Baubeginn Kinderpalliativstation wird eingeläutet


Archivmeldung aus dem Jahr 2020
Veröffentlicht: 16.12.2020 // Quelle: Klinikum

Das Klinikum Leverkusen hat mit dem Bau der dritten Kinderpalliativstation Deutschlands begonnen (genauer: mit dem Abriß des bisherigen Gebäudes). Bei dem Herzensprojekt des Klinikums Leverkusen geht es darum, die Versorgung von Kindern mit lebenslimitierenden Erkrankung in Leverkusen, der Region und weit darüber hinaus zu verbessern.
Der Baubeginn der Palliativstation ist für das Jahr 2021 geplant, die Eröffnung soll Ende 2022 erfolgen, und damit mit einem Jahr Verspätung gegenüber dem urspünglichen Plan.
Die Kinderpalliativstation umfasst sechs Betten für ca. 80-90 Kinder im Jahr, Übernachtungsmöglichkeiten für Eltern und Geschwisterkinder, einen „Snoezelen“-Raum, spezielle behinderten- und kindgerechte Einrichtung und mehr. Es entsteht ein Ort an dem Schmerzen gelindert werden können, an dem Kindern geholfen wird besser Luft zu bekommen oder Stress abzubauen, aber auch ein Ort an dem die Geschwisterkinder spielen können, Eltern sich austauschen und bei ihren Kindern sein können. In der Palliativmedizin geht es darum die Lebensqualität zu verbessern, wenn Heilung nicht mehr möglich ist. Hierfür ist es wichtig, dass auf die speziellen Bedürfnisse der Patienten, in diesem Fall der kleinen Patienten, eingegangen werden kann. Die Palliativmedizin verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Das heißt, es werden auch spirituelle und psychosoziale Leiden behandelt. Es wird auf die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten eingegangen und vor allem bei Kindern werden auch Eltern und Geschwisterkinder einbezogen und betreut. Dafür ist eine mit spezieller Einrichtung und Experten ausgestattete Palliativstation nötig.
Wie dringend weitere Kinderpalliativstationen benötigt werden, zeigen die Zahlen. Derzeit gibt es in Deutschland nur zwei Kinderpalliativ-Zentren mit stationärer Versorgungseinheit - in Datteln und in München. Im Vergleich dazu sind etwa 250 Einrichtungen für Erwachsene über die Bundesrepublik verteilt. Das Anliegen des Klinikums Leverkusen ist die Verbesserung der stationären kinderpalliativmedizinischen Versorgung in Deutschland.
Finanziert wird die Kinderpalliativstation komplett durch Förderungen und Spenden. Die Baukosten belaufen sich auf ca. 3,15 Mio € dazu kommen Ausstattungskosten von ca. 460.000 €. Initial gab es eine Förderung des Landes NRW über 1,55 Mio € für den Aufbau einer stationären Einheit für Kinderpalliativmedizin.

Hinzu kommen Spenden von Einzelpersonen, Unternehmen, Vereinen usw. in Höhe von rund 123.000 €. An der Aktion „Spende statt Weihnachtsfeier“ haben sich verschiedene Unternehmen aus Leverkusen, wie die Kronos GmbH, die Peter Niesen GmbH & Co., die Baugesellschaft Zabel GmbH, die mit Steuergeldern subventionierte wupsi GmbH und die AVEA GmbH & Co KG (Diskussion über die Gebührenerhöhung vorgestern). beteiligt. So sind mehrere tausend Euro zusammengekommen, die die Unternehmen im Namen Ihrer Mitarbeiter gespendet haben. „Für alle Spenden möchten wir Danke sagen“, sagt Hans-Peter Zimmermann, Geschäftsführer des Klinikum Leverkusen. „Sie schenken unseren kleinen und größeren Patienten und ihren Familien Hoffnung und Halt auf der Kinderpalliativstation.“ Dennoch ergibt sich eine Finanzierungslücke von 1,94 Mio €, die wir durch weitere Unterstützung schließen wollen. Spendern ab 5.000 € widmen wir einen Platz auf unserer Spendentafel an der Baustelle und auf Wunsch auf einer Tafel im Eingangsbereich der zukünftigen Station.
Neben dem eigentlichen Bau der Kinderpalliativstation gehört zu den Vorbereitungen auch die Personalplanung. Hier wird rund um Klinikdirektor Priv. Doz. Dr. Joachim Eichhorn ein Kinder-Palliativteam aufgebaut. Elf Vollzeitkräfte, darunter spezialisierte Ärzte, Pflegefachkräfte und Therapeuten, werden sich in der Kinderpalliativstation um die kleinen Patienten kümmern. „Trotz des angespannten Arbeitsmarktes glauben wir mit dem Angebot der Eröffnung einer neuen Kinderpalliativstation dieses Personal akquirieren zu können.
Zusätzlich werden die ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiter der Kinderklinik bereits jetzt geschult und weitergebildet,“ sagt Dr. Joachim Eichhorn, Direktor der Klinik für Kinder und Jugendliche.
Schmerzfrei leben, sich frei bewegen können, selbst bestimmen – das ist für die meisten von uns selbstverständlich. Erwachsene und Kinder, die unheilbar krank sind, kennen diesen Zustand teilweise gar nicht und werden ihn vielleicht nie erreichen. Genau hier setzt die Palliativmedizin ein und verhilft zu mehr Lebensqualität. Das Klinikum Leverkusen hat es sich zum Ziel gemacht die Palliativmedizinische Versorgung in Deutschland zu verbessern.


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Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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