.

Kräftiger Ergebnisanstieg im 1. Quartal 2014
Auch das 1. Quartal 2014 verlief erfreulich für Bayer. "Unsere Life-Science-Bereiche entwickelten sich weiterhin dynamisch und erreichten trotz der erheblichen negativen Währungseffekte leichte Ergebnissteigerungen", sagte Dekkers. HealthCare konnte durch die erfreuliche Umsatzentwicklung der neueren Pharma-Produkte kräftig wachsen. CropScience profitierte von einem frühen Saisonstart in Europa, und MaterialScience konnte das Ergebnis deutlich steigern. Der Konzernumsatz stieg im 1. Quartal wpb. um 8,4 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro. Das EBIT erhöhte sich deutlich um 18,4 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verbesserte sich um 11,6 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro - trotz Währungseffekten von minus 8 Prozent. Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg um 14,7 Prozent auf 1,95 Euro.

Dekkers äußerte sich zuversichtlich zur weiteren Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr und bestätigte den Konzernausblick. Unter anderem plant Bayer für 2014 einen wpb. Umsatzanstieg von etwa 5 Prozent. Unter Berücksichtigung eines erwarteten negativen Währungseffekts gegenüber dem Vorjahr von etwa 2 Prozent ergibt sich daraus ein Konzernumsatz von ca. 41 bis 42 Milliarden Euro.

Bayer-Aktie legte 2013 um 45 Prozent zu
Die positive Entwicklung des Unternehmens im vergangenen Jahr beflügelte auch den Kurs der Bayer-Aktie. "Allein im Jahr 2013 erzielte unsere Aktie - inklusive Dividende - ein Plus von 45 Prozent und übertraf damit sämtliche für uns relevanten Indizes bei Weitem", betonte Dekkers. So legte etwa der DAX im gleichen Zeitraum um 26 Prozent zu. Auch in der langfristigen Betrachtung war die Performance der Bayer-Aktie stark: In den fünf Jahren von 2009 bis 2013 lag sie deutlich über dem Dax und dem Euro Stoxx 50. Die Bayer-Aktionäre erzielten in diesem Zeitraum eine jährliche Rendite von durchschnittlich 23 Prozent.

Strategische Prioritäten
Auch in Zukunft wolle Bayer seine Wettbewerbsposition als Innovationsunternehmen von Weltrang weiter ausbauen, führte Dekkers aus. "Wir setzen dabei vor allem auf unsere Kernkompetenz - durch wissenschaftliche Erkenntnisse innovative Produkte und Lösungen zu entwickeln." Es dauere jedoch mindestens ein Jahrzehnt, um ein Medikament und damit neue und bessere Behandlungsoptionen auf den Markt zu bringen. Zudem seien die Kosten sehr hoch: Im Durchschnitt müsse in die Erforschung und Entwicklung eines neuen Medikaments eine Milliarde Euro investiert werden. "Wir stellen uns dieser Aufgabe mit Leidenschaft - ganz im Sinne unserer Mission ,Science For A Better Life‘", sagte Dekkers und fasste die daraus folgenden strategischen Prioritäten in fünf Punkten zusammen.

Erstens wolle Bayer die Wachstumsdynamik bei HealthCare weiter stärken. Hier stehe auch 2014 die erfolgreiche Vermarktung der neueren Pharma-Produkte im Vordergrund. Dazu zählen der Gerinnungshemmer Xareltoâ„¢, das Augenmedikament Eyleaâ„¢, die Krebsmittel Stivargaâ„¢ und Xofigoâ„¢ sowie das Lungenhochdruckmedikament Adempasâ„¢. "Wir wollen die Anwendungsbereiche unserer neueren Produkte kontinuierlich erweitern und unsere Medikamente für zusätzliche Patientengruppen zugänglich machen", sagte Dekkers. Wichtig sei zudem, dass die Pharma-Pipeline auch weiterhin mit vielversprechenden Projekten gefüllt sei. Hier verwies er auf fünf aussichtsreiche Entwicklungskandidaten aus den Bereichen Kardiologie, Onkologie und Gynäkologie. Ziel sei, im Jahr 2015 bei diesen fünf Projekten die Entscheidungsreife für den Start von Phase-III-Studien zu erreichen. Auch im Consumer-Care-Geschäft wolle Bayer weiter expandieren.

Zweitens plane der Konzern, die sehr gute Entwicklung von CropScience weiter voranzutreiben. Wachstum erwarte Bayer vor allem bei den neuen Crop-Protection-Produkten, darunter zum Beispiel die Fungizide der Marken Xproâ„¢ und Lunaâ„¢ sowie das Insektizid Beltâ„¢.

Drittens wolle Bayer seine bestehende, übergreifende Forschungskompetenz nutzen, um die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze weiter zu verbessern. Dabei forschen Wissenschaftler der Life-Science-Bereiche, also HealthCare und CropScience, gemeinsam an Projekten, die an zentralen biologischen Prozessen ansetzen. Langfristig erwartet Bayer von dieser interdisziplinären Forschung zusätzliche Wachstumsimpulse.

Viertens wolle das Unternehmen sein organisches Wachstum durch ergänzende Akquisitionen unterstützen, das heißt durch kleine und mittlere Übernahmen in den Life-Science-Bereichen. Als Beispiele dafür aus den vergangenen 12 Monaten nannte Dekkers unter anderem die Übernahme des norwegischen Pharma-Unternehmens Algeta, mit der Bayer sein Onkologie-Portfolio weiter stärke. Und das CropScience-Portfolio sei durch die Akquisition von Unternehmen wie Prophyta, einem etablierten Anbieter von mikrobiellen Pflanzenschutzmitteln, erweitert worden.

