Müde und zu keiner Zeit auf der Höhe des Geschehens haben die Leverkusener Handball-Elfen das Endspiel des Final Four in Leipzig verpasst. Im Halbfinale unterlag der Rekord-Pokalsieger dem Außenseiter HSG Blomberg-Lippe in buchstäblich letzter Sekunde mit 26:27 (14:14). Drei Sekunden vor dem Ende sah Leverkusens Linksaußen Naiara Egozkue-Extremado nach einem Foul an Blombergs überragender Linkshänderin Isabelle Jongenelen die Rote Karte. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Angela Malestein gegen Valentyna Salamakha mit der Schlusssirene zum 27:26 für Blomberg.
„Wir haben dem Druck des Gewinnenmüssens zu keiner Zeit standgehalten“, sagte Leverkusens Handball-Abteilungsleiter Andreas Thiel: „Mit Ausnahme von Marlene Zapf haben alle unsere Leistungsträgerin mehr oder weniger versagt. Wir haben dieses Spiel nicht in den letzten drei Sekunden verloren, sondern in den 59 Minuten davor.“ Thiel vergaß aber auch nicht, der HSG Blomberg und deren Trainer Andre Fuhr zu gratulieren: „Ihr habt absolut verdient gewonnen, darüber gibt es keinerlei Diskussion.“
Viel besser machte es das Leverkusener Juniorteam. Mit einer kämpferisch und spielerisch überzeugenden Leistung setzte sich die Mannschaft von Trainerin Kerstin Reckenthäler mit 29:24 (13:8) gegen den Buxtehuder SV durch und steht damit als Titelverteidiger erneut im Finale. Als beste Spielerin der Partie wurde die unermüdlich rackernde Ramona Ruthenbeck ausgezeichnet, ihre Tore, insgesamt acht, und ihre Spielübersicht machten den entscheidenden Unterschied aus. Neben ihr überzeugten Torhüterin Vanessa Gerken und vor allem in der zweiten Hälfte die junge Kim Braun auf Linksaußen.
Und so trennen sich also am Sonntag die Wege der „großen“ und der „kleinen“ Elfen. Während das Juniorteam um 12.30 Uhr das Finale gegen die SG Badenstedt bestreitet, ist die Bundesliga-Mannschaft beim Finale des DHB-Pokals zwischen dem gastgebenden HC Leipzig und der HSG Blomberg-Lippe nur Zuschauer. „Es war wirklich nicht unser Tag“, sagte Elfen-Kapitän Dees Comans; „Das ist echt so bitter.“