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Nach gutem 3. Quartal: Bayer bekräftigt Konzernausblick: Umsatz bereinigt um 4,8 Prozent auf 8,670 Mrd. € gewachsen.
Konzernergebnis auf 642 Millionen Euro mehr als verdoppelt (plus 125,3 %)

Anhaltende Dynamik in den Wachstumsländern (bereinigt + 9,5 %)
Operatives Ergebnis (EBIT) um 94,9 % auf 1,099 Mrd. € gesteigert
EBITDA vor Sondereinflüssen um 8,5 % auf 1,805 Mrd. € erhöht
Margen bei HealthCare und CropScience deutlich ver

Archivmeldung aus dem Jahr 2011
Veröffentlicht: 27.10.2011 // Quelle: Bayer

Der Bayer-Konzern ist im 3. Quartal 2011 weiter gewachsen und hat den Gewinn deutlich gesteigert. "Das war ein gutes Quartal für Bayer", sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers am Donnerstag anlässlich der Vorlage des Zwischenberichts. Als einen der wesentlichen Erfolgsfaktoren nannte er die anhaltende Dynamik in den Wachstumsländern. "Ein weiteres Highlight ist die deutliche Ertragssteigerung bei Bayer HealthCare und CropScience", führte Dekkers aus. Bei MaterialScience belasteten hingegen gestiegene Energie- und Rohstoffkosten das Ergebnis. Erfreuliche Fortschritte mache Bayer im Bereich Forschung und Entwicklung, so der Vorstandsvorsitzende mit Verweis auf positive Nachrichten aus der fortgeschrittenen Pharma-Pipeline. "Auf Basis des guten Quartals bekräftigen wir unseren im Frühjahr erhöhten Konzernausblick für das Gesamtjahr", sagte Dekkers.

Der Konzernumsatz verbesserte sich im 3. Quartal um 1,0 Prozent auf 8,670 (Vorjahr: 8,581) Milliarden Euro. Währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) entspricht das einer Steigerung von 4,8 Prozent. Dazu trug die Geschäftsentwicklung in den Wachstumsländern mit einem Plus von währungsbereinigt (wb.) 9,5 Prozent überproportional bei. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg deutlich um 94,9 Prozent auf 1,099 Milliarden (564 Millionen) Euro.

Die Sonderaufwendungen beliefen sich in Summe auf 75 (436) Millionen Euro, davon entfielen 69 Millionen Euro auf Restrukturierungsmaßnahmen. Das Vorjahresergebnis war durch eine Vorsorge für Rechtsfälle im Zusammenhang mit Verfahren wegen gentechnisch veränderter Reispflanzen (LL RICE) in den USA belastet.

Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 17,4 Prozent auf 1,174 (1,000) Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 8,5 Prozent auf 1,805 (1,664) Milliarden Euro. Das Konzernergebnis wurde mit einem Plus von 125,3 Prozent auf 642 (285) Millionen Euro mehr als verdoppelt. Das bereinigte Ergebnis je Aktie nahm um erfreuliche 17,9 Prozent auf 1,12 (0,95) Euro zu.

Der Brutto-Cashflow stieg aufgrund der verbesserten operativen Erträge sowie niedrigerer Sonderaufwendungen um 49,6 Prozent auf 1,327 Milliarden (887 Millionen) Euro, während der Netto-Cashflow mit 1,577 (1,555) Milliarden Euro auf Vorjahresniveau lag. Die Nettofinanzverschuldung verringerte sich - trotz negativer Währungseffekte von rund 0,3 Milliarden Euro - im Vergleich zum 30. Juni 2011 um 0,4 Milliarden auf 7,0 Milliarden Euro zum 30. September.

Ergebnisanstieg bei HealthCare
Im Gesundheitsgeschäft ging der Umsatz im 3. Quartal aufgrund negativer Währungseinflüsse um 1,7 Prozent auf 4,200 (4,271) Milliarden Euro zurück. Währungs- und portfoliobereinigt entspricht das einem Zuwachs von 1,6 Prozent. "Besonders erfreulich war die Entwicklung des Pharma-Geschäfts in den Wachstumsländern", so Dekkers. In Europa und Nordamerika waren die Pharma-Umsätze hingegen rückläufig. Das Consumer-Health-Geschäft verzeichnete währungsbereinigt in allen Regionen eine positive Entwicklung.

