Seit 40 Jahren hebt „Leverkusen“ mit Lufthansa ab

Airbus A340-600 als fliegender Botschafter weltweit unterwegs

Archivmeldung aus dem Jahr 2012
Veröffentlicht: 10.04.2012 // Quelle: Lufthansa

Vor 40 Jahren ging Leverkusen in die Luft: Am 12. April 1972 wurde eine Lufthansa-Boeing 727 auf den Namen der Stadt Leverkusen getauft. Die feierliche Taufzeremonie fand auf dem Flughafen Köln-Bonn statt. Taufpatin war Ingeborg Dopatka, die Gattin des damaligen Oberbürgermeisters der Stadt Leverkusen, Wilhelm Dopatka.
Der ersten „Leverkusen“ sind bis heute drei weitere Flugzeuge gefolgt. Bei der jüngsten „Leverkusen“ handelt es sich um einen Airbus A340-600. Das Flugzeug ist unter dem Kennzeichen „D-AIHE“ registriert. Von den Crewmitgliedern wird die „Leverkusen“ deshalb auch „Hotel-Echo“ genannt, also die letzten beiden Buchstaben der Registrierung nach dem internationalen Fliegeralphabet buchstabiert.
Rund 42.000 Flugstunden hat die aktuelle „Leverkusen“ seit der Übernahme im Jahr 2004 bereits absolviert und war auf 4.970 Flügen für Lufthansa unterwegs. Am Tag des 40jährigen Patenschaftsjubiläums landet die „D-AIHE“ aus Caracas/Venezuela kommend um 10.20 Uhr auf dem Frankfurter Flughafen. Dort hebt sie um 13.30 Uhr Richtung USA ab und landet um 16 Uhr Ortszeit in Denver. Hier startet sie zwei Stunden später zum Rückflug nach Frankfurt. Zu ihren weiteren Zielen im Rahmen des aktuellen Flugplans zählen unter anderem Dubai, Maskat, Riad und Toronto. Im Dezember 2004 wurde die „Leverkusen“ mit einem Laborcontainer zur Messung von Klimadaten im Rahmen des Projektes CARIBIC ausgerüstet.
„Wir freuen uns, dass die „Leverkusen“ seit 40 Jahren fliegender Botschafter ihrer Heimat ist und den Namen buchstäblich in alle Welt trägt“, so Maike Tober, Direktorin der Vertriebsniederlassung Köln der Deutschen Lufthansa AG. „Die Patenschaft signalisiert unsere Verbundenheit mit der Region, woher ein Großteil der Lufthansa Passagiere und auch Mitarbeiter kommen. Wir wünschen der „Leverkusen“ noch „Many Happy Landings“.

Leverkusens Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn ist stolz auf die „Leverkusen“: „Ein Airbus A340-600 wie die ‚Leverkusen‘ transportiert nicht nur Geschäftspartner und Waren in alle Welt, sondern auch den Namen unserer Stadt, einer Stadt, die viele internationale Geschäftskontakte pflegt. Das wäre ohne Flugreisen mit komfortablen Flugzeugen wie dem Airbus A340-600 und die exzellente Anbindung an gleich zwei internationale Großflughäfen wie Düsseldorf und Köln-Bonn nicht möglich.“

Die „Leverkusen“ kann mit beeindruckenden Messwerten und Leistungsdaten aufwarten: Mit über 75 Metern Rumpf zwischen Nase und Heckflosse ist die A340-600 das längste Flugzeug in der Lufthansa-Flotte – selbst eine A380 ist kürzer. Die A340-600 hat eine Spannweite von über 63 Metern und bietet Platz für 306 Passagiere. Bei einem maximalen Startgewicht von 368 Tonnen und einer Reisegeschwindigkeit von 890 km/h fliegt die „Leverkusen“ bis zu 12.200 Kilometer weit.

Über 50 Jahre Taufpatenschaften bei Lufthansa
Die Tradition, Flugzeuge der Lufthansa mit den Namen deutscher Bundesländer und Städte zu versehen, geht auf den September 1960 zurück. Damals gab es in Frankfurt die erste Flugzeugtaufe, als die „Kranichlinie“ ihren allerersten Langstrecken-Jet, die damals moderne Boeing 707, in Dienst stellte. Der vierstrahlige Jet erhielt den Namen „Berlin“. Taufpate war der damalige Regierende Bürgermeister Willy Brandt. Seither wurden rund 300 Lufthansa Flugzeuge auf den Namen deutscher Städte und Gemeinden getauft. Auch sämtliche Bundesländer und einige internationale Namen finden sich in der Kranich-Flotte.

