Für eine Gesprächsrunde war die Uhrzeit eher ungewöhnlich und es kommt sicher nicht alle Tage vor, dass ein Oberbürgermeister in Badeschuhen vor seine Zuhörerinnen und Zuhörer tritt, insofern war es ein sicherlich ungewöhnlicher Termin. Keineswegs ungewöhnlich ist für Oberbürgermeister Küchler der Anspruch, in kritischen Fragen, das Gespräch vor allem auch mit den Betroffenen zu führen. Aus diesem Grund hatte er mit Mitarbeitern des Sportparks Leverkusen am Freitag, 11. März, um 7.30 Uhr zu einem „Frühschwimmerfrühstück" ins Hallenbad eingeladen, um vor Ort die Intentionen der neuen Bäderkonzeption für Leverkusen zu erläutern. Rund 50 Frühschwimmer aus dem gesamten Stadtgebiet waren der Einladung gefolgt und nahmen an der rund 70minütigen Diskussion teil.
Oberbürgermeister Küchler erläuterte, warum er in der kommenden Woche in einer Vorlage dem Rat vorschlagen werde, das Freibad Wiembachtal an einen privaten Investor zu verpachten, ein neues Behindertenbad am Klinikum Leverkusen anzumieten und eine neues Hallenbad am Standort Stadtpark in Manfort zu errichten. Aus gesamtstädtischer Sicht und Verantwortung sei ihm wichtig, so der OB, das bisherige Bäderangebot mit den entsprechenden Wasserflächen unter Berücksichtigung der finanziellen Lage der Stadt Leverkusen zu erhalten.
In einer insgesamt sehr sachlichen Diskussion zeigte sich schnell, dass vieler der erschienenen Sport- und Gesundheitsschwimmer durchaus Verständnis für die Position des Oberbürgermeisters und der Sportverwaltung hatten. Allerdings gab es auch kritische Stimmen, die in der Standortverlagerung einen Verlust für sich und de Stadtteil Opladen befürchten.
Fragen zum Behindertenbad oder zum Freibad Wiembachtal bildeten eher die Ausnahme, auch die Gesamtsituation in Opladen wurde nur einmal angesprochen. Am Ende gab es Beifall für den Oberbürgermeister, als sich ein Badegast ausdrücklich dafür bedankte, dass sich Ernst Küchler so früh auf den Weg gemacht hatte, um mit den Frühschwimmern ins Gespräch zu kommen.