Im Pharma-Geschäft belief sich der Umsatz auf 2,663 Milliarden Euro (wpb. plus 0,3 Prozent). Hierzu trug vor allem die positive Entwicklung in Asien/Pazifik und Lateinamerika bei, insbesondere in China und Brasilien. Dagegen beeinträchtigten Gesundheitsreformen in Nordamerika und Westeuropa weiterhin das Geschäft. Unter den Top-Produkten entwickelten sich vor allem die oralen Kontrazeptiva der YAZ™-Familie positiv. Der Umsatz dieser Produktgruppe stieg gegenüber einem schwachen Vorjahreswert wb. um 16,5 Prozent. Zweistellige Zuwächse erzielte auch Aspirin™ Cardio zur Herzinfarktprävention mit einem Plus von wb. 11,4 Prozent. Das Krebsmedikament Nexavar™ legte wb. um 4,5 Prozent zu, vor allem in der Indikation Leberkrebs. Rückläufig war dagegen der Umsatz des Blutgerinnungsmittels Kogenate™ (wb. minus 3,9 Prozent) aufgrund von Schwankungen im Bestellrhythmus des Vertriebspartners. Zudem führte die teilweise Neustrukturierung des Vertriebs für Allgemeinarztprodukte in den USA dazu, dass die Umsätze von Levitra™ zur Behandlung der erektilen Dysfunktion gegenüber einem starken Vorjahresquartal um wb. 31,0 Prozent abnahmen.

Im Segment Consumer Health verbesserte sich der Umsatz wpb. um 3,8 Prozent auf 1,537 Milliarden Euro. Hierzu trugen alle Regionen bei, insbesondere Lateinamerika/ Afrika/Nahost. Im Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln (Consumer Care) erhöhten sich vor allem die Umsätze des Hautpflegemittels Bepanthen™/Bepanthol™ (wb. plus 5,2 Prozent) sowie des Schmerzmittels Aspirin™ (wb. plus 3,0 Prozent). Die Division Medical Care profitierte vor allem von Zuwächsen im Diabetes-Care-Geschäft - die Blutzucker-Messsysteme der Produktlinie Contour™ legten wb. um 11,2 Prozent zu. Das Geschäft mit Tierarzneimitteln verharrte dagegen auf Vorjahresniveau. Der Umsatz der Advantage™-Produktlinie mit Floh-, Zecken- und Entwurmungsmitteln gab wb. um 6,6 Prozent nach.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von HealthCare verbesserte sich um 9,3 Prozent auf 1,226 (1,122) Milliarden Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich damit auf 29,2 (26,3) Prozent. Ergebnistreiber war das Pharma-Geschäft mit niedrigeren Kosten in allen Funktionsbereichen. "Hier zeigen sich die ersten Erfolge unserer Effizienz-Programme", sagte Dekkers. Zudem trugen niedrigere Entwicklungskosten nach dem erfolgreichen Abschluss der meisten Phase-III-Studien für den Gerinnungshemmer Xarelto™ zu dem Ergebnisanstieg bei. Belastend wirkten dagegen Gesundheitsreformen sowie negative Währungseffekte.

CropScience verbessert Umsatz und Ergebnis deutlich
Im CropScience-Geschäft stieg der Umsatz um 2,8 (wpb. 9,4) Prozent auf 1,379 (1,341) Milliarden Euro. Während Crop Protection den Umsatz aufgrund deutlicher Mengenzuwächse steigerte, waren die Umsätze bei BioScience und Environmental Science rückläufig. "Positiv ist das günstige Marktumfeld mit hohen Preisen für Agrarrohstoffe", erläuterte Dekkers. Deutliche Umsatzsteigerungen erreichte der Teilkonzern in den Regionen Lateinamerika/Afrika/Nahost und Asien/Pazifik mit wb. 13,8 Prozent bzw. 12,5 Prozent. Auch in Europa und Nordamerika wurden mit wb. 2,3 und 2,2 Prozent leichte Zuwächse erzielt.

