TuS 1887 Roland Bürrig aus Leverkusen, SC Mausauel Nideggen aus dem Kreis Düren und FC Teutonia Weiden im Kreis Aachen erhalten als erste Vereine aus dem Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) den mit jeweils 5.000 Euro dotierten Förderpreis der Bayer 04 Sportförderung gGmbH für vorbildliche Vereinsarbeit.
Bayer 04-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser stellte im Rahmen einer Pressekonferenz die Idee der Sportförderung gGmbH vor und würdigte die ausgezeichneten Vereine.
„Die Sportförderung gGmbH soll gemeinnützige Zwecke fördern. Das bedeutet im Sport meist ehrenamtliche Tätigkeit. Wir bei Bayer 04 sind der festen Überzeugung, dass auch ein Profiverein sich immer wieder daran erinnern sollte, dass unser Sport letzten Endes vom Ehrenamt getragen wird, und zwar vom Ehrenamt in den kleinen Vereinen“, beschrieb Holzhäuser das Ziel der Gesellschaft. Die Idee zur Gründung der gGmbH kam Wolfgang Holzhäuser dabei während eines Gespräches mit Kurt Vossen, der als Leiter der Fußballabteilung des TSV Bayer 04 Leverkusen bis zu seinem plötzlichen Tod engagiert um die Förderung der ehrenamtlichen Tätigkeit im deutschen Fußball bemüht hatte.
Im Beirat der Bayer 04 Sportförderung gGmbH bringen sich Karl-Josef Tanas, ehemaliges DFB-Präsidiumsmitglied und langjähriger Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein, der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Bosbach, Walter Schneeloch als Präsident des Landessportbundes (LSB) NRW und Vizepräsident Breitensport des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), der Sportdezernent der Stadt Leverkusen, Marc Adomat, sowie Helga Roesgen, Präsidentin des Bundesamtes für Zivildienst, ein.
Die Mitglieder des Verwaltungsrates stehen allesamt für die große Zahl der ehrenamtlichen Trainer, Betreuer und Funktionäre im deutschen Fußball, die seit jeher die Basis für die Popularität dieses Sports legen. Dabei blühen deren Aktivitäten notgedrungen oft im Verborgenen, weil ihre Vereine, in denen sie arbeiten, nicht in der breiten Öffentlichkeit stehen. Die Preisträger dieses Jahres sind gute Beispiele dafür:
Bemerkenswerte Jugendarbeit
TuS Roland Bürrig spielt seit vielen Jahren in der Kölner Kreisliga. Bemerkenswert ist vor allem die Jugendarbeit. Hunderte Kinder nutzen die Angebote des Klubs im Fußball, im Kinderturnen, Tischtennis, Badminton und Volleyball. Mädchen und Jungen vor allem aus Bürrig und den angrenzenden Stadtteilen finden eine sportliche Freizeitgestaltung. In der Fußballjugend spielen in 19 Mannschaften mehr als 300 Jungen. Dies stellt den kleinen Verein (950 Mitglieder) mit seinem begrenzten Platzangebot vor organisatorische Probleme, die immer wieder glänzend gelöst werden. TuS Roland Bürrig entwickelt darum nach wie vor eine hohe Anziehungskraft auf Jugendliche, die Sport treiben wollen.
Auch der SC Mausauel Nideggen ist ein sportlicher breiter angelegter Verein, dessen Fußballteams auf der Dürener Kreisebene spielen. Das Besondere ist die Förderung des Mädchen- und Frauenfußballs. Seit den frühen 1960er Jahren ist der SC Mausauel Nideggen ein Pionier im deutschen Frauenfußball. Hier hat der Verein ein Juniorinnen- und ein Frauenteam sogar bis in die Mittelrhein-Verbandsklassen hinein entwickeln können - für einen Klub dieser Größe (knapp 700 Mitglieder) eine bemerkenswerte Leistung.
Für das Engagement im Frauen- und Mädchenfußball wird auch der FC Teutonia Weiden ausgezeichnet. Seit 1970 wird in diesem Verein Frauenfußball gespielt, zunächst in Freundschaft, dann im Ligafußball des Verbands Mittelrhein. Heute spielt das erste Frauenteam in der Regionalliga West (zweithöchste deutsche Klasse), die verschiedenen Mädchenmannschaften wurden in der jüngeren Vergangenheit Meister, Vizemeister und Pokalsieger im Verband Mittelrhein, die U 17 zuletzt 2006. Im so genannten Gothia-Cup wurden die kleinsten Mädchen des FC Teutonia (U 12) inoffizielle Vereinsweltmeister in ihrer Altersklasse. Etliche Spielerinnen aus diesem Klub wurden in die Auswahlmannschaften des DFB, des Westdeutschen Fußballverbands bzw. des Verbands Mittelrhein berufen. Der FC Teutonia ist somit ein Eckpfeiler im erfolgreichen deutschen Frauenfußball.
Preisübergabe am Samstag
„Das Preisgeld von 5.000 Euro wird für diese Vereine eine wertvolle Hilfe sein, ihre verdienstvolle Arbeit für den Fußball fortzusetzen. Finanziert wird der Preis unter anderem durch den Erlös des Benefiz-Freundschaftsspiels zwischen Bayer 04 Leverkusen und AS Rom. Auch Bundesligaprofis von Bayer 04, die zuweilen mit einer Geldstrafe belegt werden, zahlen diese in die Bayer 04 Sportförderung gGmbH ein. Da ist das Geld besser aufgehoben als in irgendeiner Mannschaftskasse“, sagte Wolfgang Holzhäuser, der dieses Sportförder-Konzept auch anderen Profiklubs in Deutschland empfiehlt. Nach seinem Wissen ist das Leverkusener Modell im Bundesligafußball bislang einmalig.
Die Vertreter der ausgezeichneten Vereine werden die Preise offiziell am Rande des Fußball-Bundesligaspiels Bayer 04 Leverkusen gegen Arminia Bielefeld am Samstag, 03. November 2007, durch LSB-Präsident Walter Schneeloch und Bayer 04-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser überreicht bekommen.