Kaiser Rotbart lobesam, als der – dank Ludwig Uhland – Friedrich I. im Volksmund besser bekannt ist, wurde 1152 zum König des Reiches gewählt. Seitdem waren es zwei Familien, welche die Geschicke des Reiches bestimmten – so zumindest schildert es der Chronist Otto von Freising. Denn mit Friedrich von Staufen und Heinrich dem Löwen hatten zwei seiner Neffen um die Königskrone gerungen, die letztlich dem schwäbischen Herzog Friedrich zugefallen war. Die Feindschaft zwischen den beiden Geschlechtern, die daraus erwuchs, führte am Ende des 12. Jahrhunderts zu einem erbitterten Thronstreit, der über ein Jahrzehnt währte. Bis weit in das 20. Jahrhundert hinein folgte die Forschung der Auffassung vom welfisch-staufischen Streit, der das 12. Jahrhundert bestimmt habe.
Doch ganz so hat es sich nicht verhalten.
Ausgehend von der Wahl des Jahre 1152 wird daher die die Beziehungsgeschichte der Welfen und der Staufer in den Blick genommen, um die auf Otto von Freising zurückgehende These zu überprüfen. Immer wieder kommen dabei auch rheinische Gefilde in den Blick – während vom Rheinland als solchem noch keineswegs die Rede war. Aber die Zwistigkeiten zwischen den Staufern, die bis 1195 die Pfalzgrafschaft bei Rhein inne hatten, und den Welfen, die bis 1180 Westfalen beherrschten, blieben auch am Rhein nicht ohne Folgen.
Trotz allem wurde Friedrich Barbarossa im 19. Jahrhundert zum legendären Garanten für die Wiederherstellung der Reichseinheit, wie Friedrich Rückert 1817 dichtete und das Kyffhäuser-Denkmal eindrucksvoll in Szene setze.
Der alte Barbarossa,
Der Kaiser Friederich,
Im unterirdschen Schlosse
Hält er verzaubert sich.
Er ist niemals gestorben,
Er lebt darin noch jetzt;
Er hat im Schloß verborgen
Zum Schlaf sich hingesetzt.
Er hat hinabgenommen
Des Reiches Herrlichkeit,
Und wird einst wiederkommen,
Mit ihr, zu seiner Zeit.
Es referiert Prof. Dr. Wolfgang Hasberg, Professor für Mittlere und Neuere Geschichte mit Schwerpunkt Rheinische Landesgeschichte und Didaktik der Geschichte. Der Vortrag findet statt am