Im Bereich Pflanzenschutz (Crop Protection) zeigten alle Produktgruppen ein erfreuliches Wachstum. Insbesondere das Geschäft mit Saatgutbehandlungsmitteln legte mit wpb. 35,1 Prozent erheblich zu. Auch das Insektizidgeschäft konnte sich - trotz der Einstellung des Vertriebs älterer Produkte wie Temik™ - deutlich verbessern und erzielte ein Umsatzplus von wpb. 10,2 Prozent. Die Fungizide verbesserten sich wpb. um 10,5 Prozent und die Herbizide um 6,2 Prozent.

Stark rückläufig war hingegen das auf Saatgut und Pflanzeneigenschaften spezialisierte BioScience-Geschäft (wpb. minus 20,9 Prozent). Vor allem die Umsätze mit Raps- und Baumwollsaatgut in Nordamerika waren im 3. Quartal schwach - allerdings konnten bei beiden Kulturen im Dreivierteljahr insgesamt zweistellige Zuwachsraten erzielt werden. Im Geschäftsbereich Environmental Science verringerte sich der Umsatz im Quartal um wb. 3,2 Prozent.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von CropScience erhöhte sich um 47,3 Prozent auf 165 (112) Millionen Euro. Dieser Anstieg beruhte vor allem auf deutlich höheren Absatzmengen sowie einer besseren Auslastung der Produktionsanlagen. Die bereinigte EBITDA-Marge stieg auf 12,0 (8,4) Prozent.

Rohstoff- und Energiekosten belasten MaterialScience
"Bei MaterialScience ist das Bild gemischt", führte Dekkers aus. Der Umsatz im Geschäft mit hochwertigen Materialien stieg im 3. Quartal um 3,9 (wpb. 7,4) Prozent auf 2,768 (2,665) Milliarden Euro. MaterialScience erzielte steigende Absatzpreise in allen Business Units und Regionen. Dagegen lagen die Absatzmengen insgesamt auf Vorjahresniveau. Dabei konnten Mengenausweitungen in den Regionen Lateinamerika/Afrika/Nahost und Nordamerika die Rückgänge in Asien/Pazifik vollständig kompensieren.

Der Umsatz mit Rohstoffen für Schaumstoffe (Polyurethanes) verbesserte sich wpb. um 7,1 Prozent. In der gleichen Größenordnung lag auch das Wachstum der hochwertigen Kunststoffe (Polycarbonates) mit wpb. 7,4 Prozent. Die Rohstoffe für Lacke, Klebstoffe und Spezialitäten legten wpb. um 3,2 Prozent zu und der Bereich Industrial Operations um wpb. 23,8 Prozent.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von MaterialScience lag im 3. Quartal mit 348 (408) Millionen Euro um 14,7 Prozent unter Vorjahr. Dieser Rückgang ist vor allem auf die höheren Rohstoff- und Energiekosten zurückzuführen, die durch gestiegene Absatzpreise zum größten Teil, aber nicht vollständig kompensiert werden konnten. Darüber hinaus wirkten sich höhere projektbezogene operative Kosten sowie Stillstandskosten negativ auf das Ergebnis aus.

Erfreuliche Umsatz- und Ergebnissteigerung im Dreivierteljahr
Im Dreivierteljahr 2011 konnte Bayer Umsatz und Ergebnis sehr erfreulich steigern. Hierzu trugen alle drei Teilkonzerne bei. Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten um 4,8 (wpb. 6,8) Prozent auf 27,337 (26,076) Milliarden Euro. Das EBIT erhöhte sich um 31,4 Prozent auf 3,520 (2,679) Milliarden Euro und das EBITDA vor Sondereinflüssen um 12,2 Prozent auf 6,072 (5,412) Milliarden Euro. Das Konzernergebnis verbesserte sich um 43,4 Prozent auf 2,073 (1,446) Milliarden Euro und das bereinigte Ergebnis je Aktie um 19,1 Prozent auf 3,86 (3,24) Euro.

