Neues Präventions-Programm für deutsche Zehnkämpfer


Archivmeldung aus dem Jahr 2011
Veröffentlicht: 21.10.2011 // Quelle: TSV Bayer 04

Die deutschen Zehnkämpfer sind in den vergangenen Jahren schwer von Verletzungen oder Krankheiten gebeutelt gewesen. Mit einem Konzept des Leverkusener Physiotherapeuten Michael Wendler (Bayer 04 physio team) und Dr. Sven Reuter sollen die DLV-Mehrkämpfer fit für die Zukunft gemacht werden.
Im Zentrum der Maßnahme der Zehnkampf-Nationalmannschaft, die Anfang Oktober in Leverkusen stattfand, standen motorische, orthopädische und physiologische Tests. „Wir hatten in den letzten Jahren große Probleme im Zehnkampf, weil viele Athleten verletzt waren, und deswegen ist es für uns wichtig, mehr Erkenntnisse zu haben, wie der Körper zusammenspielt“, erklärte Bundestrainer Rainer Pottel. Ein herausragendes Merkmal seien die intensiven Tests, die so nicht üblich seien, erklärte der Geschäftsführer des Bayer 04 physio teams, Frank Zander, der seit Jahren die deutschen Mehrkämpfer behandelt. Aufschlüsse aus den Check-Ups sollen im Nachgang zu einer Datenbank verarbeitet werden. Testleiter Michael Wendler möchte dabei nicht nur die Athleten unter die Lupe nehmen, sondern das gesammelte Material für die betreuenden Personen zugänglich machen. „In der Vergangenheit sind Untersuchungsergebnisse oftmals in der Schublade verschwunden. Unser Ziel ist ein Netzwerk aus Trainern, Physiotherapeuten und behandelnden Ärzten, die sich untereinander austauschen.“

Ebenso dabei war auch die „Werkstatt“. Das Rehazentrum der Bayer 04 Fußball GmbH, die nach dem Spitznamen des Bundesligisten (Werkself) so benannt wurde, stellte dabei ein spezielles Gerät für isokinetische Messungen zur Verfügung. Carsten Rademacher, Leiter der Werkstatt und Kooperationspartner der Physiotherapiepraxis auf der Leichtathletik-Anlage: „Das Gerät gibt Aufschlüsse über die Kraftverhältnisse der Muskulatur der Athleten. So können wir gezielt Defizite aufdecken, die dann abtrainiert werden können, damit die Athleten möglichst optimal vorbereitet zu den Olympischen Spielen 2012 nach London gehen können.“ Carsten Rademacher bemüht sich in der Regel um die Fußballer aus Leverkusen, jetzt profitierten die Leichtathleten von der hervorragenden Infrastruktur in Leverkusen.

Für den langzeitverletzten Leverkusener Mehrkämpfer Michael Schrader ist das Gerät auch eine Prüfung, wie weit er wieder genesen ist. „Wenn ich richtig trainieren kann, zerstöre ich das Ding“, scherzte der 8.522-Punkte-Mann im Bayer-Trikot, der sich nach einer erfolgreichen Fußoperation wieder zurückkämpfen möchte. Bundestrainer Rainer Pottel freute sich über die Einstellung seiner Athleten. „Bislang sieht es sehr gut aus“, bilanzierte der Berliner bereits am späten Nachmittag. Für Michael Wendler und Dr. Sven Reuter ging der Tag dagegen erst spät zu Ende. Sie hoffen, mit ihrem Konzept einen wichtigen Schritt für die Prävention der Athleten zu machen und wenn es gut läuft, wird das Programm demnächst dem medizinischen Kompetenzteam des DLV vorgestellt.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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