Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers auf der Hauptversammlung der Bayer AG: "Bayer ist ein Innovationsunternehmen von Weltrang"

Geschäftsjahr 2012 operativ sehr erfolgreich
Höchster Umsatz der 150-jährigen Unternehmensgeschichte
Erhöhung der Dividende für 2012 auf 1,90 € je Aktie vorgeschlagen
Mitarbeiter mit über 700 Mio € am Unternehmenserfolg beteiligt

Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 26.04.2013 // Quelle: Bayer

Für den Bayer-Konzern war das Geschäftsjahr 2012 operativ sehr erfolgreich. "Wir haben den höchsten Umsatzwert der Unternehmensgeschichte erreicht", sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers am Freitag auf der Hauptversammlung in Köln. Alle drei Teilkonzerne konnten sowohl den Umsatz als auch das bereinigte Ergebnis steigern. Die Aktionäre sollen an dieser erfreulichen Entwicklung mit einer Anhebung der Dividende auf 1,90 (Vorjahr: 1,65) Euro pro Aktie beteiligt werden. Das entspricht einer Ausschüttungssumme von 1,6 Milliarden Euro. Das 1. Quartal des laufenden Jahres sei durch die positive Entwicklung der Life-Science-Geschäfte geprägt gewesen, sagte Dekkers. Bayer blicke optimistisch in die Zukunft. Der Vorstandsvorsitzende hob das große Innovationspotenzial hervor, das seit der Gründung des Unternehmens vor 150 Jahren prägend für dessen Erfolg gewesen sei: "Bayer hat eine beachtliche Entwicklung vollzogen - von der Erfindung synthetischer Farbstoffe bis hin zur Behandlung von Krebspatienten und Produkten zur Stärkung der Pflanzengesundheit. Heute ist Bayer ein Innovationsunternehmen von Weltrang."

Der Umsatz sei im vergangenen Geschäftsjahr währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um gut 5 Prozent auf 39,8 Milliarden Euro gestiegen, so Dekkers. Zwar lag das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern - also das EBIT - mit 4 Milliarden Euro um knapp 5 Prozent unter dem Wert von 2011. Ursache hierfür waren vor allem Sonderaufwendungen in Höhe von insgesamt 1,7 Milliarden Euro für Restrukturierungen und für Rechtsfälle. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg dagegen um fast 9 Prozent auf rund 8,3 Milliarden Euro, das bereinigte Ergebnis je Aktie legte um nahezu 11 Prozent auf 5,35 Euro zu.

Dekkers hob die dynamische Entwicklung in den Wachstumsmärkten hervor, wo der Umsatz im Geschäftsjahr 2012 wpb. insgesamt um gut 7 Prozent stieg, sowie bei den Life-Science-Geschäften. Bei HealthCare legte der Umsatz in beiden Segmenten - also bei Pharma und bei Consumer Health - wpb. um etwa 4 Prozent zu. Das bereinigte EBITDA des Teilkonzerns stieg um knapp 8 Prozent. CropScience sei das zweite Jahr in Folge besonders erfolgreich gewesen: Der Umsatz stieg um 12 Prozent, das bereinigte EBITDA sogar um mehr als 21 Prozent. Auch das Geschäft mit hochwertigen Materialien trug zu dem guten Gesamtjahr bei: Der Teilkonzern MaterialScience erreichte eine Umsatzsteigerung von wpb. 3 Prozent und ein Plus beim bereinigten EBITDA von 7 Prozent.

"Im vergangenen Jahr waren wir mit unseren Innovationen sehr erfolgreich", sagte Dekkers weiter. Besonders erfreulich seien die Fortschritte in der Pharma-Pipeline - hier hätten allein die fünf vielversprechendsten Produkte zusammen ein jährliches Spitzenumsatzpotenzial von mehr als 5,5 Milliarden Euro. Eines davon ist der Gerinnungshemmer XareltoTM, mit dem seit der Markteinführung schätzungsweise bereits mehr als 4 Millionen Patienten behandelt worden seien. Auch im Bereich Tiergesundheit sei das Unternehmen mit Innovationen erfolgreich, so Dekkers. Bei CropScience verfüge Bayer sowohl im Pflanzenschutz als auch in der Saatgut-Technologie über eine gut gefüllte Entwicklungspipeline - das Spitzenumsatzpotenzial liege bei mehr als 4 Milliarden Euro für neue Produkte mit Vermarktungsbeginn im Zeitraum 2011 bis 2016. Bei MaterialScience konzentriere sich Forschung auf die Entwicklung von energie- und ressourcenschonenden Herstellungsprozessen und Anwendungsmöglichkeiten für Hightech-Materialien.

