Es gab an diesem vorletzten Tag des Jahres 2015 zwei ausgesprochen gute Nachrichten für alle Anhänger und Freunde der Leverkusener Werkselfen: Die Mannschaft von Trainerin Renate Wolf zog den Bad Wildungen Vipers vor der tollen Kulisse von 1600 Zuschauern mit 36:26 (17:14) den Zahn - und nach neun Monaten Verletzungspause feierte Anne Jochin in der zweiten Halbzeit ein stürmisch bejubeltes Comeback, das sie auch noch mit einem Tor krönte. "Ich bin sehr froh, dass Joschi wieder dabei ist", sagte Renate Wolf, die nach dem Kreuzbandriss aber auch noch um etwas Geduld für Jochin warb: "Nach so einer Verletzung muss man sich langsam herantasten, aber Joschi hat sich heute schon gut eingefunden und wird schnell wieder ihre Topform erreichen."
In eben dieser Topform präsentierte sich gegen die Vipers Kim Naidzinavicius. Die Nationalspielerin erzielte zwölf Tore, davon sechs Siebenmeter, und glänzte darüber hinaus als Anspielstation, Ballverteilerin und trickreiche Spielgestalterin. "Kim hat einfach ein geiles Spiel gemacht", lobte Renate Wolf. Von den Anspielen der großen Blonden profitierte am Kreis vor allem Jenny Karolius, die fünf Treffer erzielte und außerdem wie immer unermüdlich und effektiv im Abwehr-Innenblock überzeugte. Fünfmal traf auch Jung-Nationalspielerin Jennifer Rode, viermal trickste Linksaußen Nina Schilk den Ball in das von der Schweizer Nationalspielerin Manuela Brütsch glänzend gehütete Tor der Vipers.
Ungeachtet aller individuellen Einzelleistungen gefiel Renate Wolf die mannschaftliche Geschlossenheit ihrer Truppe. Zu Beginn kamen die Elfen zwar etwas schwer ins Rollen, doch mit der Hereinnahme der vor allem in der Abwehr sehr aggressiv zu Werke gehenden Kim Berndt gewannen die Gastgeberinnen mehr Stabilität und bauten aus einer sicheren Defensive heraus ihre Führung Tor um Tor aus. "Wir haben alle Aufgaben gelöst", sagte Renate Wolf: "Wir haben die 5:1-
Deckung der Vipers so geknackt, wie man sie knacken musste, wir haben kompakt gestanden und waren sehr konzentriert." Und das, obwohl die Chefin im Vorfeld durchaus bewusst Druck aufgebaut und einen Sieg gegen Bad Wildungen als Ziel ausgegeben hatte.
Auch im nächsten Spiel bei Aufsteiger SGH Rosengarten-Buchholz erwartet Renate Wolf einen Sieg ihrer Mannschaft. Danach folgt das schwere Gastspiel beim HC Leipzig, ehe am 17. Januar um 16.00 Uhr die HSG Blomberg-Lippe Gegner im nächsten Heimspiel ist. Weiter geht es auswärts gegen die SVG Celle (23. Januar) und zu Hause gegen Frisch Auf Göppingen (31. Januar/16.00 Uhr). "Mit Ausnahme von Leipzig müssen wir gegen diese Mannschaften punkten", fordert Wolf: "Und wenn uns das gelingt, dann ist die Welt auch in Ordnung."