"Unbekannte" verteilen nachts Baumörtel!


Archivmeldung aus dem Jahr 2011
Veröffentlicht: 10.04.2011 // Quelle: Polizei

"Wie war zu Köln es doch vordem mit Heinzelmännchen so bequem... Da kamen bei Nacht, eh man´s bedacht, die Männlein und schwärmten, und klappten und lärmten..." (August Kopisch).

Zum großen Leidwesen der Domstädter sind die weltberühmten, zipfelbemützten Helferlein nach dem bekannten Fehltritt der bösen Schneidersfrau nicht mehr gesehen worden. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sie in der Nacht auf Sonntag (10. April) in Leverkusen - Wiesdorf wieder in Aktion traten. So jedenfalls könnte man bei einigem guten Willen die Einlassung eines Leverkuseners (45) gegenüber durchaus skeptischen Polizeibeamten interpretieren.
Zeugenangaben zufolge hatte der 45-Jährige nämlich kurz zuvor mehr als 400 Kilo Klebemörtel von einer Baustelle an der Friedensstraße "mitgehen lassen".

Gegen 23.20 Uhr hatte eine aufmerksame Anwohnerin (70) die Leitstelle über den Notruf 110 alarmiert. "Gerade hat ein cirka 40 - 50jähriger, kräftiger Kerl ein großräumiges, dunkles Auto gegenüber der Baustelle geparkt", so die Melderin. "Der Fahrer ist dann über die Straße gegangen und hat zahlreiche Säcke von der Baustelle in seinen Kofferraum umgeladen", so die Seniorin weiter, und: "Das Kennzeichen habe ich mir notiert!"

Eine umgehend zur Halteranschrift entsandte Streifenwagenbesatzung fand dort den fraglichen Audi A 6 vor - mit auffallend "tiefer gelegtem Heck". Auf Klingeln öffnete der 45-Jährige erst die Haustür und anschließend seinen Kofferraum. Und darin - Ei der Daus! - fanden sich insgesamt 14 Säcke mit jeweils 30 Kilo Klebemörtel. Die aufgebrachten Chargennummern entsprachen, wie sich anschließend herausstellte, exakt den auf einer Baupalette in der Friedensstraße fehlenden Säcken.
Gegenüber den ihn fragend anschauenden Uniformierten räumte der 45-Jährige dann unumwunden ein, sich tatsächlich soeben an der Friedensstraße aufgehalten zu haben. Unvorsichtigerweise habe er den Audi beim Verlassen nicht abgeschlossen. In einer Dönerbude habe er dann etwas gegessen und sei anschließend wieder zurückgefahren. Und weiter - allen Ernstes: "Während meiner Abwesenheit muss mir jemand die Säcke eingeladen haben. Ich selbst war es jedenfalls nicht..."
Nebenbei erwähnt, entsprach der Befragte genau der zuvor von der Zeugin abgegebenen Täterbeschreibung.
Auf die Frage, ob ihm beim Führen des äußerst hecklastigen Fahrzeugs denn nichts aufgefallen sei, kam ein entschiedenes "Nein!".

Bei der Rückführung des gestohlenen Materials waren dann die "grüngewandeten Helferlein" behilflich.
Auf die vormalige Anwesenheit von Heinzelmännchen an der Baustelle fanden sich zum Leidwesen des Audifahrers keinerlei Hinweise.
Folgerichtig legten die ungläubigen Beamten eine Diebstahlsanzeige gegen den ertappten 45-Jährigen vor.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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