Darüber hinaus sei Bayer im vergangenen Jahr mit seiner Strategie gut vorangekommen, bestehende Geschäfte im Life-Science-Bereich durch ergänzende Akquisitionen gezielt zu verstärken. Als Beispiele nannte Dekkers die Übernahme von AgraQuest, die den Aufbau einer führenden Technologie-Plattform für biologische Produkte bei CropScience ermögliche, und den Kauf des US-Tiergesundheitsgeschäfts von Teva.

Erfreulicher Jahresauftakt im Life-Science-Bereich
Im 1. Quartal des laufenden Jahres stieg der Konzernumsatz wpb. um 3,7 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro, das EBIT erhöhte sich deutlich um 8,6 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Darin enthalten sind negative Sondereinflüsse in Höhe von 45 Millionen Euro - im Vorjahr hatten sie noch 169 Millionen Euro betragen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag mit 2,5 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Hierzu trugen die beiden Life-Science-Geschäfte HealthCare und CropScience bei, während das Ergebnis bei MaterialScience deutlich zurückging. Das Konzernergebnis stieg um rund 11,5 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro.

Dekkers zeigte sich zuversichtlich für die weitere Entwicklung im Jubiläumsjahr und bestätigte den Konzernausblick für 2013: "Für den gesamten Konzern rechnen wir 2013 mit einem bereinigten Umsatzanstieg von etwa 4 bis 5 Prozent und erwarten einen Umsatz von etwa 41 Milliarden Euro."

Starke Performance der Bayer-Aktie
Die positive Unternehmensentwicklung spiegele sich auch in der Performance der Bayer-Aktie wider, sagte Dekkers. Die Aktie erzielte im vergangenen Jahr - inklusive Dividende - ein Plus von 50 Prozent, deutlich mehr als alle relevanten Indizes - der DAX zum Beispiel legte im selben Zeitraum nur um 29 Prozent zu. "Betrachtet man die fünf Jahre von 2008 bis 2012, so lagen wir deutlich über dem Dax und dem Euro Stoxx 50. Und inklusive Dividende sehen wir eine gute jährliche Rendite von 5,9 Prozent", so Dekkers. Für die zehn Jahre von 2003 bis 2012 ergebe sich sogar eine Rendite von 17,6 Prozent pro Jahr. Die starke Performance setzte sich im bisherigen Verlauf des Jahres 2013 fort; die Bayer-Aktie erreichte historische Höchstkurse von mehr als 80 Euro. Gegenüber dem Jahresschlusskurs 2012 verbesserte sie sich bis zum 25. April 2013 um gut 12 Prozent, während der DAX nur um knapp 2 Prozent zulegte.

Große Chancen als Innovationsunternehmen
Dekkers zeigte sich von den langfristigen Perspektiven des Unternehmens überzeugt: "Unser Portfolio spiegelt die existenziellen, weltweiten Herausforderungen zu Beginn des dritten Jahrtausends: Bevölkerungswachstum und demografischer Wandel, Ökologie und Nachhaltigkeit. Diesen Herausforderungen können wir nur mit Innovationen begegnen. Und darum ergeben sich für uns als Innovationsunternehmen auch große Chancen."

Gemäß der Mission des Unternehmens - "Bayer: Science For A Better Life" - gehe es immer um die Schaffung von Wert für die Kunden und für die Gesellschaft, sagte der Vorstandsvorsitzende. "Wir haben dafür über viele Jahrzehnte hinweg die Grundlagen geschaffen und ein einzigartiges Verständnis für die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanzen sowie ein großes Know-how für hoch-qualitative Materialien aufgebaut." Diese Basis werde ständig weiterentwickelt. So plant das Unternehmen, die Investitionen in Forschung und Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr um rund 200 Millionen Euro auf 3,2 Milliarden Euro zu steigern - das größte Budget der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland. Weltweit beschäftigt Bayer fast 13.000 Forscher, deren Arbeit allein im vergangenen Jahr zu mehr als 600 Patentanmeldungen geführt hat.

Als Innovationsunternehmen von Weltrang profitiere Bayer von einer stark ausgeprägten Innovationskultur, so Dekkers: "Wir haben im gesamten Unternehmen ein gemeinsames Verständnis davon, was innovativ ist. Mehr noch - wir verstehen es, einen wissenschaftlichen Erfolg zu einem wirtschaftlichen zu machen." Dabei setze sich das Unternehmen klare Ziele und Prioritäten: "Wir sind bereit, die notwendigen Ressourcen für vielversprechende Projekte einzusetzen. Aber wir haben auch den Mut, Projekte schnell zu beenden, wenn sie sich nicht so entwickeln wie erwartet." Zudem biete das Unternehmen ein Umfeld, in dem sich junge Wissenschaftler beruflich entfalten könnten.