Anhaltend positiver Trend in Wachstumsmärkten
Die Wachstumsmärkte leisteten erneut einen bedeutenden Beitrag zum Umsatzanstieg des Konzerns. Als solche hat Bayer die Regionen Asien (ohne Japan, Australien und Neuseeland), Lateinamerika, Osteuropa, Afrika sowie Nahost definiert. Der Umsatz stieg dort in den ersten neun Monaten 2011 wb. um 10,5 Prozent auf 9,746 Milliarden Euro, davon entfielen 3,331 Milliarden Euro (wb. plus 9,5 Prozent) auf das 3. Quartal.

Auch in Forschung und Entwicklung habe Bayer im 3. Quartal wichtige Fortschritte gemacht, betonte Dekkers. Das gelte insbesondere für den Gerinnungshemmer Xarelto™ und das Krebsmedikament Alpharadin™. Zudem wurde eine Phase-III-Studie zu Regorafenib bei fortgeschrittenem Darmkrebs wegen positiver Zwischenergebnisse vorzeitig beendet. Bis zum Jahr 2013 will Bayer insgesamt 15 Milliarden Euro für Zukunftsinvestitionen bereitstellen, rund zwei Drittel davon für Forschung und Entwicklung.

EBITDA vor Sondereinflüssen soll 2011 auf über 7,5 Milliarden Euro steigen
"Wir halten unverändert an unserer im April angehobenen Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2011 fest", sagte Dekkers. Bayer plant für 2011 weiterhin einen Umsatzanstieg von wpb. 5 bis 7 Prozent. Dies entspricht einem Konzernumsatz von 36 bis 37 Milliarden Euro. Dabei sind die Wechselkurse zum Ende des 3. Quartals 2011 zugrunde gelegt. Bayer plant nach wie vor, das EBITDA vor Sondereinflüssen auf über 7,5 Milliarden Euro zu steigern. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie erwartet der Konzern unverändert eine Verbesserung um etwa 15 Prozent. Für Sonderaufwendungen im EBITDA aus laufenden Restrukturierungsprogrammen sind unverändert etwa 0,5 Milliarden Euro geplant.

HealthCare plant für 2011 wpb. ein Umsatzplus im unteren einstelligen Prozentbereich (bisher: Steigerung im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich). Vor allem aufgrund der Beiträge aus den Effizienzprogrammen wird nun eine Steigerung des EBITDA vor Sondereinflüssen im mittleren einstelligen Prozentbereich auf mindestens 4,6 Milliarden Euro erwartet (bisher: eine leichte Verbesserung). Im Segment Pharma, das 2011 noch nicht wieder mit dem Markt wachsen dürfte, wird mit wpb. nahezu unveränderten bzw. nur leicht steigenden Umsätzen gerechnet (bisher: Steigerung im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich). Vor allem aufgrund der Strukturmaßnahmen soll das EBITDA vor Sondereinflüssen von Pharma in der Größenordnung von 5 Prozent steigen. Das entspricht einem Anstieg der EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen auf etwa 30 Prozent (bisher: die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen zu verbessern). Im Segment Consumer Health wird weiterhin ein wpb. Wachstum über dem Markt erwartet. Hier sollen Umsatz und EBITDA vor Sondereinflüssen unverändert im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

Das CropScience-Geschäft entwickelte sich weiterhin positiv. Beim Umsatz will der Teilkonzern 2011 unverändert wpb. im oberen einstelligen Prozentbereich wachsen. Vor dem Hintergrund des guten bisherigen Geschäftsverlaufs ist geplant, das EBITDA vor Sondereinflüssen gegenüber dem schwachen Vorjahr um über (bisher: etwa) 20 Prozent zu steigern.

MaterialScience erwartet im 4. Quartal höhere Umsätze, allerdings aufgrund von weiter gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten ein EBITDA vor Sondereinflüssen unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Für das Gesamtjahr ergibt sich daraus ein wpb. Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich und ein leicht rückläufiges EBITDA vor Sondereinflüssen in der Größenordnung von 1,3 Milliarden Euro (bisher: im Vergleich zum Umsatz überproportional steigern).


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