Fünftens verfolge Bayer das Ziel, die Renditen bei MaterialScience deutlich zu verbessern. Dieser Teilkonzern trage mit hochwertigen Polymer-Werkstoffen und Anwendungslösungen dazu bei, globale Herausforderungen zu bewältigen. Dazu gehören die Verknappung fossiler Ressourcen, der Klimawandel, zunehmende Mobilität und das Wachstum der Städte. Neben Produktinnovationen arbeite Bayer in diesem Bereich an neuen und besseren Herstellungsverfahren, die weniger Ressourcen und Energie verbrauchen. "So tragen wir zur Schonung der Umwelt bei und verschaffen unseren Kunden Kostenvorteile", sagte Dekkers.

Wechsel im Aufsichtsrat der Bayer AG
Auf der Tagesordnung der Hauptversammlung steht neben der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie der Erneuerung verschiedener Vorratsbeschlüsse für Kapitalmaßnahmen auch die Wahl von zwei Mitgliedern des Aufsichtsrats. Für Prof. Dr. Ekkehard D. Schulz, der mit Ende der Hauptversammlung 2014 aus dem Kontrollgremium ausscheidet, schlägt der Aufsichtsrat die Wahl von Dr. Simone Bagel-Trah vor. Bagel-Trah ist Vorsitzende des Aufsichtsrats und des Gesellschafterausschusses der Henkel AG & Co. KGaA, Düsseldorf.

Zudem schlägt der Aufsichtsrat vor, Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, dessen Amtszeit ebenfalls nach der heutigen Hauptversammlung endet, für die Zeit bis zum Ablauf des 29. April 2016 wiederzuwählen. Als sein Nachfolger soll gemäß derzeitiger Planung Prof. Dr. Wolfgang Plischke der Hauptversammlung des Jahres 2016 zur Wahl vorgeschlagen werden. Plischke scheidet zum Ablauf des 29. April 2014 aus dem Vorstand aus, sodass seine gesetzlich vorgesehene Wartezeit ("Cooling-off-Periode") für die Mitgliedschaft früherer Vorstandsmitglieder im Aufsichtsrat 2016 abläuft.



Rede von Marijn Dekkers:
"Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
meine Damen und Herren,

ich begrüße Sie sehr herzlich zur Hauptversammlung der Bayer AG.

Der Film hat es eben gezeigt: Bayer steht für „Science For A Better Life“. Das treibt uns an. Das ist auch unser Versprechen an die Gesellschaft. Wir setzen auf Wissenschaft und Wissenschaftler, um Menschen zu einem besseren Leben zu verhelfen.

Im vergangenen Jahr feierten wir den 150. Jahrestag unserer Gründung. Lassen Sie uns einmal gemeinsam in Erinnerung rufen, wie das Leben vor 150 Jahren, also 1863, aussah und das dann mit der Gegenwart vergleichen.

Die Lebenserwartung lag in Deutschland unter 40 Jahren. Kindersterblichkeit, aber auch die Sterberate von Frauen im Wochenbett, waren sehr hoch. Familien mussten viele Kinder haben, und diese Kinder mussten oftmals mitarbeiten, damit es für alle zum Überleben reichte.

Heute leben wir in Deutschland im Schnitt 80 Jahre. Die Lebenserwartung hat sich also in Deutschland verdoppelt. Und die enorme Verbesserung der Lebensumstände erleben wir von Generation zu Generation selber täglich – und das mit weniger Wochenarbeitsstunden als je zuvor und natürlich ohne Kinderarbeit.

Aber diese Entwicklung ist kein Zufall. Es ist zum großen Teil das Ergebnis unermüdlicher Arbeit, unzähliger, meist unbekannter Wissenschaftler. Ihre Entdeckungen und Erfindungen haben uns die hygienischen und pharmazeutischen Errungenschaften – wie Impfstoffe oder Antibiotika, Schmerz- oder Verhütungsmittel – gebracht.

Und es sind sehr oft die Wissenschaftler in Firmen wie der unseren, denen wichtige Erfindungen gelingen. Daraus werden erfolgreiche Produkte und damit Innovationen. Aber kaum einer weiß das. Und wer kann schon ansatzweise ermessen, wie viel persönlicher und materieller Aufwand dahinter steht?

Vor vier Wochen besuchten Mitarbeiter von Abgeordneten aller politischen Fraktionen unsere Labors in Berlin, um sich über unsere Arbeit zu informieren. Einer unserer langjährigen guten Wissenschaftler zeigte ihnen, wie wir heute mit Hilfe des Computers die für bestimmte Krebsarten verantwortlichen Proteine detailgetreu nachbauen – und dann mit kleinen Wirkstoffmolekül-Modellen versuchen, diese – und nur diese – unschädlich zu machen.

Es ist, als suche man einen Schlüssel für ein sehr, sehr kompliziertes Schloss. Wir verfügen heute über drei Millionen solcher Schlüssel, und jährlich kommen Zehntausende dazu. Als sie ihn fragten, wie viele seiner Moleküle in den vergangenen 20 Jahren seines Forschens zu einem zugelassenen Medikament wurden, sagte er ohne rot zu werden: „Noch keins“. Aber die Besucher waren sprachlos.

