Bewegende Ausstellungseröffnung in der Rheindorfer Hoffnungskirche


Archivmeldung aus dem Jahr 2008
Veröffentlicht: 29.01.2008 // Quelle: Stadtverwaltung

Über tausend Postkarten mit judenfeindlichen Motiven aus der Zeit des Nationalsozialismus hat der Sammler Wolfgang Haney zusammengetragen. In der Wanderausstellung "Abgestempelt" zeigt die Volkshochschule der Stadt Leverkusen noch bis zum 21. Februar in der Rheindorfer Hoffnungskirche an der Solinger Straße diese Dokumente der Zeitgeschichte.
Die Ausstellung wird von der Bundeszentrale für Politische Bildung zur Verfügung gestellt. Die Postkarten-Exponate öffnen ein "Fenster" in die Welt des Alltags im Dritten Reich und die gelebten Diskriminierungen. Beispielhaft zeigt die Ausstellung zudem, wie hartnäckig sich Vorurteile und Bilder in den Köpfen festsetzen.
Entsprechend bewegend waren auch die Schilderungen des mittlerweile 84jährigen Sammlers Wolfgang Haney, der seine Erfahrungen als Sohn einer Jüdin im Dritten Reich einfühlsam rund 70 aufmerksamen Zuhörern bei der Ausstellungseröffnung am Montag, 28. Januar, schilderte.

Zuvor hatte Oberbürgermeister Ernst Küchler die Ausstellung in der Hoffnungskirche offiziell eröffnet.
Er spannte in seiner Rede den Bogen von judenfeindlichen Karikaturen zu Vorurteilen heute. "Wir sollten aus dem Nationalsozialismus mindestens das gelernt haben: Dass Ausgrenzung immer auf leisen Sohlen beginnt und damit, dass Ressentiments bedient, Vorurteile aufgebaut, nicht mehr hinterfragt und verbreitet werden", erklärte er. Auch erinnerte er an den Anlass des Holocaust-Gedenktages: Die Ermordung von mehr als sechs Millionen Juden während der Zeit des Nationalsozialismus und die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 63 Jahren.
Als Ehrengast sprach neben Wolfgang Haney, der zuvor auch schon Schülern der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule den Alltag im Nationalsozialismus näher gebracht hatte, auch Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für Politische Bildung, der auf die Bedeutung dieser Ausstellung gerade für die politische Bildung verwies. Dies gelte insbesondere, weil immer weniger Augenzeugen über die Schrecken dieser Zeit aufklären könnten, so Krüger.
Die Ausstellung in der Hoffnungskirche kann Montag, dienstags, donnerstags und freitags von 9.00 bis 13.00 Uhr und mittwochs von 15.00 bis 18.00 Uhr besichtigt werden. Voranmeldungen für Gruppen sind möglicher unter der Rufnummer 0214/8200013


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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