Geschichte von Lützenkirchen

1155 oder 1165 Erste urkundliche Erwähnung
1363 Lützenkirchen wird Sitz des bäuerlichen Landgerichts
1439 Erwähnung der Lehner Mühle
1506 Erwähnung von Biesenbach
1519 Glocke von St. Maurinus wird gegossen
1603 Erwähnung der Pulvermühle
1673 Erwähnung der Kreuzkapelle
1717 Woll- und Leinenweber ziehen nach Lützenkirchen
1807 Lützenkirchen ist mit Schlebusch verbunden
1842 Errichtung der Bergischen Krautfabrik Boddenberg
1847 Weihe der neuen Maurinus-Kirche nach Abbruch der alten
1860 Aufnahme der Produktion der Kleineisenfabrik Tillmanns in Neucronenberg
1878 Errichtung der Post
1897 Gründung der Spar- und Darlehenskasse
31.05.1908 Gründung der Feuerwehr
1914 Bau der elektrischen Kleinbahn
1927 Anschluß an die Gasversorgung
1930 Ausscheiden aus der Bürgermeisterei mit Schlebusch und Eingemeindung mit Quettingen nach Opladen
1975 Nach dem Zusammenschluß von Hitdorf, Opladen und Leverkusen zur neuen Stadt Leverkusen gehört Lützenkirchen zum Stadtbezirk III
Und hier das Ganze nochmals in schöne Worte gefasst:
Lützenkirchen ist schon sehr alt, älter als vielleicht so mancher Bürger der künstlichen Trabantenstadt Leverkusen glauben mag. Zum ersten Male in den Annalen der Geschichts- und Städteschreibung wurde Lützenkirchen - damals Lüzelenkerke geschrieben und gesprochen - im Jahre 1155 oder 1165 erwähnt, bei der dritten Ziffer ist man sich nicht ganz sicher.
Im Jahre 1439 erscheint Lüzelenkerke wieder in den Annalen, diesmal ist es die Lehner Mühle im Wiembachtal, die die Aufmerksamkeit der Geschichtsschreiber erregt - sozusagen der erste landwirtschaftliche Produktionsbetrieb in den grünen Wäldern dieses Dorfes und heuer Stadtteil von Leverkusen. Die Mühle selbst steht freilich nicht mehr. Bewundern hingegen kann man etwas anderes aus dem späten Mittelalter. Die 1519 gegossene Glocke der Kirche St. Maurinus. Diese Glocke, die eine der ältesten im gesamten rheinisch-bergischen Raum ist, hängt heute noch im Glockenturm des Gotteshauses und läßt allsonntäglich ihren sonoren Klang ertönen, der heutzutage wie ein Gruß aus einer längst vergangenen Epoche anmutet.
Knapp 40 Jahre später erhält Lüzelenkerke eine "Zweigstelle" des Landgerichtes (Köln?) und darf das gerichtliche Siegel führen. Noch heute zeugt davon ein Gedenkstein im Lützenkirchener Park am Marktplatz.
1603 wird die Pulvermühle erwähnt, 1673 die Kreuzkapelle errichtet. Heute führt daran vorbei von der Lützenkirchener Straße die schmale, noch immer ziemlich unbefestigte Gasse "Auf dem Lehn". Hier spürt man noch den Atem des alten, gänzlich unbevölkerten Lützenkirchens, wenn sich vor einem auf holprigem Pflaster die Wiesenlandschaft eröffnet und man die kleine, alte aber gut erhaltene und wie frisch enstandene Kapelle betrachtet.
Dreizehn Jahre später wird St. Maurinus vergrößert; dies wird noch einige Male geschehen, bis das Kirchenschiff seine heutigen Ausmaße erlangt. Und wiederum zwölf Jahre später wird ein neuerliches sakrales Gebäude begonnen, die Annakapelle, die in diesen Tagen immer noch vor allem für Hochzeiten genutzt wird. Nach ihr ist die Straße benannt, die an ihr vorbei führt - die Kapellenstraße zur Wohnsiedlung "Schöne Aussicht", die es freilich damals noch nicht gab; hier gab es nur Wälder und ausladende Wiesen.
1717 wurden die ersten Handwerker in Lützenkirchen heimisch. Die Annalen berichten in diesem Jahre von den Woll- und Leinenwebern. Auch nach ihnen wurde eine Straße benannt - die Leineweberstraße.
Im 19. Jahrhundert nimmt auch Lützenkirchen den Lauf anderer Dörfer sich zum Vorbild. 1842 wird die Bergische Krautfabrik Boddenberg eröffnet, 1878 erhält man eine Post, 1897 wird eine Spar- und Darlehenskasse gegründet.
Anfang dieses Jahrhunderts werden die ersten elektrischen Leitungen verlegt, die 1914 die elektrische Kleinbahn für sich nutzt. Heute zeugen die schwarzen Teerrillen im Straßenbelag der Lützenkirchener Straße von der Fahrspur dieser schmalspurigen Elektrobahn. 1927 wird Lützenkirchen auch an die Gasversorgung angeschlossen und spätestens ab hier verliert die Geschichte dieses idyllischen Dorfes in den rheinnahen Wäldern seine individuelle Gestalt. Lützenkirchens Historie wird so normal und ebenmäßig wie die anderer Stadtteile. Es werden immer mehr Häuser gebaut, immer mehr Betriebe siedeln sich an, die grüne Landschaft verschwindet immer mehr - es bleibt der Beton. Doch trotzalledem bleibt dieser kleine Fleck mit seiner dörflichen Umgebung und den vielen klaren Bächen ein grüner Punkt im betonverschandelten Stadtbild. Wer genau hinschaut, erkennt heute noch die unverwechselbaren sanften Hügel und Wälder und wenn man sich die Ohren zuhält und sich den Straßenverkehr wegdenkt, dann sieht man das alte Lüzelenkerke - grün, gemütlich und ... schön.

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