Diese Anekdote macht deutlich, wie schwer und wie aufwändig es ist, ein einziges neues Medikament auf den Markt zu bringen. Und wenn wir das nicht wissen oder uns nicht dafür interessieren, dann passiert es, dass wir die Wertschätzung dafür verlieren. Das macht mir wirklich große Sorgen.

Denn ohne die Wertschätzung, ohne das Verständnis für die notwendigen Voraussetzungen zur Weiterführung der lebensverbessernden Innovationen, wird es diese nicht mehr geben. Wir werden für neue Krankheiten keine Therapie bekommen, und die heute unheilbaren Krankheiten werden unheilbar bleiben.

Und im Bereich der Agrarwissenschaften gilt das Gleiche. Neun Milliarden Menschen zu ernähren im Jahr 2050 erfordert die Verdopplung der Erträge auf den verfügbaren Anbauflächen.

Ich spreche darüber zu Beginn meiner Ausführungen, weil Sie dann besser verstehen, wofür wir unsere Gelder ausgeben, warum Innovationen ihren Preis haben und warum wir uns mit „nur“ fünf neueren Pharma-Produkten sehr glücklich schätzen können.
Und ich möchte auf diese enormen Errungenschaften der vergangenen 150 Jahre hinweisen – auch vor dem Hintergrund, dass wir manchmal in der Öffentlichkeit und sicherlich nachher in der Aussprache mit Kritik konfrontiert werden.

Meine Damen und Herren, wir haben über die Jahrzehnte viele sehr gute Produkte entwickelt. Von Aspirinâ„¢ bis Xareltoâ„¢ – die Liste ist lang.

Heute möchte ich Ihnen nur zwei Beispiele unserer neueren Medikamente vorstellen. Beginnen möchte ich mit Xofigoâ„¢. Dieses Produkt ist wirksam gegen Knochenmetastasen bei Prostatakrebs. Diese Krebsart ist weltweit die fünfthäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern. Und anders als bei vielen anderen Krebsarten bilden sich Metastasen meistens zunächst in den Knochen aus.

Xofigoâ„¢, mit dem aktiven Bestandteil Radium-223-Dichlorid, ist ein Alpha-Strahlung freisetzendes Radio-pharmazeutikum. Der Wirkmechanismus bedient sich dabei eines „Tricks“: Radium ahmt chemisch einige Bindungseigenschaften von Kalzium nach. Damit lagert sich der Wirkstoff von Xofigoâ„¢ in den Knochen ein, bevorzugt an Stellen mit erhöhtem Knochen- und damit Kalziumumsatz, und so auch im Bereich von Knochenmetastasen.

Dort wird Xofigoâ„¢ gegen die Krebszellen im Knochen aktiv: Die hochwirksame radioaktive Alphastrahlung kann in den angrenzenden Zellen Brüche des DNA-Doppelstrangs – und damit den Zelltod – herbeiführen. Durch die sehr kurze Reichweite der Strahlung wird das umliegende gesunde Gewebe nur minimal geschädigt.

Hier auf dem Bild sehen Sie: links die Aufnahme von Vorder- und Rückseite eines Patienten mit Knochenmetastasen, hauptsächlich entlang der Wirbelsäule, vor Behandlung mit Xofigoâ„¢. In der Aufnahme rechts die verbesserte Situation nach Anwendung des Medikaments. Wie man sehen kann, sind viele der – oftmals sehr schmerzhaften – Metastasen kleiner geworden oder sogar verschwunden.

Xofigoâ„¢ ist der einzige auf die Knochen ausgerichtete Wirkstoff, der in klinischen Studien bei bestimmten Prostatakrebspatienten einen Überlebensvorteil zeigen konnte. Das Medikament hat auch ein gutes Verträglichkeitsprofil.

Sie haben es bestimmt gehört: Mit der Übernahme der norwegischen Pharmafirma Algeta stärkten wir im März unser Onkologiegeschäft. Mit dieser Firma arbeiteten wir bereits seit 2009 an Xofigoâ„¢. Wir trauen diesem Mittel mehr als eine Milliarde Euro Umsatz im Jahr zu.

Xofigoâ„¢ ist nun in den USA und der EU zugelassen. Und wir erforschen den Wirkstoff auf mögliche weitere Einsatzgebiete – in Kombination mit anderen Wirkstoffen, höherer Dosierung, verlängerter Anwendung bei Prostatakrebs sowie in anderen Tumorarten, die hauptsächlich in die Knochen streuen.

Kommen wir zu meinem zweiten Beispiel: Adempasâ„¢. Dieses Medikament mit dem Wirkstoff Riociguat ist der erste Vertreter einer neuartigen Medikamentenklasse. Adempasâ„¢ wurde von Bayer entdeckt und als orale Therapie-Option entwickelt, also als Tablette zum Einnehmen. Der neue Wirkmechanismus setzt an einem entscheidenden molekularen Mechanismus des Lungenhochdrucks an.

Lungenhochdruck oder pulmonale Hypertonie ist eine schwere, fortschreitende und lebensbedrohliche Krankheit, bei der der Druck in den Lungenarterien durch die Verengung des Lumens deutlich ansteigt. Dadurch hat das Herz es schwer, das Blut gegen den erhöhten Druck in die Arterien zu pumpen. In der Folge vergrößert sich die rechte Herzhälfte, was zu Herzversagen und zum Tod führen kann.

