Im Vorfeld des Spiels hatte das Trainerduo Hansi Gnad und Jacques Schneider die GIANTS akribisch auf Nürnberg vorbereitet. „Diszipliniert, athletisch und gut ausgebildet“ so beschrieb Gnad den Gegner vor der Partie. Eine harte Aufgabe also, welche die Farbenstädter vor der Brust hatten…
Die Starting-Five um Xavier Bishop, Haris Hujic, Robert Drijencic, Devin Thomas und Marc-André Fortin hatte zu Beginn der Begegnung ähnliche Probleme wie bei der 82:94-Heimniederlage gegen die WWU Baskets Münster. Die Gastgeber starteten gut und konnten sich, aufgrund ihrer exzellenten Trefferquote, mit 15:2 (5. Spielminute) deutlich absetzen. Doch BAYER fing sich mit zunehmender Dauer des ersten Viertels und konterte mit einigen erfolgreichen Angriffen. So verkürzten die „Giganten“, aufgrund eines 11:2-„Run“ den Rückstand auf vier Punkte (17:13 – 7. Spielminute). Die Moral in der Mannschaft schien zu stimmen, auch wenn der Abschnitt mit 13:20 aus Sicht der 14-maligen Deutschen Meisters endete.
Im zweiten Durchgang machten die Leverkusener genau da weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten. Immer wieder fanden die GIANTS Lücken in der Nürnberger Verteidigung und so kamen die Schützlinge von Coach Hansi Gnad, nach einem erfolgreichen Korbleger durch Dejan Kovacevic, auf einen Punkt heran (23:22 – 12. Spielminute). Doch was die Falcons an diesem Abend ausmachte war ihr Timing. Immer wieder hatten die Franken zur richtigen Zeit eine Antwort parat. In Person des bockstarken Jonathan Maier (23 Punkte, 12 Rebounds) und dem Litauer Justinas Ramanauskas (22 Zähler) konnten die Gastgeber die Führung weiter ausbauen. Dennoch machte die solide erste Halbzeit der BAYER-Korbjäger Mut. Die Farbenstädter traten mit breiter Brust in der KIA---Arena an und lagen nach zwanzig gespielten Minuten nur knapp zurück (42:40).
Auch nach der Pause gestaltete sich das Spielgeschehen weiter eng. Zwar konnten sich die Nürnberger nicht absetzen, Leverkusen konnte die Paarung aber auch nicht zum Kippen bringen. Dafür nutzten die Falcons ihre Körpervorteile unter dem Brett zu effektiv aus. Heikle Phasen, wie das 51:60 in der 26. Spielminute, ließ die GIANTS unberührt. Das genaue Gegenteil war der Fall, nach dem Marc-André Fortin für die erste Führung der „Giganten“ sorgte (61:60 – 28. Spielminute). Es sollte leider die Letzte von BAYER im Spiel sein. Nach Abschnitt Nummer Drei leuchtete ein 67:63 für Nürnberg auf der Anzeigetafel auf.
In der Schlussperiode stemmten sich die GIANTS gegen eine drohende fünfte Niederlage in Serie. Es war ein Auf und Ab in der Arena Am Tillypark. Mal scorten die Rheinländer, dann waren die Nürnberger wieder erfolgreich. Was den Leverkusenern oftmals fehlte, war der Zugriff in der Defensive, um die „Falken“ erfolgreich zu stoppen. Als Moritz Krimmer in der 39. Spielminute zum 86:78 via Lay Up für die Franken traf, schien das Spiel praktisch entschieden. Doch BAYER bewies Stärke und kämpfte sich, durch zwei erfolgreiche Würfe von „Downtown“ durch Haris Hujic (84:86 – 39. Spielminute) wieder heran. Der betriebene Aufwand hatte den Rekordmeister zu viele Körner gekostet und so verloren Devin Thomas, Marius Stoll & Co. schlussendlich knapp, aber verdient mit 84:91.
Gleich sechs Spieler der „Giganten“ konnten zweistellig punkten. Bester Punktesammler der Leverkusener war Haris Hujic, der 18 Zähler markieren konnte. Ihm folgen Abdul Mohamed, Robert Drijencic (beide je 12 Punkte), Xavier Bishop (11), Dejan Kovacevic und Marc-André Fortin (beide mit je 10).
Coach Hansi Gnad sagte nach der Partie: „Erst einmal möchte ich Nürnberg zu diesem verdienten Erfolg gratulieren. Am Schluss haben uns die Falcons mit einigen Hustle-Plays arg wehgetan. Der letzter Dreier von Tim Köppele zum 89:84 hat die Begegnung dann entschieden. Beide Mannschaften haben um jeden Ballbesitz gekämpft, mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Was bleibt ist eine weitere Niederlage für uns.“ Die Situation beschreibt der gebürtige Darmstädter wie folgt: „Die aktuellen Umstände in Leverkusen sind prekär, gar keine Frage. Uns fehlen Dennis Heinzmann, Melvin Jostmann und Matthew Meredith extrem. Drei von acht Säulen sind damit weggebrochen. Das ist meiner Meinung nach nicht zu kompensieren. Wir versuchen mit dieser Situation so gut es eben möglich ist umzugehen, doch das ist gar nicht so einfach. Es gilt weiterhin den Kader mit zehn neuen Spielern zu entwickeln und vor allem aus diesem tiefen Loch zu holen.“
Die GIANTS haben jetzt 12 Tage Pause, bevor der ProA-Vizemeister von 2021 in der Ostermann-Arena auf Medipolis SC Jena (Mittwoch, 16.11.2022, um 19:30 Uhr) trifft.
Scoring BAYER GIANTS Leverkusen: Haris Hujic (18 Punkte), Robert Drijencic (12), Abdul Mohamed (12), Xavier Bishop (11), Dejan Kovacevic (10), Marc-André Fortin (10), Joel Moketo Lungelu (9), Devin Thomas (2), Marius Stoll und Robert Merz.