Martin Schwarzwald: „Die Philosophie muss zur Mannschaft passen“


Archivmeldung aus dem Jahr 2020
Veröffentlicht: 03.12.2020 // Quelle: Werkselfen

Kurz vor dem offiziellen Dienstantritt am 1. Dezember konnte Leverkusens Handballgeschäftsführerin Renate Wolf den neuen Trainer der Werkselfen auf der Sportanlage des TSV Bayer 04 Leverkusen begrüßen. Entspannt, aber auch voller Vorfreude und Tatendrang präsentierte sich Martin Schwarzwald (34) in seinem neuen Umfeld im Gespräch

Martin, wie war der Start im neuen Verein?
Martin Schwarzwald: Zunächst ging es zum Corona-Test, dann hat mir Renate alle wesentlichen Örtlichkeiten wie Hauptgeschäftsstelle, Sportanlagen und alle Hallen gezeigt, sodass ich einen entspannten Einstieg hatte, ehe dann der eigentliche Job auf mich wartet.

Den Du nun mitten in der Saison antreten wirst…
Der Zeitpunkt des Einstiegs, so vermeintlich schlecht er jetzt Anfang Dezember ist, so gut ist er auch. Die EM-Pause gibt mir ein bis zwei Wochen Zeit, an- und reinzukommen und die Mannschaft besser kennen zu lernen. Dann werden wir im Training die Intensität sukzessive steigern, damit wir in vier Wochen zum ersten Spiel gegen Frisch Auf! Göppingen (30. Dezember, 19.30 Uhr) wettkampfbereit sind. Ich bin froh, dass mir Jörg Hermes und Jenny Karolius dabei in der Trainingsarbeit unter die Arme greifen werden.
Das Spiel in Göppingen wird der Einstieg in die restliche Saison sein, da das Spiel in Mainz vom 27. Dezember auf den 13. Januar 2021 verschoben wurde.

Somit stehen Euch jetzt rund vier Wochen Vorbereitungszeit bis zum Auftaktspiel zur Verfügung. Was heißt das für die Weihnachtstage?
Tatsächlich kommt die Mannschaft erstmals seit vielen Jahren in den Genuss, dass es ein paar Tage mehr frei gibt an Weihnachten. Wir werden Heiligabend morgens noch eine Abschlusseinheit machen und treffen uns dann am Montag, den 28. Dezember morgens zum Coronatest, ehe es wieder in die Halle geht…
Dass Mia Zschocke in deinen ersten Wochen nicht zur Verfügung stehen wird, war klar. Nun aber ist sie nicht wie geplant bei der Europameisterschaft, sondern muss sich nach einer Fußverletzung durch die Reha quälen…
Das trifft die Mannschaft natürlich hart. Mia war in einer sehr guten Form, so wie sie als Scorerin aufgetreten ist mit vielen wichtigen Toren. Hinzu kommen - was man meiner Meinung nach nicht unterschätzen darf - ihre defensiven Qualitäten. Es gibt keine Spielerin im Kader, die so komplett in Angriff und Abwehr wichtig für die Mannschaft ist. Dazu kommt der Kreuzbandriss bei Fanta Keita, sodass da eine schwere Aufgabe auf uns wartet, diese Ausfälle als Mannschaft zu kompensieren.

Wie kann das gelingen?
In meiner zweiten Saison in Wuppertal hatten wir eine Verletztenserie zu beklagen, die ihresgleichen gesucht hat. Dennoch ist uns eine der besten Spielzeiten der Vereinsgeschichte gelungen. Es boten sich Chancen für andere Spielerinnen, sich zu zeigen, die diese auch erfolgreich genutzt haben. So gehen wir es jetzt hier in Leverkusen auch an. Wir haben zahlreiche junge Spielerinnen, die jetzt die Chance haben zu zeigen, dass sie es können.

Was für ein Trainertyp ist Martin Schwarzwald?
Ein Schleifer bin ich schon mal nicht (lacht). Ich habe schon klare Vorstellungen davon, welchen Handball ich spielen lassen möchte. Die Philosophie muss aber zu der jeweiligen Mannschaft passen. Ich mag es nicht, überrascht zu werden – weder vom Gegner noch von meiner eigenen Mannschaft. Ich versuche von daher mein Team vorzubereiten, auf das was kommt. Dabei erwarte ich eine gewisse Disziplin in der Umsetzung. Innerhalb dieses System finden die Spielerinnen dann ihre Freiräume, in denen sie ihre Kreativität ausleben lassen können. Eine gute Deckung ist dabei die Grundvoraussetzung - auch für ein gutes Angriffsspiel.

Da dürftest Du ja hier ein bestelltes Feld vorgefunden haben?
Richtig, da haben wir hier gute Voraussetzungen, da die Abwehr gepaart mit guten Torhüterleistungen bisher sehr gut stand. Darüber hinaus lasse ich gerne intensiv spielen, wobei auch dort gute Grundsteine gelegt wurden, da die Mannschaft meiner Meinung nach topfit ist. Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die hinten raus so viel Punch hat. Darauf lässt sich mit Sicherheit sehr gut aufbauen.

Worauf kommt es speziell in den ersten Wochen an?
Unter anderem darauf, wie schnell ich die Mannschaft davon überzeugen kann, mir zu vertrauen. Dieses Vertrauen muss wachsen. Es benötigt aus meiner Erfahrung immer ein wenig Zeit, bis dieses Vertrauen da ist. Zum jetzigen Zeitpunkt müssen wir das im ‚Schnellkochtopf‘ machen, heißt, hier muss das Vertrauen jetzt sehr schnell wachsen. Die Frage ist nun, wie schnell bekomme ich die Bindung zur Mannschaft. Aber da bin ich guter Dinge. Ich bin mir recht sicher, dass die Spielerinnen, die heutzutage alle untereinander bestens vernetzt sind, eine ganz gute Vorstellung davon haben, was jetzt mit mir als Trainer auf sie zukommt..


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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