Torf gehört ins Moor und nicht aufs Beet

Ökologisch und klimafreundlich gärtnern: Leverkusener Experten geben Tipps

Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 30.04.2013 // Quelle: Gut Ophoven

Die Pflanzsaison hat begonnen: Jetzt werden Blumen in die Balkonkästen eingetopft und die Beete für Stauden und Gemüsepflanzen vorbereitet. Im Gartencenter stapeln sich die bunten Säcke mit Erdmischungen. Doch darin befindet sich größtenteils Torf – der Stoff, aus dem unsere Moore bestehen. „Obwohl Moore nur drei Prozent der Landfläche unserer Erde bedecken, binden sie doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Welt“, erklärte Britta Demmer vom NaturGut Ophoven bei einem Expertengespräch im Kleingartenverein Ruhlach e.V.

Durch seinen Abbau werden große Mengen von Treibhausgasen wie Methan freigesetzt, die den weltweiten Klimawandel beschleunigen und einzigartige Lebensräume für Pflanzen und Tiere vernichtet. Sonnentau, verschiedene Orchideen sowie zahlreiche Tierarten wie das Birkhuhn, der Große Ziegenmelker oder der Goldregenpfeifer sind vom Aussterben bedroht.

Aber es gibt Alternativen zum Torf. „Der einfachste Weg zu guter, fruchtbarer Humuserde ist das Kompostieren von Grünschnitt und Bioabfällen, wie Obst- oder Gemüseresten. Er enthält alle wichtigen Nährstoffe und optimiert den Boden“, so die Fachberaterin Cornelia Bullerjahn-Schlömer vom Kleingartenverein Ruhlach e.V.. Wer selbst keinen eigenen Komposter besitzt, habe die Möglichkeit beim städtischen Entsorgungsdienst AVEA Bergischen Kompost zu kaufen. Kleingärtner Wolfgang Müller hat in diesem Jahr bereits zentnerweise AVEA Erde unter seine Kartoffeln und in sein Gemüsehochbeet gegraben, da sein eigener nicht ausreichte. „Bei einem Preis von 35 Cent pro 10 l Eimer ist das bezahlbar.“ Der Bergische Kompost bestehe aus Grünschnittabfällen, die an drei Standorten im Bergischen Land schonend in Mieten kompostiert werden, erklärte Jürgen Schröder, Mitarbeiter der AVEA. „Man kann ihn in Säcken oder lose bei unseren Werkstoffzentren in der Fixheide oder in Burscheid beziehen.“

Auch einige Baumärkte und Gartencenter bieten bereits torffreie Erde an. Sie besteht zumeist aus Rindenhumus, Holz- und Kokosfasern. „Beim Kauf von Blumenerde sollte man auf die Aufschrift „ohne Torf“ oder „torffrei“ achten“, rät Britta Demmer. Aufpassen müsse man bei der Aufschrift „Bioerde“, denn hier kann noch ein sehr großer Anteil Torf enthalten sein.

Den Boden klimafreundlich düngen
Wer ökologisch und damit klimafreundlich gärtnern möchte, sollte auch auf handelsüblichen Stickstoffdünger verzichten, um seinen Boden zu verbessern. Die Herstellung von mineralischen Düngern ist energieintensiv und verursacht hohe CO2-Emissionen. Anstelle dessen sollte als Nach- oder Zwischensaat eine Gründüngung erfolgen. Pflanzen wie Bienenweide, Ackerbohne oder Luzerne nehmen Stickstoff aus der Luft auf und reichern ihn mit Hilfe so genannter Knöllchenbakterien im Boden an. Dieser kann dann von nachfolgenden Kulturen nach und nach verwertet werden.

Pflanzen schützen ohne Gift
Aber nicht nur bei der Bodenbearbeitung sollte man aus Liebe zur Umwelt achtsam sein. Auch chemische Pflanzenschutzmittel haben beim ökologischen Gartenbau nichts zu suchen. Stattdessen sollte in Mischkulturen angebaut werden. Sie fördern das gesunde Wachstum der Pflanzen und helfen bei der Schädlingsabwehr. Optimale Nachbarn sind z.B. Knoblauch und Erdbeeren. Die ätherischen Öle des Knoblauchs wirken vorbeugend gegen Pilzbefall. Um die Möhrenfliege abzuhalten, sollte man Lauch oder Zwiebeln neben die Karotte pflanzen. Bei akutem Befall mit Blattläusen & Co. haben sich selbstgemachte Brühen aus Brennnessel, Beinwell oder Schachtelhalm bewehrt.

Nützliche Helfer in den Garten locken
Schafft der Gärtner geeigneten Lebensraum und Nistmöglichkeiten kann er sich viele kleine Helfer in den Garten holen. Sie sorgen für ein ausgewogenes ökologisches Gleichgewicht. Eine bunte Blumenwiese lockt beispielsweise Hummeln, Bienen und andere Insekten an, die bei der Bestäubung helfen. Ein Insektenhotel sorgt dafür, dass sie auch dauerhaft bleiben. Igel, die uns bei der Bekämpfung von Nacktschnecken helfen, lieben Gestrüpp und angehäufte Äste. Ein Meisenpaar benötigt Unmengen an Ungeziefer bei der Brutaufzucht. Ein Nistkasten hilft bei der Ansiedlung der fleißigen Vögel.

Tipps zu ökologischen und klimafreundlichen Gärtnern

Websites
www.nabu.de/oekologischleben/balkonundgarten
www.utopia.de/ratgeber/zum-schutz-der-moore-torffrei-erde-fuer-ihre-blumen

Broschüre
Naturgarten praktisch. Infoblätter zur naturnahen Gestaltung, Nutzung und Pflege von Gärten. Hrsg. von der Natur- und Umweltschutz-Akademie des Landes Nordrhein-Westfalen (NUA).

Bergischer Kompost Verkaufsstellen
AVEA Wertstoffzentrum, Dieselstr. 16, Leverkusen-Fixheide
Kompostwerke Burscheid-Heiligeneiche an der B 51
Ansprechpartner Gerd Mensching: 0214/8668-723

Hintergrund zur Leverkusener Klimakampagne:
Die Aktion ist Teil der Leverkusener Informations- und Öffentlichkeitskampagne „Klimaschutz - jeder jeden Tag“, die von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Aktionen und Veranstaltungen mit vielen Tipps und Anregungen für das tägliche Leben sollen Leverkusener Bürger den Klimaschutz nahe bringen. Mehr unter: www.naturgut-ophoven.de/klimakampagne.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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