Patienten mit Lungenhochdruck leiden unter einer stark eingeschränkten körperlichen Leistungsfähigkeit und einer entsprechend verminderten Lebensqualität. Alltägliche Aktivitäten, die für die meisten von uns eine Selbstverständlichkeit sind, werden für diese Patienten schwierig oder gar unmöglich. Dazu zählen Treppensteigen oder der Gang zur Bushaltestelle.

Durch Adempasâ„¢ wird der Widerstand verringert, gegen den das Herz pumpen muss – damit wird die körperliche Leistungsfähigkeit verbessert.

Dieses Bild zeigt eine blockierte Lungenarterie eines Patienten mit einer speziellen Form der pulmonalen Hypertonie. Diese Form des Lungenhochdrucks ist potenziell durch eine hoch spezialisierte Operation heilbar. Allerdings kann bei bis zu 40 Prozent der Patienten dieser Eingriff nicht durchgeführt werden, zum Beispiel wenn die Blockade in den äußeren Blutgefäßen der Lunge besteht. Und bei etwa einem Drittel der Patienten besteht der Lungenhochdruck nach Operation weiter oder tritt erneut auf.

Adempasâ„¢ ist das erste Medikament, das für die Behandlung dieser seltenen Form des Lungenhochdrucks zugelassen ist. Es ist zudem in einer weiteren seltenen Form des Lungenhochdrucks zugelassen.

Adempasâ„¢ erweitert die Gefäße, ist entzündungshemmend und wirkt einer krankhaften Gefäßveränderung entgegen. Unser Produkt kann Patienten helfen, wieder aktiver am Leben teilzunehmen, statt um jeden Atemzug zu kämpfen.

Adempasâ„¢ wurde in den USA und in der EU mit dem Status als Arzneimittel für seltene Leiden die Zulassung erteilt. Auch in der Schweiz und in Japan wurde Adempasâ„¢ bereits zugelassen. Wir schätzen, dass das Spitzenumsatzpotenzial für Adempasâ„¢ 500 Millionen Euro überschreiten könnte.

Meine Damen und Herren, es sind nur zwei Beispiele – aber sie zeigen stellvertretend für die anderen Projekte, wie Bayer immer wieder an konkreten Therapie-Fortschritten arbeitet. Sie sehen daran, wie neue Medikamente weiter entscheidend dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu erhöhen.

Auch in der Landwirtschaft leisten Produkte von Bayer einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit und Ernährung: Sie unterstützen die Versorgung mit gesunden und sicheren Lebensmitteln.

Unsere integrierten Lösungen kombinieren hochwertiges Saatgut sowie innovative chemische und biologische Produkte für den Pflanzenschutz mit einem umfangreichen Servicepaket. Dabei kommt insbesondere dem Pflanzenschutz eine zentrale Rolle zu: Denn viel zu viel Ernte geht heute weltweit verloren, wenn Pflanzenkrankheiten, Schadinsekten oder Unkraut die Oberhand gewinnen. Und dabei sind es oft besonders die Kleinbauern in Entwicklungsländern, die unter dem Verlust leiden.

Moderne Pflanzenschutzprodukte von Bayer CropScience helfen, die Ernte zu sichern – auf chemischer und biologischer Basis. Biologika wie unser Fungizid Serenadeâ„¢ enthalten zum Beispiel Wirkstoffe, die aus natürlichen Organismen wie Pflanzen, Bakterien oder Pilzen gewonnen werden. Sie sind ein wichtiger Baustein unserer integrierten Lösungen für den Obst- und Gemüseanbau sowie im Ackerbau. Serenadeâ„¢ hilft Landwirten in über 30 Ländern, gezielt die häufig auftretenden pilzlichen und bakteriellen Krankheiten in Schach zu halten. Darüber hinaus unterstützt unser Produkt das Immunsystem der Pflanzen und wirkt positiv auf Wachstum und Ertrag. Davon profitieren beispielsweise unsere Kunden in Südamerika beim Anbau von Bananen für den Export, etwa nach Europa oder in die USA.

Doch gleich ob Pflanzenschutz auf biologischer oder auf chemischer Basis – immer geht es um dasselbe Ziel: Den verantwortungsvollen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sowie um Anbaumethoden, die auch bei widrigen Bedingungen Erträge sichern. Dabei werden Boden, Wasser und biologische Vielfalt langfristig geschützt.

Meine Damen und Herren, mit Produkten wie diesen wollen wir unsere Wettbewerbsposition als Innovationsunternehmen von Weltrang weiter ausbauen. Wir setzen dabei vor allem auf unsere Kernkompetenz – durch wissenschaftliche Erkenntnisse innovative Produkte und Lösungen zu entwickeln. Aber das passiert nicht von heute auf morgen. Es dauert mindestens ein Jahrzehnt, um ein Medikament und damit neue und bessere Behandlungsoptionen auf den Markt zu bringen. Und die Kosten dafür sind sehr hoch: Durchschnittlich reden wir hier von einer Milliarde Euro an Forschungs- und Entwicklungskosten für ein neues Medikament.

Wir stellen uns dieser Aufgabe mit Leidenschaft – ganz im Sinne unserer Mission „Science For A Better Life“. Aus diesem Antrieb heraus leiten sich auch unsere strategischen Prioritäten ab.

