Klangteppich im Blumenmeer


Archivmeldung aus dem Jahr 2005
Veröffentlicht: 14.08.2005 // Quelle: Landesgartenschau

Kölsche Tön, Drehorgelklänge und Gitarrenrhythmen gemischt mit markanten und zarten Stimmen schwebten beim gestrigen "Klangteppich im Blumenmeer" über das Gelände der Landesgartenschau. Trotz heftiger Regengüsse und spärlicher Besucherzahl waren 14 Musiker und Gruppen der Einladung zum Musik-Wettbewerb gefolgt - mal mehr, mal weniger nervös.

"Ich bin total aufgeregt", verriet der 16-jährige Benjamin Aliu aus Leverkusen. Noch ein letztes Mal tief durchatmen, ehe er sich den kritischen Ohren der Jury aus Landesgartenschau-Geschäftsführer Hans-Max Deutschle, Ehrenamtlerin Inge Mölders und Artur Horvath, Leiter der Abteilung Veranstaltungen stellen musste. Schließlich ging es für Benjamin und alle anderen Musiker um eine Tageskarte und die Gelegenheit den ganzen Tag lang im Blumenmeer vor Lauf-Publikum zu spielen. Mit seiner Interpretation des Lionel Richie Song "I just called to say I love you" hätte er sich um die Reaktion der Juroren jedoch keine Sorgen machen brauchen. Drei Smileys mit lächelnden Gesichtern wurden hochgehalten - einstimmiges Ja zur Teilnahme also. Auch für die anderen Musiker gab es nur lächelnde Smileys. Selbst wenn zwischendurch der ein oder andere Ton nicht getroffen wurde, "hier aufzutreten, da gehört auch eine gewaltige Portion Mut dazu", ermunterte Klangteppich-Moderatur Wolfgang Roeske.

Dabei fanden es Christa und Joe Hackmann viel schwieriger, vor den fremden Leuten auf der Landesgartenschau zu spielen. "Man muss ja immer wieder den inneren Schweinehund überwinden", so das Leverkusener Ehepaar. Mit ihren kölschen Liedern, begleitet von Akkordeon, Querflöte und Saxofon lockten sie trotz Regen die Besucher zu sich. Lauter Applaus und anerkennende Rufe zeigten ihnen, dass sie sich nicht umsonst den Elementen ausgesetzt hatten. Dass fand auch Konny Kyrion aus Hürth. In bayrischer Tracht und mit seiner Zither bewaffnet hatte er sich im Aktuelle Stunde Garten unter dem kleinen Segel niedergelassen und griff unverdrossen in die Saiten. "Ob ich bei mir zuhause im Keller sitze und übe oder hier", meinte Kyrion, musste aber dennoch einige Stunden später sein kostbares Instrument in trockene Sicherheit bringen, während er selbst klatschnass wurde. Da hatte es D'r Orgelschorsch unter seinem großen grünen Schirm schon besser. Mit rhythmischer Unterstützung des trommelnden Regens schob er seine Orgel übers Gelände, gefolgt von "Lustig ist das Zigeunerleben" und dem "Radetzki-Marsch".

Um 16 Uhr trafen sich alle Musiker wieder im großen Zelt der Jury am Eingang, um gespannt auf die Entscheidung zu warten. Für die ersten drei Plätze gab es immerhin einen separaten Auftritt mit Vertrag und Honorar auf der SparkassenArena-Bühne zu gewinnen. Dort dürfen sich nun sogar fünf Gruppen präsentieren, denn zu schwer fiel der Jury die Entscheidung. Platz eins belegte Susanne Hoffmann aus Köln, die als Gärtnerin verkleidet "I feel pretty" aus Westside Story sang. Der Düsseldorfer Stefan Vogel belegte mit seinen Elvis-Imitationen Platz zwei gemeinsam mit den Tower Girls, einem Swing-Chor aus Köln. Platz drei belegten Barberazzi mit ihrer Barber Shop-Einlage und das Gitarren-Duo "Werner und Udo".

"Es ist toll, dass trotz bescheidenen Wetters so viele mitgemacht haben", zog Artur Horvath Bilanz. "Alle waren auf ihre Art gut, und es ist auf jeden Fall wiederholungswürdig." Deshalb werden auch alle Künstler, die am Sonntag aufgetreten sind, bei schönerem Wetter erneut eingeladen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, erneut aber vor mehr Publikum zu spielen.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur,Laga
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