Serie von Banküberfällen ist aufgeklärt


Archivmeldung aus dem Jahr 2004
Veröffentlicht: 23.04.2004 // Quelle: Polizei

In Zusammenarbeit mit ihren Kollegen aus Krefeld und Düsseldorf ist es der Leverkusener Polizei gelungen, eine Serie von drei Banküberfällen aufzuklären.

Am 16. Dezember 2003 und an Weiberfastnacht, 19. Februar 2004, waren jeweils zwei mit Kopfbedeckungen und Sonnenbrillen maskierte Männer mit Pistolen bewaffnet in die Leverkusener Bankfiliale der Volksbank auf der Dönhoffstraße eingedrungen und hatten die dort anwesenden Personen massiv bedroht. Sie hatten durch ihr brutales Vorgehen jeweils fünfstellige Bargeldsummen erbeutet. Während die zwei Täter die Bankfiliale aufsuchten, verblieb offenbar ein Mittäter vor dem Gebäude, wo dieser mit einem Fluchtfahrzeug wartete. Diese Fahrzeuge konnte die Polizei in beiden Fällen kurz nach den Taten noch im Leverkusener Stadtgebiet sicherstellen. Die Pkw waren gestohlen und auch mit gestohlenen Kennzeichen versehen worden. Augenscheinlich waren die Täter gut vorbereitet und hatten die Fluchtfahrzeuge gegen ein weiteres Fahrzeug getauscht, um ihre Flucht unerkannt fortsetzen zu können. (wir berichteten)

Nur wenige Tage nach dem zweiten Überfall in Leverkusen ereignete sich am 27. Februar 2004 ein Raubüberfall auf eine Volksbank in Krefeld, bei dem ein Täter auf der Flucht gefasst werden konnte.
Dieser benutzte einen schwarzen Audi, der auch bei den Leverkusener Taten eine Rolle gespielt haben dürfte. Das Fahrzeug war von Zeugen unmittelbar im Zusammenhang mit dem Überfall in Krefeld gesehen worden. In dem Fahrzeug befand sich ein 30-jähriger Russe aus Düsseldorf, welcher sich mit israelischen Passdokumenten auswies. Er wurde wegen des Verdachts, an dem Überfall in Krefeld beteiligt gewesen zu sein, festgenommen. Seine Tatbeteiligung stritt er aber vehement ab. Dennoch wurde er durch den Ermittlungsrichter in Untersuchungshaft geschickt.

Neben dem Fluchtfahrzeug führte die Spur auch aufgrund der bereinstimmungen in den Personenbeschreibungen und der Bekleidung der Täter nach Leverkusen. Nach einer Woche intensiver Ermittlungen konnte ein zweiter Tatverdächtiger aus dem Düsseldorfer Raum festgenommen werden. Auch dieser Mann, ein 47-jähriger Russe, legte bei seiner Verhaftung zunächst israelische Ausweisdokumente und einen Führerschein vor.

Es wurde festgestellt, dass er sich unter einem falschen Namen in Deutschland aufhielt. Er machte zu den ihm vorgeworfenen Überfällen ebenfalls keine Aussage. Die Beweise reichten jedoch auch hier aus, ihn zunächst in Untersuchungshaft zu nehmen. Die Untersuchung der Pässe der Täter ergab schließlich, dass die Dokumente gefälscht waren. Beide sind bereits in Deutschland und auch in Israel als Straftäter erheblich in Erscheinung getreten. Die Ermittlungen scheinen zu belegen, dass der Polizei insbesondere mit dem älteren der beiden Räuber ein "dicker Fisch" ins Netz gegangen ist.

Das geraubte Bargeld bleibt allerdings bislang verschwunden. Die ermittelnden Beamten gehen davon aus, dass es möglicherweise bereits ins Ausland transferiert wurde.

Im Rahmen der Beweisführung wird die Kriminalpolizei in Leverkusen zum ersten Mal auf ein Gutachten eines Anthropologen zurück greifen.
Der Wissenschaftler wird prüfen, ob er in der Lage ist, anhand der in der Bank durch die aufgezeichneten Bilder der Überwachungskameras die Täter an besonderen Merkmalen ihrer körperlichen Erscheinung zu identifizieren. Wir werden über die Ergebnisse später noch berichten.

Im übrigen arbeiten die Ermittler der Kriminalpolizei in den beteiligten Behörden weiter mit Hochdruck an der Identifizierung weiterer Mittäter.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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