Mit einem echten Knaller haben die Leverkusener Werkselfen das Handballjahr 2014 beendet. Das Team von Trainerin Renate Wolf gewann beim bisherigen Tabellendritten TuS Metzingen mit 31:28 (17:15) und liegt auf Tabellenplatz sechs nur noch einen Punkt hinter dem HC Leipzig und drei Punkte hinter dem zweitplatzierten Buxtehuder SV. Mit einer überragenden Leistung und nicht weniger als 14 (!) Toren, davon vier Siebenmeter,ragte Nationalspielerin Kim Naidzinavicius aus einer geschlossenen Elfen-Mannschaft heraus. In der Scorerliste der Handball Bundesliga Frauen (HBF) verbesserte sich die 23-Jährige mit insgesamt 73 Treffern auf Platz zwei hinter Metzingens Shenia Minevskaja (86), die gegen die Elfen zwar auch fünfmal traf, aber gegen eine im Verlauf des Spiels immer energischer werdende Leverkusener Abwehr längst nicht so effektiv auftrumpfte wie gewohnt.
"Die Mannschaft kann stolz sein auf dieses Spiel", sagte Renate Wolf: "Es war eine gute Angriffseffektivität, die Abwehr hat sich gesteigert, und mit zunehmender Sicherheit haben wir dann auch immer mehr taktische Vogaben umgesetzt." Die zwei Punkte gegen einen Gegner, der "eine sehr starke Truppe hat", seien im Vorfeld nicht unbedingt einkalkuliert gewesen, sagte die Chefin: "Aber natürlich nehmen wir sie gerne mit als einen gelungenen Abschluss des alten Jahres und einen perfekten Übergang ins Jahr 2015."
Von Beginn an übernahmen die Gäste aus dem Rheinland das Kommando in der Öschhalle, die Elfen waren jederzeit topfit und hellwach. Schnell wurde klar, dass die "Pink Ladies" aus Metzingen in der Abwehr kein Rezept gegen die in jeder Situation torgefährliche Kim Naidzinavicius fanden. Ob mit Sprungwürfen aus der zweiten Reihe, beim Gegenstoß, mit einem ihrer gefürchteten Stemmwürfe oder vom Siebenmeterpunkt - "Kimi" traf an diesem Abend nach Belieben. Die TuSsies lagen nicht ein einziges Mal im gesamten Spielverlauf in Führung und hatten zudem das Problem, dass Kreisläuferin Julia Behnke, eine der Leistungsträgerinnen im Team, schon Mitte der ersten Halbzeit ihre zweite Zwei-Minuten-Strafe kassierte und fortan zwangsläufig deutlich zurückhaltender agierte.
In der zweiten Hälfte bauten die Elfen ihren Zwei-Tore-Vorsprung, den sie mit in die Kabine genommen hatten, sukzessive immer weiter aus. Über 22:19 (39.), 25:21 (46.) und 27:22 (48.) wurde immer wieder ein weiterer Treffer draufgepackt, und als Torhüterin Valentyna Salamakha beim Stand von 28:23 für Leverkusen dreimal spektakulär gegen die Ex-Elfen Marlene Zapf und Anna Loerper rettete, war die Partie so gut wie entschieden. Neben Kim Naidzinavicius gefielen in einem stimmigen Mannschaftsgefüge auch Anne Jochin, die mit gewohnter Übersicht Regie führte, die junge Linkshänderin Jeje Rode, die vor allem in der ersten Halbzeit wichtige Tore aus dem Rückraum erzielte, oder Mannschaftsführerin Jenny Karolius, die am Kreis und in der Abwehr unermüdlich rackerte.
Beim 29:26 für Leverkusen in der 58. Minute scheiterte dann auch Julia Behnke an Salamakha - im Gegenzug erzielte die junge Anna Seidel das 30:26 für die Gäste (59.). Der Rest war aus Sicht der TuSsies nur noch Ergebniskosmetik. "Metzingen hat dann irgendwann mit einer 5:1-Abwehr versucht, Kim aus dem Spiel zu nehmen, das hat unsere Abläufe ein wenig gestört, sodass unsere fünf Tore Vorsprung am Ende auf drei zusammengeschrumpft sind", sagte Renate Wolf, die auch ihre Torhüterin hervorhob: "Vala hat in einigen kniffligen Situationen die Ruhe bewahrt."
Schon am Sonntag (4. Januar) geht es für die Elfen weiter, dann steht beim Tabellenzweiten Buxtehuder SV das DHB-Pokal-Viertelfinale auf dem Programm. Am Sonntag drauf (11. Januar/16.00 Uhr) ist dann im ersten Heimspiel des neuen Jahres der starke Aufsteiger Spreefüxxe Berlin in der Leverkusener Smidt-Arena zu Gast.