Am Anfang der Taufpatenschaften stand für Lufthansa der Gedanke, die Verbundenheit zum Heimatstandort Deutschland jenseits der großen Drehkreuze und Standorte auch in die Regionen tragen, woher ein Großteil der Lufthansa Passagiere und Mitarbeiter kommt.
Die getauften Flugzeuge sind fliegende Botschafter ihrer Heimat und tragen deren Namen buchstäblich in alle Welt.

Dass eine solche Patenschaft auch über 50 Jahre später noch ein begehrtes Gut ist, zeigt ein Blick auf die beachtliche Warteliste interessierter Städte. Bei der Vergabe orientiert sich Lufthansa an der historischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung des betreffenden Ortes. Auch Städte, die in besonderer Weise mit der Luftfahrt oder der Lufthansa verbunden sind, finden Berücksichtigung. Die Größe der Stadt spielt dagegen keine Rolle. Allerdings wird bei der Vergabe im Allgemeinen darauf geachtet, dass die Einwohnerzahl der relativen Größe des Flugzeugmusters entspricht. Neben dem Namen der Patenstadt am Bug des Flugzeugs wird auch deren Stadtwappen im Eingangsbereich der Kabine angebracht.

Taufpatenschaften als Spiegel der Zeit
Die Namensgebungen sind durchaus ein Spiegel der Zeit. So markierten die ersten Taufen gleichzeitig den Start der Lufthansa ins Jet-Zeitalter. Mit der „Berlin“ und der nur wenige Minuten danach getauften „Frankfurt am Main“ wurden die ersten beiden, damals hoch modernen, Boeing 707 eingeführt. Nach dem Fall der Mauer erweiterte sich die Flotte der nach Bundesländern getauften Maschinen von elf auf 16 und rasch fanden auch ostdeutsche Gemeinden Einzug ins Namensregister, sichtbarer Beleg der deutschen Einheit.

Dabei waren es nicht immer freudige Ereignisse, die zu Auslösern von Städtepatenschaften wurden. Als nach den Anschlägen vom 11. September 2001 plötzlich der gesamte amerikanische Luftraum gesperrt wurde, mussten einige Flüge auf den kanadischen Flughafen Halifax ausweichen, der für einen solchen Ansturm nicht ausgelegt war. Die Einwohner von Halifax und der Nachbargemeinde Gander kümmerten sich damals mit viel Gastfreundschaft um Passagiere und Crews. Daraufhin taufte die Lufthansa als Zeichen der Dankbarkeit erstmals ein Flugzeug auf den Namen ausländischer Orte und gab einem Airbus A340-300 den Namen „Gander/Halifax“, den er bis heute trägt.

Mittlerweile ist dies nicht mehr das einzige Flugzeug mit einem internationalen Namen. In einem halben Jahrhundert seit der ersten Taufe hat sich das Geschäft der Lufthansa beträchtlich weiterentwickelt. Eine Tatsache, der nun im Rahmen der Namensgebung der A380 Rechnung getragen wird. Mittlerweile kommen die Passagierströme aus allen Teilen der Welt. Das Merkmal des modernen Luftverkehrs ist Internationalität. Daher tragen die neuen Flaggschiffe der Lufthansa auch die Namen internationaler Metropolen. Der Anfang wurde im September 2010 mit Peking gemacht, Tokio und andere folgten. Dies ist jedoch keine Abkehr vom Bekenntnis der Lufthansa zu ihrer Heimat. Die überwältigende Mehr-zahl der rund 300 getauften Lufthansa Flugzeuge hat deutsche Städte und Gemeinden als Paten, von Flensburg bis Lindau und von Aachen bis Frankfurt (Oder). Dabei gilt bis heute das Motto: „Einmal Lufthansa, immer Lufthansa“, denn die Patenschaft ist eine dauerhafte Institution. Einmal in den Kreis der Patenstädte aufgenommen, geht der Name auf ein neues Flugzeug über, sobald die ursprünglich getaufte Maschine aus der Lufthansa Flotte ausscheidet.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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