Prof. Dr. Volker Pilz erhält Bundesverdienstkreuz für sein Lebenswerk


Archivmeldung aus dem Jahr 2012
Veröffentlicht: 10.03.2012 // Quelle: Bezirksregierung

Regierungspräsidentin Gisela Walsken konnte heute Herrn Prof. Dr. Volker Pilz, dem ehemalige Leiter des Ressorts „Werksdienste Sicherheit“ der Bayer AG, das Bundesverdienstkreuz für sein Lebenswerk verleihen.

In vielen Gremien setzte er sich ehrenamtlich tatkräftig dafür ein, dass durch hohe Standards in der Sicherheitstechnik Störfälle verhindert bzw. deren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt minimiert werden. Prof. Dr. Pilz prägte dabei über seine berufliche Tätigkeit hinaus die deutsche und internationale Sicherheitstechnik für Chemieanlagen.

„Ihre Leistungen wurden bislang vielleicht nur in Fachkreisen gewürdigt. Ihr Wirken dient aber nach wie vor dem Wohl der Bürgerinnen und Bürger weit über den Regierungsbezirk, das Land NRW und die Bundesrepublik Deutschland hinaus“ würdigte Regierungspräsidentin Walsken die Leistungen von Prof. Dr. Pilz.

Begründung:
Herr Professor Dr. Pilz hat durch sein jahrzehntelanges Engagement im wirtschaftlichen Bereich herausragende Verdienste erworben; in Anerkennung seines Lebenswerks erscheint eine Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse angemessen.
Herr Prof. Dr. Pilz ist verheiratet und hat 2 erwachsene Töchter. Vor seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2002 leitete er das Ressort „Werksdienste Sicherheit“ der Bayer AG.
Über seine berufliche Tätigkeit hinaus prägte Herr Professor Pilz die deutsche und internationale Sicherheitstechnik für Chemieanlagen. In vielen Gremien setzte er sich ehrenamtlich tatkräftig dafür ein, dass durch hohe Standards in der Sicherheitstechnik Störfälle verhindert bzw. ihre Auswirkungen auf Mensch und Umwelt minimiert werden.
Als Vorsitzender des technischen Ausschusses für Anlagensicherheit (TAA) und Leiter des Arbeitskreises „Grundsätze und Themenvorschläge“ beriet er von 1992 bis 1999 das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) bei technischen und fachlichen Fragen. Unter seinem Vorsitz entstanden zahlreiche Veröffentlichungen und Leitfäden, Fachberichte und Dokumente zur Anlagensicherheit. Maßgeblich wirkte er an der Erstellung Technischer Regeln zur Anlagensicherheit (TRAS) mit, die in die sicherheitsrechtlichen Vorgaben des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) einflossen. Seine Übersetzung zweier Leitfäden zu explosionsgefährlichen Staub- und Luftgemischen in die englische Sprache verhalf dem TAA zu international hoher Reputation. Als Mitglied der Störfallkommission (SFK) (von 1992 bis 2002) beriet Herr Professor Pilz das BMU bei übergreifenden Analysen gesellschaftsrelevanter Fragestellungen sowie bei grundsätzlichen sicherheitstechnischen Fragen.
Von 1987 bis 1998 war Herr Professor Dr. Pilz Vorsitzender des Fachausschusses „Sicherheitstechnik in Chemieanlagen“ der Gesellschaft für chemische Technik und Biotechnologie e. V. (Dechema). Mit der von ihm gegründeten Arbeitsgruppe „Auswertung nicht meldepflichtiger sicherheitsrelevanter Ereignisse“, die er von 1996 bis 2001 leitete, gelang es mittels freiwilligen Erfahrungsaustauschs, höhere Sicherheitsstandards in der chemischen Industrie zu erreichen. Mit der 1994 auf
seine Initiative eingerichteten Fachsektion „Sicherheitstechnik“ der Dechema wirkte Herr Professor Pilz als Vorsitzender bis zum Jahr 2000 auf eine intensivere Kommunikation zwischen Fachwelt, Anlagenbetreibern, Sachverständigen und Behörden hin. Er initiierte und organisierte eine Vielzahl an Kolloquien und richtete zwei große Symposien aus. Als Deutscher Delegierter nahm er an der Working Party „Loss Prevention and Safety Promotion“ der European Federation on Chemical Engineering (EFCE) teil und war Vorsitzender des Managementboard des European Safety Centers (EFSC) in Großbritannien.
Seit 10 Jahren begleitet er als ehrenamtliches Mitglied des Kuratoriums die Entwicklung des Fraunhofer Instituts für Umwelt, Sicherheit und Energietechnik (UMSICHT) in Oberhausen.
Bis zu seinem Ruhestand begleitete er die Kuratorien der Bundesanstalt für Materialforschung (BAM) und der physikalisch-technischen Bundesanstalt als strategischer Berater und unterstützte beide Anstalten bei der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Herr Professor Pilz brachte von 1996 bis 2003 sein Fachwissen in den Verwaltungsrat des TÜV Rheinland e. V. ein und unterstützte wichtige Entscheidungen wie die Verschmelzung zwischen TÜV Rheinland, TÜV Brandenburg und TÜV Pfalz.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unterstützen die Auszeichnung.
Das Auswärtige Amt, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und das Staatsministerium Baden-Württemberg wurden beteiligt.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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