Bessere Prozesse anstelle Potemkinscher Dörfer

Prozessdefizite im Wiesdorfer Bürgerbüro
Personalaufstockung aus Opladen scheint verpufft
Veröffentlicht: 25.08.2011 // Quelle: AGO

Aktuell wird deutlich, dass die argumentierten Vorteile einer Verlagerung des Personals aus dem geschlossenen Opladener Bürgerbüro nach Wiesdorf schlichtweg verpufft sind. Es scheint, dass hier um des schönen Scheins wegen nur potemkinsche Dörfer gebaut wurden statt zuvor die Arbeitsprozesse zu optimieren. Schon im Oktober 2010 hatte die AGO auf diese Gefahr hingewiesen, die sich nunmehr zu bestätigen scheint.

Im Einzelnen sei zum aktuellen Hergang auf die Veröffentlichungen der letzten beiden Tage verwiesen.

Im Oktober hatte die AGO bereits auf die zweifelhafte Herangehensweise im Zuge der Schließung des Bürgerbüros Opladen verwiesen und davor gewarnt, die Prozessorganisation und deren Optimierung zu ignorieren und einfach davon auszugehen, dass eine schlichte Personalaufstockung in Wiesdorf alles besser werden lasse. Hier sei vor allem auf folgende Auszüge aus der seinerzeitigen Presseinformation der AGO vom 26.10.2011 hingewiesen:

... „Die angeführten Kostenvorteile einer Zusammenlegung der beiden Bürgerbüros ergeben sich aus der Annahme, dass man das derzeitige Opladener Personal in Wiesdorf besser auslasten könne, da in Wiesdorf auch flexibel auf so genannte Backoffice-Arbeiten ausgewichen werden könne.

Dazu braucht man jedoch keine Verlagerung, sondern es bedarf lediglich einer durchdachten Prozess- und folglich Personalorganisation des Opladener und des Wiesdorfer Bürgerbüros. In Zeiten moderner Kommunikation sollte auch dezentrale Prozessorganisation – umso mehr bei so genannten Backoffice-Tätigkeiten - eigentlich kein generelles Hindernis sein. Warum dies trotzdem als Argument angeführt wird, bleibt daher unklar. Warum hier tatsächlich Blindleistungen ausgeführt werden sollen oder schlechtere Sekundärkosten entstehen, ist zumindest nicht transparent genug dargestellt worden.“ ...

... „Es wäre also hilfreich, hier mehr Transparenz in den Entscheidungsgrundlagen zu schaffen, da die angeführten Prozess- und Kostenoptimierungen so wie angeführt nicht ausreichend schlüssig erscheinen.“ ...

Wie es scheint, hat man wieder lieber dem Prinzip der potemkinschen Dörfer Rechnung getragen statt wirkliche Kosten zu sparen und dabei auch noch bürgernah und –freundlich zu sein. Kurzfristig mag das auch der Kommunalaufsicht zur Kostenkontrolle gereichen. Aber auch nur ein Haushaltsjahr lang.

Sicher wurden die aktuellen Probleme durch den technischen Ausfall am Montag potenziert. Das Grundproblem besteht aber trotzdem und maßgeblich.

Dies Phänomen ist aber nicht neu und setzt sich auch andernorts fort.

Offen bleibt dabei auch die Frage, was eigentlich damals beim so genannten Kienbaum-Gutachten tatsächlich substantiell verwertbar erarbeitet wurde außer schlichten Ausgabenstreichungen. Das kann jeder im Handstreich schnell beschließen und irgendwie – wenngleich zulasten der Struktur und Qualität – auch einfach umsetzen. Langfristig ist das aber zu wenig und konterkariert sich allzu oft, da die wirkliche Substanz fehlt und nachher sogar Fehlleistungen teure Folge sind.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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