Erstens wollen wir – Sie sehen es auf der Folie – die Wachstumsdynamik bei HealthCare weiter stärken. Für HealthCare steht auch im Jahr 2014 die erfolgreiche Vermarktung der neueren Pharma-Produkte im Vordergrund. Zu unseren fünf neueren Arzneimitteln zählen der Gerinnungshemmer Xareltoâ„¢ zur Schlaganfall- und Thrombose-Prophylaxe sowie Eyleaâ„¢ zur Behandlung der altersbedingten Makula-Degeneration und von Makula-Ödemen. Hinzu kommen Stivargaâ„¢ für Erwachsene mit fortgeschrittenem metastasiertem Darmkrebs sowie die bereits genannten Mittel Xofigoâ„¢ und Adempasâ„¢.

Wir wollen die Anwendungsbereiche unserer neueren Produkte kontinuierlich erweitern und unsere Medikamente für zusätzliche Patientengruppen zugänglich machen. Uns ist sehr wichtig, dass unsere Pharma-Pipeline auch weiterhin mit vielversprechenden Projekten gefüllt ist. Darunter sind fünf aussichtsreiche Entwicklungskandidaten aus den Bereichen Kardiologie, Onkologie und Gynäkologie. Ihnen ist gemein, dass es sich ebenfalls um neue Moleküle mit vielversprechenden Wirkprofilen handelt. Wir sehen das Potenzial, dadurch die Behandlungsoptionen für Patienten in einer Vielzahl von Indikationen signifikant verbessern und erweitern zu können. Ziel ist, im Jahr 2015 bei diesen fünf Projekten die Entscheidungsreife für den Start von Phase-III-Studien zu erreichen.

Auch mit unserem Consumer-Care-Geschäft wollen wir weiter wachsen. Wir wollen unsere Präsenz in den Wachstumsländern ausbauen, unsere erfolgreichen Marken stärken und Optionen für weitere Zukäufe prüfen.

Zweitens wollen wir das sehr gute Wachstum von CropScience weiter vorantreiben.

Eine nachhaltige Landwirtschaft sowie eine Steigerung der Ernteerträge und -qualität werden immer wichtiger. In den vergangenen drei Jahren war CropScience besonders erfolgreich. Die Marktbedingungen, unsere Innovationen und unser verbessertes Marketing waren Hauptgründe dafür. Und damit planen wir auch weiterhin erfolgreich zu bleiben.

Wachstum erwarten wir vor allem bei unseren neuen Crop-Protection-Produkten. Produkte, die uns auch in Zukunft zum Wachstum verhelfen sollen, sind zum Beispiel unsere Fungizide der Marken Xproâ„¢ und Lunaâ„¢ sowie das Insektizid Beltâ„¢.

Drittens wollen wir unsere nur bei Bayer bestehende, übergreifende Forschungskompetenz nutzen, um die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze weiter zu verbessern. Dabei forschen Wissenschaftler unserer Life-Science-Bereiche, also HealthCare und CropScience, gemeinsam an Projekten, die an zentralen biologischen Prozessen ansetzen. Langfristig erwarten wir von dieser interdisziplinären Forschung zusätzliche Wachstumsimpulse.

Der vierte Punkt auf unserer strategischen Agenda: Wir wollen unser organisches Wachstum durch ergänzende Akquisitionen unterstützen. Darunter verstehen wir kleine und mittlere Akquisitionen im Bereich der Life Sciences. Beispiele dafür aus den letzten zwölf Monaten sind bei HealthCare:

Die Übernahme des norwegischen Pharma-Unternehmens Algeta ASA, mit der wir die vollständige Kontrolle über Xofigoâ„¢ erhalten haben, und womit wir zudem unser Onkologieportfolio weiter stärken.

Mit dem Kauf des US-Unternehmens Conceptus haben wir unser Produktangebot im Bereich Frauengesundheit erweitert.

In Deutschland haben wir die Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH übernommen, die auf pflanzliche Arzneimittel spezialisiert ist und unsere Produktpalette im Consumer-Care-Geschäft erweitert.

Zudem wollen wir Dihon übernehmen – ein führendes Unternehmen für verschreibungsfreie Arzneimittel in China. Vor allem in der Dermatologie ist Dihon stark. Es soll ein Teil unseres Consumer-Care-Geschäfts werden.

Unser CropScience-Portfolio haben wir durch die Akquisition von Unternehmen wie der Prophyta GmbH, einem etablierten Anbieter von mikrobiellen Pflanzenschutzmitteln, gestärkt.

Mit der Übernahme der argentinischen Biagro-Gruppe, einem Hersteller biologischer Saatgutbehandlungsmittel, bauen wir auch unser SeedGrowth-Geschäft weiter aus.

Diese beiden Akquisitionen waren, nach der Übernahme von AgraQuest 2012, weitere wichtige Schritte zur Entwicklung einer führenden Technologie-Plattform für Biologika.

Wir haben zudem verschiedene Saatgutunternehmen in Lateinamerika übernommen, um unsere lokale Kompetenz zu stärken.

So viel zu unseren strategischen Prioritäten für die Life-Science-Bereiche HealthCare und CropScience.

Der fünfte Punkt ist: Wir wollen die Renditen bei MaterialScience deutlich verbessern. Unser MaterialScience-Geschäft trägt mit hochwertigen Polymer-Werkstoffen und Anwendungslösungen dazu bei, globale Herausforderungen zu bewältigen. Dazu gehören die Verknappung fossiler Ressourcen, der Klimawandel, zunehmende Mobilität und das Wachstum der Städte.

