Friedrich erlöst Bayer 04


Archivmeldung aus dem Jahr 2007
Veröffentlicht: 07.12.2007 // Quelle: Bayer 04

Geschafft! Bayer 04 hat sich mit dem 1:0-Sieg über Sparta Prag vorzeitig für die nächste Runde im UEFA-Cup qualifiziert und darf nun recht entspannt die Reise zum letzten Gruppenspiel in Zürich (19. Dezember) antreten. Manuel Friedrich erzielte den entscheidenden Treffer für die Leverkusener, die wegen einer Roten Karte für Carsten Ramelow eine halbe Stunde in Unterzahl spielen mussten.

"Die Mannschaft hat heute völlig verdient gewonnen", freute sich Trainer Michael Skibbe über die engagierte, kämpferisch starke Leistung der Seinen. "Wir sind auch in Unterzahl nicht nervös geworden und haben taktisch klug agiert. Das ist heute für uns alle ein toller Abend."

Der hatte indessen gar nicht so erfreulich begonnen. Denn vor der Partie gab's erst mal eine schlechte Nachricht. Beim Aufwärmen hatte der in den vergangenen Wochen überragende Sergej Barbarez signalisiert, dass er wegen massiver Wadenprobleme nicht werde spielen können. Und so musste Skibbe das taktische Konzept umstellen. Anstelle des Bosniers begann Theofanis Gekas, Tranquillo Barnetta übernahm die zentrale Mittelfeldposition, Stefan Kießling rückte auf Linksaußen, Gekas in die Sturmmitte. Bernd Schneider blieb aufgrund einer leichten Grippe zunächst draußen.

Bei strömendem Regen entwickelte sich zunächst ein flottes Spiel, in dem die Leverkusener sich schnell ein Übergewicht erarbeiteten. Dennoch gab's die erste Schrecksekunde in der Bayer 04-Hälfte, als Gonzalo Castro in der achten Minute eine Flanke von Pospech an den eigenen Pfosten köpfte. Glück für die Gastgeber! Auf der anderen Seite prüfte Paul Freier erstmals in der zehnten Minute Sparta-Torhüter Grigar mit einem Schuss vom Strafraumeck. Und der Schlussmann der Gäste durfte sich bei einem Distanzschuss von Castro in der selben Minute gleich noch einmal auszeichnen.

Bayer 04 blieb überlegen, ohne sich zunächst weitere gute Chancen erspielen zu können. Der tschechische Rekordmeister freilich deutete bei den eigenen Angriffsbemühungen immer wieder seine Konterstärke an. Tormöglichkeiten ergaben sich daraus aber nicht. So blieb zunächst vieles Stückwerk auf beiden Seiten. Die Passgenauigkeit ließ auch bei den Gastgebern zu wünschen übrig, der gewohnte Kombinationsfußball der vergangenen Wochen wollte sich nicht einstellen.

Sparta machte allerdings die Räume auch sehr eng, stand gut sortiert in der Defensive. Gefahr entstand so nur ü;ber Einzelaktionen wie die von Paul Freier, der in der 34. Minute aus der Distanz wieder an Grigar scheiterte.
Die letzte Chance der ersten Halbzeit hatten noch einmal die Tschechen in Person von Slepicka, dessen Schuss aus 18 Metern René Adler glänzend parierte.
In der zweiten Hälfte stellte Michael Skibbe um, beorderte Stefan Kießling ins zentrale offensive Mittelfeld, Barnetta zurück auf die linke Seite. Für erste Gefahr vor dem Sparta-Tor sorgte Carsten Ramelow, der kurz vor dem Abschluss noch fair vom Ball getrennt werden konnte.

Doch Bayer 04 tat sich in der Vorwärtsbewegung weiterhin schwer, fand zunächst kein Mittel, um das Prager Bollwerk zu knacken. Es blieb ein Geduldsspiel.
Eine Unbeherrschtheit von Carsten Ramelow brachte Bayer 04 dann nach einer Stunde in arge Nöte. Der Kapitän ließ sich nach einem Foul von Rezek zu einem Nachschlagen hinreißen und sah dafür von Schiedsrichter Atkinson die Rote Karte. "Das darf einem erfahrenen Spieler wie ihm eigentlich nicht passieren", ärgerte sich Skibbe.

Bayer 04 für eine halbe Stunde also nur noch zu zehnt. Der Trainer reagierte und brachte nach 65 Minuten Bernd Schneider für Paul Freier ins Spiel. Die Partie nahm jetzt an Fahrt auf und Bayer 04 fightete, hatte durch Gekas die riesen Chance zur Führung, als der Grieche nach einer feinen Flanke von Castro aus sieben Metern frei zum Schuss kam, aber wieder mal war Grigar Endstation (68.).

In der 71. Minute dann aber endlich die Erlösung: Manuel Friedrich bugsierte einen Eckball von Barnetta aus fünf Metern halb mit dem Kopf, halb mit der Schulter unhaltbar für Grigar zum umjubelten 1:0 ins linke Eck.

Auch in Unterzahl hatten die Leverkusener die Partie nun im Griff, der befürchtete Prager Angriffswirbel in den letzten Minuten blieb aus. Trotzdem musste Bayer 04 bis zum Schluss höllisch aufpassen. René Adler entschärfte in der 82. Minute noch einen gefährlichen Freistoß von Horvath. Lukas Sinkiewicz hatte zwei Minuten vor Schluss noch das 2:0 auf dem Fuß, verzog aber nach feiner Vorarbeit von Kießling freistehend.

Dann war's aber endlich geschafft. "Wir haben uns in der ersten Halbzeit sehr schwer getan, weil Prag unheimlich tief stand. Als wir dann in Unterzahl spielen mussten, hat der Gegner ein bisschen aufgemacht. Und das kam uns entgegen", sagte Torschütze Manuel Friedrich. Mit dem 1:0-Sieg ist Bayer 04 in Gruppe E mit sechs Punkten nun nicht mehr vom dritten Platz zu verdrängen und damit sicher für die nächste Runde im UEFA-Cup qualifiziert.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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