Nach Überraschungs-Gold vor zwei Jahren hat Speerwerferin Linda Stahl erneut Edelmetall bei den Europameisterschaften abgeräumt. In Helsinki gewann die Bayer04-Athletin mit 63,69 Metern heute Bronze. Teamkollegin Katharina Molitor belegte mit 60,99 Metern Rang fünf.
Stolz trug Linda Stahl die goldene Startnummer der Titelverteidigerin. Zum ersten Saisonhöhepunkt fand die 26-Jährige nach ihrer Verletzung am Außenband im Stemmfuß zu alter Stärke und Selbstbewusstsein zurück. Bereits im ersten Durchgang flog ihr Wurfgerät auf 63,69 Meter. Die Faust streckte sie geballt nach oben. „Ich war froh, dass nach der mäßigen Quali der erste direkt so weit ging“, sagte Linda Stahl. Vor dem fünften Durchgang lag die Überraschungs-Europameisterin von Barcelona sogar auf Silberkurs. Doch die Ukrainerin Vira Rebryk zog mit 66,86 Meter an ihr und der bis dahin Führenden Christina Obergföll (LG Offenburg) vorbei. Gold an die Ukrainerin, Silber ging mit 65,12 Meter für den DLV nach Offenburg. „Ich wusste, dass ich für die Titelverteidigung eine richtige Sternstunde gebraucht hätte. Bronze ist insgesamt total ok, eine Medaille ist immer schön“, resümierte Europas drittbeste Speerwerferin.
Das Treppchen war nach dem ersten Durchgang komplett in deutscher Hand. Katharina Molitor lag mit 59,85 Metern hinter Christina Obergföll und Linda Stahl auf dem Bronzerang. Am Ende erreichte die Vorjahres-Vierte mit 60,99 Meter den fünften Platz. „Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil ich weiß, ich kann mehr. Keine Ahnung, woran es gelegen hat“, erklärte Katharina Molitor.
Weitspringer Alyn Camara verpasste den Einzug ins Finale der besten Zwölf um acht Zentimeter. Der 23-Jährige belegte bei seiner ersten großen Meisterschaft in der Qualifikation mit 7,80 Metern Platz 17.