"Köpfe mit Ideen und Menschen mit Leidenschaft"
Innovation sei nicht allein eine Frage des Geldes, betonte Dekkers. "Innovationen kann es nur geben, wenn wir Köpfe mit Ideen und Menschen mit Leidenschaft haben. Innovation erfordert Neugier, Freude an Veränderung, an ständiger Verbesserung. Dazu braucht man ein inspirierendes Umfeld, das gezielt geschaffen und gefördert werden muss."

Eine Voraussetzung für Innovation seien daher auch entsprechende Rahmenbedingungen. "Wichtig ist vor allem, dass in der Gesellschaft ein Klima vorherrscht, Neuem aufgeschlossen gegenüberzustehen. Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass die Menschen aus Angst vor Risiken die Chancen gar nicht erst wahrnehmen wollen." Daher gelte es, wissenschaftliche Fähigkeiten und Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Technologien zu fördern - eine Aufgabe, die das Engagement aller erfordere: in der Politik, in der Wirtschaft, in der Schule und an den Universitäten.

Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg
Den Beitrag der Mitarbeiter auf der ganzen Welt hob Dekkers besonders hervor. "Sie haben maßgeblich zum erfolgreichen Geschäftsverlauf beigetragen - und dafür gebührt ihnen großer Dank." Daher sei auch für die Mitarbeiter eine finanzielle Beteiligung vorgesehen - allein im Rahmen des konzernweiten kurzfristigen Incentivierungsprogramms würden über 700 Millionen Euro ausgeschüttet.

Weltweit habe Bayer im vergangenen Jahr insgesamt mehr als 4.600 akademisch qualifizierte Fach- und Führungskräfte neu als Mitarbeiter für Bayer gewonnen, sagte Dekkers weiter. "Stolz sind wir dabei auf die starke Anziehungskraft, die Bayer weltweit auf junge, gut ausgebildete Frauen ausübt." So betrage der Frauenanteil unter allen Hochschulabsolventen, die im vergangenen Jahr bei Bayer eingestellt wurden, inzwischen 43 Prozent.

Eine vielfältige Mitarbeiterstruktur sei von entscheidender Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Damit sei aber nicht nur eine ausgewogene Geschlechterverteilung gemeint, sondern auch internationale Vielfalt im Unternehmen. Dieses Ziel verfolge Bayer auch in den Wachstumsländern Asiens und Lateinamerikas, wo der Anteil einheimischer Führungskräfte mittelfristig deutlich erhöht werden solle.

Das Unternehmen setze für die Verwirklichung der Wachstumsstrategie ganz auf die Mitarbeiter und deren kontinuierliche Weiterentwicklung, führte Dekkers aus. So seien die Anstrengungen zur Fortbildung der Beschäftigten und der Entwicklung der Führungskräfte in jüngster Zeit weiter verstärkt worden: "Im vergangenen Jahr haben wir weltweit mehr als 180 Millionen Euro in die Aus- und Fortbildung investiert." Zum Beispiel hätten über 500 Mitglieder des Top-Managements an Schulungen zur Stärkung ihrer individuellen Innovationskompetenz teilgenommen. "Denn nicht nur die Entwicklung von Produkten, sondern auch neue Geschäftsmodelle, Service-Leistungen oder verbesserte Prozesse gehören zur Innovation", so Dekkers.

Wechsel im Vorstand der Bayer AG
Aufsichtsratsvorsitzender Werner Wenning würdigte die Verdienste von Arbeitsdirektor Dr. Richard Pott, der Ende Mai nach elfjähriger Tätigkeit im Vorstand in den Ruhestand tritt. "Wenn ich die Jahre seit 2002 bis heute betrachte, so waren dies wirtschaftlich sehr erfolgreiche Jahre für Bayer, aber auch Jahre großer struktureller Veränderungen für den Bayer-Konzern", sagte Wenning. Bei allen Veränderungen sei die Einbeziehung der Arbeitnehmerschaft stets von großer Bedeutung gewesen. "Mit Ihrer Zuverlässigkeit und Ihrer unprätentiösen Art waren Sie für die Arbeitnehmer immer ein vertrauenswürdiger Unternehmensvertreter", betonte Wenning und dankte Pott für seinen langjährigen und loyalen Einsatz für Bayer.

Als Potts Nachfolger stellte Wenning den Aktionären Michael König vor. König war zum 1. April 2013 in den Vorstand der Bayer AG berufen worden und übernimmt zum 1. Juni auch die Funktion des Arbeitsdirektors. Zuletzt hatte er die Business Unit Polycarbonates von Bayer MaterialScience mit Sitz in Shanghai geleitet.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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