Fast 200 Bürgerinnen und Bürger nahmen sich gestern Abend im Landrat-Lucas-Gymnasium in Opladen zwei Stunden Zeit, um sich über die Ergebnisse zum „Stadtteilentwicklungskonzept Opladen“ zu informieren und gleichzeitig am Startschuss für die „Frühzeitige Bürgerbeteiligung“ zum Bebauungsplan Nr. 208 A/II nbso/Westseite - Bahnallee“ teilzunehmen. Die Schul-Cafeteria war bis auf den letzten Platz gefüllt, eine Reihe von Zuhörern verfolgte das Geschehen von der Treppe aus. Eingeleitet wurde die von Bezirksvorsteher Rainer Schiefer moderierte Veranstaltung durch Gutachter Wolfgang Haensch von der CIMA GmbH, die gemeinsam mit „Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen“ im Auftrag des Fachbereichs Stadtplanung in einem zweijährigen Beteiligungsprozess die Entwicklungspotenziale des Stadtteils Opladen analysiert hatte. Das Ergebnis ist in einem 182 Seiten starken Bericht zusammengefasst.
Bau- und Planungsdezernentin Andrea Deppe bezeichnete das Gutachten als eine „Leitlinie, die den Akteuren aus Politik, Verwaltung, Institutionen und Investoren, aber auch den Bürgerinnen und Bürgern eine Orientierung auf dem Weg in Opladens Zukunft geben kann.“ Sie schloss an, dass sich mit dem Startschuss für den Bebauungsplan „Neue Bahnallee“ für die Bürger wieder neue Möglichkeiten der Beteiligung eröffneten: vom 21. Januar bis zum 5. Februar liegen die Unterlagen zum B-Plan im Elberfelder Haus, Hauptstraße 101, in Leverkusen-Wiesdorf aus. Vera Rottes, Geschäftsführerin der neuen bahnstadt opladen GmbH, erläuterte noch einmal grundsätzlich das planerische „Gesamtpaket“ für die Westseite der neuen bahnstadt: Großes städtebauliches Ziel ist bis 2020 die neue Nutzung der elf Hektar großen Bahnbrachfläche zwischen den heutigen Güter- und Personenzuggleisen. Der Bau der Haupterschließungsstraße „Neue Bahnallee“ stelle darin ein zentrales Element dar. Welche Funktion die neue Bahnallee übernehmen soll, erläuterten die Verkehrsplaner Peter Gwiasda und Hermann-Josef Jonas: Die ca. 1,6 Kilometer lange Straße, die ab 2017 parallel zur dann verlegten Güterzugtrasse geführt werden soll und im Süden an die Fixheider Straße und im Norden an die Lützenkirchener Straße anschließt, wird die verkehrliche Belastung auf den angrenzenden Straßen (Robert-Koch-Straße und Humboldtstraße) teilweise um die Hälfte reduzieren. Dass die neue Bahnallee auch eine echte baumbestandene Allee werden soll, betonte Professor Peter Jahnen vom Büro HJP-Planer, der im Auftrag der nbso GmbH den Bebauungsplan für die neue Bahnallee entwickelt.
Der gestrige Startschuss zur frühzeitigen Bürgerbeteiligung war ein erster Auftakt. Dies betonte Lena Zlonicky, Leiterin des Fachbereichs Stadtplanung, die die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Erstellung des Bebauungsplanes vorstellte. Sie wies darauf hin, dass die Bürger auch in den kommenden Monaten kontinuierlich informiert werden: so auch auf Führungen über das Gelände und in der bahnstadt-info im Bahnhofsgebäude Opladen.