Neben Produktinnovationen arbeiten wir in diesem Bereich an neuen und besseren Herstellungsverfahren, die weniger Ressourcen und Energie verbrauchen. So tragen wir zur Schonung der Umwelt bei und verschaffen unseren Kunden Kostenvorteile.

Meine Damen und Herren, unsere strategischen Prioritäten sind sehr ehrgeizige Vorhaben, bei denen wir auf unsere hervorragenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bauen. Ein Schwerpunkt in unserer Personalstrategie ist deshalb die Mitarbeiterentwicklung. Mit gezielten Programmen stärken wir sowohl die fachliche als auch die persönliche Weiterentwicklung. Ein Schwerpunkt dabei ist der Ausbau von Führungskompetenzen.

Ganz wichtig für uns ist natürlich die Leidenschaft für Innovation, die unsere 115.000 Mitarbeiter verkörpern. Denn wir verstehen: Innovation ist nicht nur in der Forschung und Entwicklung wichtig, sondern in allen Bereichen des Unternehmens. Nur so sichern wir uns unsere Zukunft.

Und wir haben auch die Mitarbeiter von morgen im Visier, die wir gezielt über unterschiedliche Kanäle ansprechen. Dabei hilft es uns, dass Bayer ein sehr attraktiver und beliebter Arbeitgeber ist. Grundsätzlich bieten wir auch für junge Menschen ein Umfeld, in dem sie sich beruflich entfalten und entwickeln können.

Meine Damen und Herren, als ein attraktiver Arbeitgeber ist gelebtes gesellschaftliches Engagement ein fester Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Mit rund 50 Millionen Euro realisieren und unterstützen wir jedes Jahr weltweit eine Vielzahl von gemeinnützigen Projekten. Strategische Schwerpunkte setzen wir in den Bereichen Bildung und Forschung sowie Gesundheit und Soziales. Hinzu kommt unser traditionell großes Engagement für die Förderung von Sport und Kultur, insbesondere in Deutschland.

Allein im Bildungsbereich haben wir eine ganze Palette an Förderprogrammen – sie reichen von der Umsetzung innovativer Ideen im Schulunterricht über Stipendien für Auslandsaufenthalte von Jugendlichen bis hin zu Schülerwettbewerben wie „Jugend forscht‘‘.

Wir setzen uns für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die naturwissenschaftliche Bildung ein und honorieren besonderes Engagement von Lehrern und Schülern.

Sehr beliebt sind unsere „Baylabs“, unsere Schülerlabore, in denen Schüler unter professionellen Bedingungen und fachlicher Anleitung spannende naturwissenschaftliche Experimente ausführen können. Dieses Erfolgsmodell ist an unseren Standorten in Wuppertal, Leverkusen, Köln und Monheim seit Jahren etabliert. Wir haben nun begonnen, es auch in anderen Ländern einzusetzen, zum Beispiel in Polen und Mexiko.

Ich möchte betonen: Die Jugend liegt uns besonders am Herzen. Deren Interesse muss geweckt, Talente müssen gefördert werden. Wenn junge Menschen erkennen, welche Beiträge die Naturwissenschaften bei der Bewältigung der gesellschaftlichen Herausforderungen leisten können, dann fördert dies letztendlich auch die Akzeptanz von Innovationen. Und auf diese Akzeptanz sind forschungsbasierte Unternehmen wie Bayer angewiesen.

Unser gesellschaftliches Engagement wird auch von externen Experten immer wieder gewürdigt. Zum Beispiel belegte Bayer den ersten Platz beim „Good Company Ranking 2013“. Unter den 70 größten Unternehmen Europas wurde Bayer als das beste Unternehmen in puncto gesellschaftliche Verantwortung ermittelt.

Bayer wurde auch erneut in den weltweiten Dow Jones Sustainability World Index aufgenommen und gewann 2013 unter 2.500 Unternehmen die Auszeichnung „Best in Class“ im Bereich Nachhaltigkeit. Mit unserem umfassenden Nachhaltigkeitsengagement sind wir bereits seit 1999 kontinuierlich in diesem Index vertreten. Dies alles wirkt sich auch positiv auf unsere starke Marke Bayer aus. So ist Bayer in einer aktuellen Studie von CoreBrand die weltweit drittstärkste Marke. Und in einem Ranking der Agentur Brand Finance belegt Bayer in der Kategorie „Pharmazeutische Industrie“ den ersten Platz.

Meine Damen und Herren, über die genannten Erfolge freuen wir uns sehr, doch die Basis unseres Erfolgs sind und bleiben natürlich die wirtschaftlichen Leistungen.

Diese haben sich weiter sehr positiv entwickelt: 2013 war erneut ein Rekordjahr für Bayer.

Links sehen Sie: Wir haben den Umsatz im angekündigten Umfang steigern können. 40,2 Milliarden Euro sind währungs- und portfoliobereinigt ein Plus von 5,1 Prozent. Nominal war dies ein Anstieg um 1 Prozent – aufgrund einer ungünstigen Wechselkursentwicklung.

Selbstverständlich haben sich die Währungseffekte auch bei den übrigen Kennzahlen niedergeschlagen. Das EBIT stieg dennoch deutlich – hier hatten wir im Vorjahr allerdings erhebliche Einmalbelastungen verarbeitet.

