Poesie des Körpers / Blind Date

Ballett des Saarländischen Staatstheaters – Donlon Dance Company
Vier Choreografien von Marguerite Donlon und Jiří Kylián

Archivmeldung aus dem Jahr 2005
Veröffentlicht: 24.09.2005 // Quelle: KulturStadtLev


Stamping Ground
Fotos: Bettina Stöß
Unter der Leitung der irischen Choreografin und Tänzerin Marguerite Donlon wird die Saarbrücker Tanzkompanie zum ersten Mal im Forum zu sehen sein, mit einem teils lyrischen, teils politischen, teils komischen mehrteiligen Abend: Den Auftakt macht „Stamping Ground", Jiří Kyliáns kraftvolle Choreografie, die 1983 vom Nederlands Dans Theater uraufgeführt wurde, 1984 im Forum zu sehen war und mittlerweile als ein Klassiker der Tanzgeschichte gilt.

Das zweite Stück „We three sheep“, eine kurze Choreografie von Ballettchefin Marguerite Donlon, fängt, inspiriert von irischem Temperament, die fragile Atmosphäre des verspielten Flirtens und des sanften Kampfes zwischen den Geschlechtern ein. Abgelenkt von einem bewegungslosen, aber allzeit gegenwärtigen Schaf, scheinen Mann und Frau den Weg des „einsamen Wolfes“ zu gehen. Doch angesichts des stummen Beobachters verwandelt sich die Ernsthaftigkeit bisweilen in Humor. Marguerite Donlon tanzte den weiblichen Part bei der Premiere in Berlin 1998 selbst; das Stück wurde zu verschiedenen internationalen Festivals eingeladen.

In „On Top“, einer Uraufführung vom Januar 2005, entwickelt Marguerite Donlon aus dem scheinbar zufälligen Zusammenspiel von Tanz, Musik und eingespielten Texten von Kurt Schwitters urplötzliche Botschaften und kulturpolitische Kommentare – „ein hintersinniger Ulk auf Zufall und Kalkül im schöpferischen Prozess“ (Saarbrücker Zeitung).

Den letzten Teil des Abends bildet Donlon’s im Oktober 2004 uraufgeführtes Stück „Blind Date“. Zu Musik von Claas Willeke, dem Live-Percussionisten Jochen Krämer und Videoarbeiten von Clau-dia Brieske spürt „Blind Date“ den Möglichkeiten der Wahrnehmung nach und der Frage, ob und wie wir diese einsetzten. Blindheit als physische Unmöglichkeit, sehen zu können, aber auch als Vernachlässigung unserer Sinne, ist der rote Faden, der sich durch diesen Abend zieht.
„Nie ahnt einer, was bei Donlon als nächstes passiert. …Ein Ensemble, so voll Tanzlust … Tolle Verausgabung. Totale Präzision. Neidisch lugt der Berliner von seinem Sitz. Man muss an Deutschlands anderes Ende reisen, um zu kapieren, warum man in Tanz vernarrt ist …“, schwärmte Tanzkritiker Arnd Wesemann in der Fachzeitschrift BalletTanz über die Stücke der „rotzfrech choreografierenden Irin“ Marguerite Donlon.

Termin:
Donnerstag, 29. September 2005, 19.30 Uhr

Ort:
Forum – Großer Saal

Karten:
25,50/22,00/19,50/14,00 Euro
(erm.: 13,25/11,50/10,25/7,50 Euro)
Kartenbüro im Forum (Tel. 0214-406 4113), Stadt-Info im City-Point (Tel. 0214-86 61-111), an allen Ticket-Online-Vorverkaufsstellen, über Internet (www.kulturstadtlev.de) sowie eine Stunde vor der Veranstaltung an der Tageskasse


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Kultur
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