Bernd Gieseking in der Kolonie Eins


Archivmeldung aus dem Jahr 2008
Veröffentlicht: 20.12.2008 // Quelle: KulturStadtLev

Die Kolonie Eins startet am 7. Januar mit Bernd Giesekings legendärem Jahresrückblick "Ab dafür!" in das Jahr 2009. Los geht’s ab 20.30 Uhr, Einlass ist wie immer bereits um 19.00 Uhr. Das Jahr hat 12 Monate und der Tag 24 Stunden, ein Kabarettabend hat 90 Minuten und Gieseking lässt in 90 Minuten das Jahr 2008 Revue passieren. Rasant und rasend, irr und witzig.

Was für ein Jahr! 2008 war blutdrucktreibend! Bernd Gieseking reibt sich die Augen. Das war ja besser als „Stirb langsam“ oder „Der Terminator“. So was von Action! Börsenkurse rasten rauf und runter. Ballack gegen Bierhoff, dann Ballack gegen Löw, Steinmeier gegen Beck, Ypsilanti gegen Koch, Deutschland gegen Spanien, und als zweites End-Spiel Stoiber gegen alle, obwohl der gar nicht mehr aufgestellt war und keinen Posten mehr hatte. Und Seehofer ist plötzlich Ministerpräsident von Bayern. Und Gieseking fragt sich: Wann spielt der Seehofer mit seinem Kind?

Und sonst? Klimakatastrophe, Gletscher schmelzen und damit ein weiteres Vordringen der Feuchtgebiete, besonders in der Deutschen Literatur. Charlotte Roche schrieb einen Roman über Feuchtgebiete, über einen Krankenhausaufenthalt wegen "unten rum". Über eine Million verkaufte Exemplare. Hape Kerkeling musste für den gleichen Erfolg wenigstens den ganzen Jakobsweg ablatschen!

Die Banken verlassen vom Geld, die Kurse verlassen vom Anstieg, der Fall verlassen von der Bremse, die Kredite verlassen von den Glaubenden und Ackermann mal wieder verlassen von allen und vor allem von den guten Geistern.

Im 68er-Jubiläumsjahr muss Gieseking feststellen: „Die Jugend heute ist anders. Wir wollten die Welt verändern. Die Kids heute wollen Superstar werden. Einige bewerben sich bei Lidl nur in der Hoffnung, dass sie da gefilmt werden." Die eigentlichen Superstars 2008 aber waren Barack Obama und der Dalai Lama und Roland "die Katze" Koch, der Mann mit den sieben Leben. Am Tropf der Ypsilanti wiederauferstanden von den Toten. Das ist alles sehr westernmäßig abgelaufen. Vier Hessen für ein Halleluja! High Noon in Wiesbaden. Andrea Ypsilanti, die letzte Mohikanerin, ein Fressen für die Geier, unterwegs auf einem Fluss ohne Wiederkehr, verfolgt von den vier Kindern der Katie Elder! Die Frau, die sie Pferd nannten. Die sich den Wolf verhandelte. Aber gerade Beck und Ypsilanti muss man Konfusions Worte, den Satz des großen ostwestfälischen Weisen, nachrufen: "Wer segeln geht, darf sich nicht wundern wenn Wind kommt!".

Gieseking legt den Spülgang ein. Mal böse, mal verschmitzt. Politik zwischen Barzahlung und Blamagen, Tagebuchaufzeichnungen, Kurzmeldungen und der tägliche Irrsinn werden von Gieseking noch einmal in atemberaubendem Tempo in Erinnerung gebracht. Und wenn Gieseking gar nicht mehr weiter weiß, dann helfen ihm Herbert, der Wirt seiner Stammkneipe „Fischlounge“ und Stammgast Karl Deutschland, der Dichter.


Bernd Gieseking: „Ab dafür! Der satirische Jahresrückblick 2008“
Mi., 07.01.2009, Einlass: 19.00 h, Beginn: 20.30 h
Kolonie Eins, Hauptstr. 135, 51373 Leverkusen
Eintritt: 14,50 € /8,00 €
12,50 € / 6,50 € für EVL-comfortCARD /CityPower-Card-Inhaber


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
Bisherige Besucher auf dieser Seite: 3.430

Meldungen Blättern iMeldungen Blättern

Weitere Nachrichten der Quelle "KulturStadtLev"

Weitere Meldungen