Im bereinigten EBITDA verbesserten wir uns um 1,5 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro, das bereinigte Ergebnis je Aktie steigerten wir auf 5,61 Euro. Hierbei sind erhebliche negative Währungseinflüsse von 260 Millionen Euro zu berücksichtigen.

Wesentlicher Faktor des insgesamt sehr positiven Wachstums ist die dynamische Entwicklung unserer beiden Life-Science-Geschäfte – insbesondere die hervorragenden Umsatzbeiträge der neueren Pharma-Produkte und das sehr erfolgreiche CropScience-Geschäft, das auch im Jahr 2013 ein positives Marktumfeld verzeichnete.

Darüber hinaus haben wir durch zielgerichtete Akquisitionen unsere Life-Science-Geschäfte weiter gestärkt.

MaterialScience blieb dagegen unter den Erwartungen. Der Teilkonzern verzeichnete einen Ergebnisrückgang bei schwierigen Marktbedingungen.

Insgesamt blieb Bayer in seinem Jubiläumsjahr jedoch klar auf Erfolgskurs.

Meine Damen und Herren, mit Freude und Stolz haben wir 2013 unser Jubiläum gefeiert – mit vielen Veranstaltungen überall auf der Welt. Wir haben dieses Jahr intensiv genutzt, um weltweit die Leistungen von Bayer herauszustellen – intern und extern. Und es war nicht nur die Vergangenheit, die wir gefeiert haben, sondern die Zukunft des Unternehmens.

Ein Highlight war unser Stadionevent. Sie sehen es auf dem Bild: Die 30.000 Besucher – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Familien aus ganz Deutschland – haben eine großartige Veranstaltung erlebt. Dieses Bild des größten Bayer-Kreuzes der Welt erreichte über die verschiedensten Medien Millionen von Menschen und transportierte unsere Mission rund um den Globus.

Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um mich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in aller Welt für ihre herausragende Arbeit und ihre Beiträge zur gemeinsamen Aufgabe zu bedanken.

So viel zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Kommen wir nun zum ersten Quartal des laufenden Jahres – unsere Zahlen dazu haben wir gestern veröffentlicht.

Die wichtigste Botschaft ist: Wir sind sehr erfolgreich ins neue Jahr gestartet.

Im 1. Quartal ergaben sich negative Währungseffekte, die wir jedoch bisher durch eine bessere operative Performance sowie saisonale Effekte mehr als kompensieren konnten.

Unsere Life-Science-Bereiche entwickelten sich weiterhin dynamisch und erreichten trotz der erheblichen negativen Währungseffekte leichte Ergebnissteigerungen.

HealthCare konnte durch die erfreuliche Umsatzentwicklung der neueren Pharma-Produkte kräftig wachsen. CropScience profitierte von einem frühen Saisonstart in Europa. Und MaterialScience konnte das Ergebnis deutlich steigern.

Auf dem Bild sehen Sie die wichtigsten Kennzahlen für den Konzern:

Den Konzernumsatz konnten wir im ersten Quartal währungs- und portfoliobereinigt um 8,4 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro steigern.

Das EBIT erhöhte sich deutlich um 18,4 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Die Sondereinflüsse beliefen sich per saldo auf plus 7 Millionen Euro. Im Vorjahr hatten sie noch minus 45 Millionen Euro betragen.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 11,6 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro – und dies trotz negativer Währungseffekte von minus 8 Prozent.

Das Konzernergebnis stieg um 22,7 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro.

Und das bereinigte Ergebnis je Aktie erhöhte sich um 14,7 Prozent auf 1,95 Euro.

Die Darstellung unseres Geschäfts möchte ich mit einem kurzen Blick auf unsere Aktienperformance abrunden. Dieses Bild zeigt die starke Entwicklung unserer Aktie in den vergangenen zehn Jahren. Allein im Jahr 2013 erzielte unsere Aktie – inklusive Dividende – ein Plus von 45 Prozent und übertraf damit sämtliche für uns relevanten Indizes bei Weitem. Der DAX zum Beispiel legte im vergangenen Jahr um 26 Prozent zu.

Die Grafik zeigt auch die langfristige Stärke der Bayer-Aktie. Betrachtet man die fünf Jahre von 2009 bis 2013, so lagen wir deutlich über dem Dax und dem Euro Stoxx 50. Unsere Aktionäre erzielten in diesem Zeitraum eine jährliche Rendite von durchschnittlich 23 Prozent. Ein noch besseres Bild ergibt sich, wenn wir die zehn Jahre von 2004 bis 2013 betrachten. Hier lagen wir ebenfalls klar über allen relevanten Indizes.

Sie sehen – die Bayer-Aktie war in dieser Zeit ein sehr gutes Investment.

Dazu hat eine stabile Ausschüttungspolitik beigetragen, die wir auch künftig fortsetzen wollen. Für das Geschäftsjahr 2013 schlagen wir eine Anhebung der Dividende auf 2,10 Euro pro Aktie vor. Nach 1,90 Euro pro Aktie im vergangenen Jahr entspricht das einem Plus von 10,5 Prozent. Damit wollen wir Sie, unsere Aktionäre, angemessen am Erfolg des Konzerns im Jahr 2013 beteiligen und unsere Zuversicht für die weitere Entwicklung von Bayer zum Ausdruck bringen.

Auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit sehen wir eine finanzielle Beteiligung vor. Sie haben maßgeblich zum erfolgreichen Geschäftsverlauf beigetragen – und dafür gebührt ihnen großer Dank. Allein im Rahmen unseres konzernweiten kurzfristigen Incentivierungsprogramms schütten wir über 650 Millionen Euro an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus.

Meine Damen und Herren, das Wachstum der Weltwirtschaft wird im Jahr 2014 voraussichtlich höher ausfallen als im Vorjahr. Die europäische Wirtschaft kommt langsam aus der Rezession heraus. Die Industrieländer, besonders die USA, zeigen positive Impulse. Und China wird voraussichtlich auch 2014 wieder zu den wichtigsten Treibern der Weltwirtschaft gehören.

Für Bayer bedeutet das – und wir haben unsere Prognose gestern nochmal bestätigt: Wir planen für 2014 einen währungs- und portfoliobereinigten Umsatzanstieg von etwa 5 Prozent. Unter Berücksichtigung eines erwarteten negativen Währungseffekts gegenüber dem Vorjahr von circa 2 Prozent ergibt sich ein Konzernumsatz von circa 41 bis 42 Milliarden Euro.

Diese Prognose basiert auf unterschiedlichen Treibern in unserem Geschäft:

Eine unserer Stärken ist bekanntlich die begrenzte Abhängigkeit von konjunkturellen Zyklen. So sind es bei den Life-Science-Bereichen HealthCare und CropScience vor allem neue Produkte, die für weiteres Wachstum sorgen. Entscheidend ist hier also die Innovationskraft.

Bei MaterialScience hingegen spielt die Weltkonjunktur durchaus eine große Rolle. Wachstum in diesem Teilkonzern setzt steigende Nachfrage, eine angemessene Auslastung der Kapazitäten und damit auskömmliche Absatzpreise voraus.

Das erwartete Wachstum im Jahr 2014 wollen wir also mit neueren Produkten von HealthCare und CropScience generieren sowie mit einem verbesserten MaterialScience-Geschäft aufgrund einer anziehenden Welt-Konjunktur.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen planen wir, im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich zu steigern. Hierin sind erwartete negative Währungseffekte von etwa 450 Millionen Euro berücksichtigt.

Beim bereinigten Ergebnis je Aktie wollen wir einen Zuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich erzielen – dabei erwarten wir negative Währungseffekte von circa 6 Prozent.

Für das Jahr 2014 planen wir Sonderaufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen in einer Größenordnung von etwa 200 Million Euro. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung wollen wir auf 3,5 Milliarden Euro kräftig steigern. Sachanlage-Investitionen haben wir mit rund 2,1 Milliarden Euro geplant, und Investitionen in immaterielle Vermögenswerte mit 0,3 Milliarden Euro.

Lassen Sie mich noch eine Bemerkung anfügen: Die geplanten Ergebniszahlen spiegeln nicht die tatsächliche Ertragskraft unserer Geschäfte wider. Die budgetierten Ergebnisse berücksichtigen nicht nur den Gegenwind von Wechselkursen, sondern auch erhebliche Ausgabensteigerungen. Für das Jahr 2014 haben wir zusätzlich rund 900 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung sowie für Marketing und Vertrieb geplant. Diese Zukunftsinvestitionen sind notwendig, um unsere Marktchancen weiterhin zu sichern.

Kommen wir zu den Teilkonzernen, wo wir unser Geschäft organisch ausbauen wollen. Für HealthCare erwarten wir 2014 währungs- und portfolio-bereinigte Umsatzzuwächse im mittleren einstelligen Prozentbereich. Dabei nehmen wir für Pharma prozentual ein hohes einstelliges Wachstum an – bei einem Umsatz der neueren Produkte von 2,8 Milliarden Euro. Auch im Segment Consumer Health rechnen wir mit einem währungs- und portfoliobereinigten Wachstum des Umsatzes, im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich.

Bei CropScience rechnen wir in diesem Jahr mit weiterhin guten Marktbedingungen, die jedoch gegenüber dem Vorjahr etwas schwächer ausfallen werden. Wir planen, über dem Markt zu wachsen und eine währungs- und portfoliobereinigte Steigerung des Umsatzes im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich zu erreichen.

Für MaterialScience planen wir 2014 eine Steigerung des währungs- und portfoliobereinigten Umsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich. Für unsere Hauptabnehmer-Branchen, wie die Automobilindustrie, die Bauindustrie und die Elektroindustrie, erwarten wir ein sich verbesserndes Konjunkturklima. Soviel zu unserer Prognose.

Meine Damen und Herren, viele von Ihnen sind unserem Unternehmen seit vielen Jahren treu verbunden. Dafür möchte ich mich bei Ihnen sehr herzlich bedanken.

Mit „Science For A Better Life“ wollen wir das Leben von Millionen von Menschen weiter verbessern. Das treibt uns bei Bayer immer wieder an – Tag für Tag. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie uns auf diesem Weg weiter begleiten.

Hierbei können Sie uns auch ganz konkret helfen. Indem Sie mit Ihren Freunden und Bekannten auch mal über die Leistungen und Errungenschaften von forschenden Unternehmen sprechen. Denn Akzeptanz und Wertschätzung sind wie Neugierde letztendlich der Nährboden für Forschung und Entwicklung – und somit auch der Garant für Wohlstand und Arbeitsplätze.

Jeder von uns kann so dazu beitragen, ein Umfeld zu schaffen, das Innovationen gegenüber wieder deutlich aufgeschlossener ist.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit."
Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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