Zeitzeugen brechen ihr Schweigen

„Der DDR-Militärstrafvollzug und die Disziplinareinheit in Schwedt“

Archivmeldung aus dem Jahr 2018
Veröffentlicht: 06.04.2018 // Quelle: Stadtgeschichtliche Vereinigung

Für Donnerstag, 12. April 2018, 18.30 Uhr laden die Stadtgeschichtliche Vereinigung und der Arbeitskreis Literatur in die Villa Römer zu einer Lesung aus dem Buch „Der DDR-Militärstrafvollzug und die Disziplinareinheit in Schwedt (1968-1990)“ ein. Der Eintritt ist frei. Schwedt war in der Nationalen Volksarmee (NVA) ein Begriff, der Wehrpflichtige, Zeitsoldaten und Offiziere erschrecken ließ. Was dort passierte, wusste niemand, aber viele ahnten Schlimmes. Die vorliegenden Geschichten von Zeitzeugen nehmen uns mit in eine Vergangenheit, die bei den Betroffenen nachhaltige Spuren hinterlassen hat. Es sind Berichte über Demütigungen und Gewalt, Einsamkeit und Verzweiflung, aber auch über Würde und Freundschaft, die selbst unter unmenschlichen Bedingungen bewahrt werden konnten. Die Veröffentlichung der Zeitzeugenberichte soll helfen, die Mechanismen der Diktatur und des Regimes besser zu verstehen. Das Buch ist in der Schriftenreihe der Aufarbeitungsbeauftragten erschienen und besteht aus zwei Teilen, auf die in der Lesung ausführlich eingegangen wird. Paul Brauhnert, Arno Polzin und Rainer Potratz kommen in die Villa Römer, um den Menschen in der Schwedter Partnerstadt Leverkusen aus erster Hand über dieses Kapitel der jüngsten deutschen Geschichte zu berichten. Paul Brauhnert ist selbst ein ehemaliger Insasse der Disziplinareinheit in Schwedt. Arno Polzin arbeitet in der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Gemeinsam mit Ilja Hübner, ebenfalls ein Betroffener, haben sie das Buch herausgegeben.

Paul Brauhnert (Zeitzeuge), geb. 1963 in Rostock, arbeitet als Künstler. Die in diesem Buch veröffentlichten Erinnerungen an Schwedt und sein Erlebnisbericht - Tiere in Menschengestalt - lassen ihn 2011 nach Schwedt zurückkehren. Er führt die Aufarbeitung des ehemaligen Militärknastes der NVA mit Unterstützung etlicher Weggefährten fort. In seiner Freizeit kümmert er sich um Jugendliche, denen er Boxen und ein soziales Miteinander beibringt.

Arno Polzin (Vortrag), Jahrgang 1962, wuchs in Ost-Berlin auf, arbeitete als Werkzeugmacher und qualifizierte sich zum Maschinenbau-Ingenieur. 1990 war er Mitglied des Berliner Bürgerkomitees zur Kontrolle der Auflösung der Staatssicherheit. Seit Ende 1990 ist er Mitarbeiter in der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, seit 2003 in der dortigen Abt. Bildung und Forschung; er war an den Lexikon-Projekten „Wer war wer in der DDR?“ bzw. „Das MfS-Lexikon“ beteiligt.

Rainer Potratz (Moderation) ist seit 2011 Mitarbeiter im Büro der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur und als Referent zuständig für historische Forschung, Gedenkstätten und Öffentlichkeitsarbeit.


Ausstellung
Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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