Mama was a fighter


Archivmeldung aus dem Jahr 2019
Veröffentlicht: 09.12.2019 // Quelle: Internet Initiative

Seit 25 Jahren findet am 9. November, um 19.00 Uhr im evanglischen Gemeindehaus Kolberger Straße eine Gedenkfeier zur Reichspogromnacht statt. Hauptinitiatoren vor 25 Jahren waren Christa Bonfert und ihr Mann Heinz, der damals als Pfarrer an der evangelischen Kirche in Quettingen tätig war. Viele Jahre organisierten sie eine würdevolle Gedenkstunde, die immer neue thematische Akzente suchte und setzte. Im Team mit Elisabeth Rosenfelder und ihren Schülerinnen und Schülern des Landrat-Lucas-Gymnasiums sowie Musikschulleiter Jürgen Ohrem und seinen Klezmer-Gruppen entstanden jedes Jahr neue Ideen, um das Gedenken an die Gräueltaten dieser Zeit, vor allem bei der Jugend, wach zu halten, die unzähligen Opfer zu würdigen und ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Denn aus der Geschichte resultiert die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder, von deutschem Boden ausgehend, geschehen darf.
Anlässlich des 25. Gedenkabends führte Pfarrer Ferdinand Hackländer in die Veranstaltung ein und Oberbürgermeister Uwe Richrath sprach ein Grußwort und begrüßte dabei die drei Geschwister der Familie Sidrer, die dank einer großzügigen Spende der Bürgerstiftung aus Israel und den USA angereist waren und bereits am Freitag am Gedenken in Opladen teilgenommen hatten. Die Geschwister sind Zeitzeuginnen der sogenannten 2. Generation von Holocaust-Überlebenden. Sie sprachen mit Schülern des Landrat-Lucas-Gymnasiums und der Marienschule größtenteils in Englisch über Schicksal ihrer Eltern während und nach dem Krieg in Litauen und Deutschland bis zur Auswanderung 1949.
„A Holocaust Memoire of Love and Resilience“ hat Ettie Zilber, die ältere Schwester, ihr Buch genannt, das sie an Hand von Tonbandaufzeichnungen ihrer Mutter geschrieben hat. Diese hat zu Lebzeiten niemals persönlich mit ihren drei Töchtern über das Erlebte dieser Zeit gesprochen, obwohl ihre Kinder oft nachgefragt haben. In Reportagen und Interviews werden die Hochzeit der Eltern im Ghetto von Kaunas/Litauen, die Trennung der Jungvermählten, das Überleben des KZ Stutthof und des Todesmarsches sowie das unfassbare Wiedersehen geschildert.
Den musikalischen Rahmen gestalteten der Leverkusener Bachchor unter Leitung von Michael Porr, das Klezmer-Ensemble „crazy freilach“ und Jeanne Rabin aus Israel als Vocalistin.


Ort aus dem Stadtführer: Quettingen
Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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