Gütergleisverlegung im Bahnhofsbereich von Opladen: „Viele Räder müssen ineinandergreifen“


Archivmeldung aus dem Jahr 2012
Veröffentlicht: 10.08.2012 // Quelle: Neue Bahnstadt

Die Gütergleisverlegung im Bahnhofsbereich von Leverkusen-Opladen ist auf einem guten Weg. Dies bekräftigten heute die Projektpartner, die Deutsche Bahn AG sowie die Stadt Leverkusen mit der neuen bahnstadt opladen GmbH, im Rahmen einer Pressekonferenz. Die bestehende zweigleisige Güterzugstrecke, einschließlich des vorhandenen Überholgleises, wird zwischen der Fixheider Straße und der Freiherr-vom-Stein-Straße so nah wie möglich an die Personenverkehrs-Strecke verlegt.

Zwischenzeitlich wurde auch der dazugehörige Finanzierungsvertrag zwischen der DB Netz AG und der Stadt Leverkusen unterzeichnet.

Die Bauherren - DB Netz AG und DB Station & Service AG – stellten die Zeitschiene vor: Aktuell wird die Entwurfs- und Genehmigungsplanung für die vom Rat der Stadt Leverkusen genehmigte „Variante 4“ erarbeitet. Anfang 2013 soll die Entwurfsplanung vorliegen – mit allen erforderlichen Gutachten wie u. a. Schall- und Erschütterungsschutz, Landespflegerischer Begleitplan, Rückbau- und Entsorgungskonzept sowie die gesamte Ingenieur-Planung zur neuen Trassenführung. Anschließend wird die Genehmigungsplanung beim Eisenbahnbundesamt – der zuständigen Behörde – zur Planfeststellung eingereicht. „Dies ist dann der Zeitpunkt und der Prozess, zu dem Bezirksregierung, Stadt und Bahn die Bürgerinnen und Bürger einladen werden, sich aktiv mit dem Vorhaben auseinanderzusetzen und mögliche Anregungen einzubringen“, sagte Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn.

Nach erfolgter Beteiligung der Öffentlichkeit wird der Plan zur Gütergleisverlegung „festgestellt“, und die Vorbereitungen für den Bau können beginnen: „Wir streben an, die neue Güterzugtrasse schnellstmöglich in Betrieb zu nehmen. Der Termin hängt hierbei jedoch maßgeblich von der Dauer des Planfeststellungsverfahrens ab“, sagte Michael Käufer, Leiter der Produktionsdurchführung der DB Netz AG in Düsseldorf.

Alle Beteiligten seien sich klar, so die Projektpartner Deutsche Bahn und Stadt Leverkusen/neue bahnstadt opladen GmbH im Rahmen der Pressekonferenz, dass in den nächsten Jahren viele Räder ineinandergreifen müssten. Es gelte, die Gütergleisverlegung, Kernstück des „Jahrhundertprojekts“ neue bahnstadt opladen, und alle begleitenden Maßnahmen wie den Bau der neuen Fuß- und Radweg-Brücken, den Rückbau der Bahngebäude, die Modernisierung der Verkehrsstation Opladen und den Bau der neuen Umgehungsstraße „Neue Bahnallee“ bestmöglich zu koordinieren und zu realisieren.

Oberbürgermeister Buchhorn stellte fest, warum Stadt und Politik sich trotz schwieriger Haushaltslage so geschlossen für die Realisierung der Gütergleisverlegung einsetzten: „Die Güterzug- und Personenzuggleise verlaufen in einer Entfernung von bis zu 250 Metern nebeneinander her. Diese tote Brachfläche, an die niemand herankommt, will die Stadt endlich in Besitz nehmen und städtebaulich und wirtschaftlich so aufwerten, dass nicht nur Opladen, sondern ganz Leverkusen davon profitiert. Wir wissen um die hohen Synergieeffekte, die wir erzielen können.“ Daher habe er sich gemeinsam mit Stadtkämmerer Rainer Häusler so nachdrücklich bei der Bezirksregierung dafür eingesetzt, die sieben Millionen Euro städtischen Eigenanteils im Haushalt der Stadt Leverkusen zu verankern.

Auf der rund 11 Hektar großen Fläche, die direkt und barrierefrei an das Zentrum von Opladen anschließen soll, sind bis 2020 Gewerbe, Einzelhandel, Büros, Wohnen und die Umgehungsstraße „Neue Bahnallee“ geplant. Die Fläche ist der „Westen“ des Stadtumbau-Projektes neue bahnstadt opladen.

