Kaum ein Architekt hat das Bild der heutigen Stadtteile Wiesdorf, Küppersteg und Manfort so nachhaltig geprägt wie Wilhelm Fähler (1889-1953). Seit 1917 lebte er als Gemeindebaumeister und später als freier Architekt in Wiesdorf, zu seinen Werken gehören u.a. die Gebäude des ehemaligen Carl-Duisberg-Gymnasiums, die Mittelschule (heute: Realschule am Stadtpark), die Siedlungen Heidehöhe, Neuenhof, das Evangelische Gemeindehaus und viele Wohn- und Geschäftshäuser. 1917/18 legte er zusammen mit Bürgermeister Rudolf Janz eine "Stadtmitteplanung" vor, die bereits wesentliche Elemente aller späteren Planungen vereinigt. In den Zwanziger Jahren entwarf er für die schnell wachsende Stadt Wiesdorf ein Krankenhaus, ein Hallenbad und andere zentrale Bauten, die in der Weltwirtschaftskrise nicht mehr realisiert werden konnten.
Die Ausstellung "Groß geplant - nie gebaut" (Villa Römer - Haus der Stadtgeschichte, 24. März bis 28. Juli) hat Dr. Ruth Fähler, die Tochter des Architekten, zum Anlass genommen, dem Stadtarchiv 175 Fotografien von Bauten und Planungen ihres Vaters zu schenken. Die Fotos stammen zum größten Teil aus den Zwanziger Jahren und sind eindrucksvolle Zeugnisse für die Architektenkunst ihres Vaters. Sie dokumentieren aber auch den Willen der 1921 zur Stadt gewordenen Kommune Wiesdorf, ihrem neuen Status planerisch und baulich gerecht zu werden.
Dem Lebenswerk des Architekten wird eine Ausstellung gewidmet sein, die die Stadtgeschichtliche Vereinigung in Zusammenarbeit mit der KulturStadtLev-Stadtarchiv und der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Leverkusen im kommenden Jahr in der Villa Römer zeigen wird. Dort werden u.a. die jetzt dem Stadtarchiv übergebenen Fotografien und bisher unbekannte Planzeichnungen von Wilhelm Fähler zu sehen sein.