„Im Westen müssen in den nächsten Jahren viele Räder ineinandergreifen“, so OB Buchhorn. Die Aktivitäten der DB Netz AG zur Verlegung der Güterzugtrasse würden von Seiten der Stadt Leverkusen durch die Erarbeitung des „Stadtteilentwicklungskonzept Opladen“ flankiert. Der Kraftakt der Gütergleisverlegung, so Reinhard Buchhorn, mache nur Sinn, wenn er parallel durch ein sehr überzeugendes städtebauliches und verkehrstechnisches Konzept für Opladen begleitet werde. Seit Mai 2012 laufe daher unter Federführung des Fachbereichs Stadtplanung ein offener Beteiligungsprozess. In ihm werden zentrale Themen wie Einzelhandel und Wohnen mit Bürgern und weiteren Experten diskutiert.

Vera Rottes, Geschäftsführerin der neuen bahnstadt opladen: „Part der neuen bahnstadt GmbH ist - Hand in Hand mit der Stadt – die Erarbeitung eines schlüssigen städtebaulichen Entwurfs und Verkehrskonzepts, das alle Beziehungen ins Zentrum hinein regelt, angefangen von der neuen Eingangssituation ins Zentrum von der neuen Brücke Nord aus bis zur neuen Bahnallee.“

Planfeststellung und B-Plan: Fundierte Gutachten bereits vorhanden
Zur Gütergleisverlegung ergänzte sie: „Ich bin überzeugt, dass die Planungen der DB Netz AG sehr gut vorankommen werden. Alle Bereiche wie Schallschutz, Bodensanierung, die Abfallentsorgung beim Gebäuderückbau, die Kartierung von Flora und Fauna und die Frage der Oberleitungen wurden bereits 2010 für die große Variante der Gleisverlegung detailliert und akribisch untersucht.“ Diese werden jetzt aktualisiert und durch die Stadt Leverkusen für den Westen ergänzt. Dieses profunde Wissen, so Rottes, sei auch eine entscheidende Basis für den Bebauungsplan, den wiederum die Stadt für die gesamte Entwicklung im „Westen“ erstellen müsse – um den Bau der neuen Bahnallee zu sichern. Die Offenlage ist für Ende 2014 geplant.

Aufgaben der Bahn: Vorbereitung Gütergleisverlegung und „Modernisierungsoffensive Bahnhofsbereiche“ - MOF
Die Vertreter der Deutschen Bahn, Peter Kradepohl von der DB Station & Service AG sowie Michael Käufer und Klaus-Peter Ahrens von der DB Netz AG unterstrichen, dass die DB Netz AG die Stadt Leverkusen bereits seit der Perspektivenwerkstatt im Jahr 2000 in ihrem Ziel einer städtebaulichen Verbesserung des Bahnhofsumfeldes unterstütze.

Zum Stand der Entwurfs- und Genehmigungsplanung erläuterten sie, dass das Büro Accon aus Köln mit der Erstellung des Schallschutzgutachtens beauftragt werde, auch die Kartierungen zum landschaftspflegerischen Begleitplan liefen. Die Gebäude, die einst von der Bahn genutzt wurden, wie das ehemalige Zollamt, die Güterabfertigungshalle, das Stellwerk OF oder die Signalmeisterei müssten mit dem Planfeststellungsbeschluss weichen.

Peter Kradepohl, Leiter des Bahnhofsmanagements Köln und zuständig für das „MOF-Programm“: „In Leverkusen-Opladen ist 2015 die barrierefreie Errichtung der Bahnsteige, der Bau neuer Dächer und die Ausstattung mit neuen Bänken vorgesehen.“ Das in die Jahre gekommene Empfangsgebäude, das von der Bahn nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sei, werde im Zuge der Gütergleisverlegung ebenfalls zurückgebaut.

Bei der Umsetzung bestehe hoher Koordinierungsbedarf. Schnittstelle zum MOF-Programm ist die neue Fuß- und Radwegbrücke „Nord“, die Ende 2013 fertig gestellt sein soll. Danach werden Aufzüge, Rolltreppen und Treppen erstmals einen barrierefreien Zugang auf beide Bahnsteige gewährleisten.

OB Buchhorn: Die Anstrengung für das „Jahrhundertprojekt“ lohnt
Oberbürgermeister Buchhorn stellte abschließend fest: „Der Begriff Jahrhundertprojekt für die Gütergleisverlegung ist nicht zu hoch gegriffen, und die Umsetzung wird uns in den nächsten Jahren noch sehr viel an Energie und Koordination abverlangen. Das Ziel aber lohnt sich – ein neues und modernes Stadtbild für Opladen.“


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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