LANXESS im zweiten Quartal 2005 mit Umsatz- und Ergebnissprung

Umsatz steigt um über 11 Prozent auf 1,86 (1,67) Milliarden Euro/ - 163 (115) Millionen Euro EBITDA vor Sondereinflüssen/ - EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erreicht 8,8 (6,9) Prozent/ - Restrukturierungsphase II angekündigt/ - Einsparpotenzial von 6

Archivmeldung aus dem Jahr 2005
Veröffentlicht: 28.08.2005 // Quelle: Lanxess

Der Chemiekonzern LANXESS AG hat im zweiten Quartal 2005 den Umsatz um über 11 Prozent auf 1,86 (Vorjahr: 1,67) Milliarden Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereinflüssen kletterte um knapp 42 Prozent auf 163 (115) Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen verbesserte sich auf 8,8 (6,9) Prozent. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg auf 77 (10) Millionen Euro. „Bereits eingeleitete Restrukturierungen und die konsequent angewandte Preis-vor-Mengen-Strategie haben sich positiv auf unser Ergebnis ausgewirkt“, erläuterte LANXESS-Vorstandsvorsitzender Axel C. Heitmann. „Wir haben allerdings nach wie vor strukturelle Defizite. Deshalb wird die Neuausrichtung des Konzerns weiterhin höchste Priorität haben, um die Ergebnislücke zum Wettbewerb zu schließen.“


Der Konzernchef kündigte daher ein zweites Restrukturierungspaket an, mit dem durch Prozessoptimierung, Effizienzsteigerung und Kostenreduzierungen jährliche Einsparungen in Höhe von 60 Millionen Euro erreicht werden sollen. Davon sollen zwei Drittel bereits in 2007 und ab 2008 die volle Summe realisiert werden. Das Paket umfasst die Schließung kleinerer und die Konsolidierung nicht profitabler Standorte. Betroffen sind die Business Units Inorganic Pigments (IPG), Leather (LEA), RheinChemie (RCH), Technical Rubber Products (TRP) und Textile Processing Chemicals (TPC) sowie die dafür zuständigen Servicebereiche. Diese Maßnahmen fokussieren sich im Wesentlichen auf die Regionen USA und Europa. Rund 450 Arbeitsplätze sind betroffen. Das Unternehmen veranschlagt dafür bis zum Jahr 2008 Einmalaufwendungen in Höhe von ca. 100 Millionen Euro.

Die zweite Restrukturierungsphase

Die angekündigten Restrukturierungsmaßnahmen beziehen sich im Wesentlichen auf die folgenden Business Units und Standorte:

- Technical Rubber Products (TRP): In dieser Business Unit werden Vertrieb und Produktion der Nitril-Butadien-Kautschuk-Sparte (NBR) saniert. In den vergangenen zehn Jahren wurden in das NBR-Geschäft insgesamt rund 150 Millionen Euro investiert. Dabei fielen in diesem Zeitraum Verluste von rund 200 Millionen Euro an. Im Fokus steht der Produktionsstandort La Wantzenau in Frankreich.
- Leather (LEA):Weltweit soll die Effizienz in Verwaltung und Produktion gesteigert werden.
- Inorganic Pigments (IPG): Der Standort New Martinsville im US-Bundesstaat West Virginia wird aufgegeben. Dort produziert LANXESS Gelbpigmente.
- RheinChemie (RCH): Der seit Jahren unzureichend ausgelastete US-Standort Trenton/New Jersey wird geschlossen.
- Textile Processing Chemicals (TPC): Der mit Verlusten arbeitende US-Standort Wellford/South Carolina wird stillgelegt.

Heitmann: „Nach einer umfassenden Restrukturierung in den USA werden wir auf diesem für LANXESS sehr wichtigen Markt in Zukunft wettbewerbsfähiger agieren können.“ Die USA haben einen Anteil von rund 20 Prozent am Konzernumsatz. Bisher ist LANXESS in den USA mit 15 Standorten, davon 10 mit Produktionsanlagen vertreten. In den USA arbeiten 2.100 Mitarbeiter für LANXESS.

Restrukturierungsphase I voll im Plan

Die Umsetzung des Anfang Juni vorgelegten Sparprogramms für die beiden größten Verlustbringer, die Business Units Styrenic Resins und Fine Chemicals, liegt voll im Plan. Bei Styrenics wurden Schlüsselpositionen im weltweiten Management neu besetzt. Die Ausgliederung der Business Unit Fine Chemicals als selbstständiger mittelständischer Konzern unter dem LANXESS-Dach soll bis zum Ende des ersten Quartals 2006 erfolgen. Firmensitz des Unternehmens mit weltweit rund 1.350 Mitarbeitern wird Leverkusen. Im Rahmen der eingeleiteten Sanierungsinitiativen wurden bereits zwei Produktionsbetriebe stillgelegt. Außerdem wird die feinchemische Produktion aus dem spanischen Murcia nach Leverkusen verlagert.

Entwicklung in den Segmenten in Q2 2005

Im Segment Performance Rubber wuchs der Umsatz auf 432 (368) Millionen Euro. Maßgeblich zum Plus von über 17 Prozent trugen durchgesetzte Preiserhöhungen bei. Außerdem konnten aufgrund der hohen Kautschuk-Nachfrage Mengensteigerungen realisiert werden. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um fast 43 Prozent auf 70 (49) Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen verbesserte sich um 2,9 Prozentpunkte auf 16,2 Prozent.

Im Segment Engineering Plastics stieg der Umsatz um 3,9 Prozent auf 448 (431) Millionen Euro. Getragen wurde die Steigerung durch die positive Geschäftsentwicklung in der Business Unit Semi-Crystalline Products. Leichten Preissteigerungen in der Business Unit Styrenic Resins stand wie bereits im ersten Quartal 2005 ein Volumenrückgang gegenüber, weil auf unprofitablen Umsatz verzichtet wurde. Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Segments verbesserte sich um 75 Prozent auf 14 (8) Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen stieg zwar um 1,2 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent. Nach wie vor liefert das Segment aber die absolut und relativ geringsten Ergebnisbeiträge.

Mengen- und Preissteigerungen begründeten den Umsatzanstieg um 26,9 Prozent auf 406 (320) Millionen Euro im Segment Chemical Intermediates. In der Business Unit Basic Chemicals wurden deutliche Preis- und Mengensteigerungen erreicht. Das Geschäftsfeld Inorganic Pigments verzeichnete ebenfalls leichte Preis- und Mengenzuwächse. Wegen einer verbesserten Situation bei Agrochemikalien und Pharmavorprodukten konnte die Business Unit Fine Chemicals ihre Umsätze vor allem mengenbedingt deutlich gegenüber dem schwachen Vorjahresquartal ausweiten. Das EBITDA des Segments vor Sondereinflüssen lag bedingt durch höhere Kapazitätsauslastungen sowie verbesserte Kostenstrukturen mit 59 (31) Millionen Euro um 90,3 Prozent über Vorjahresniveau. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen des Segments verbesserte sich von 9,7 Prozent auf 14,5 Prozent.

Der Umsatz im Segment Performance Chemicals lag mit 511 (490) Millionen Euro um 4,3 Prozent über Vorjahr. Insbesondere die Business Units Rubber Chemicals, Ion Exchange Resins und Leather konnten die gestiegenen Rohstoffpreise an den Markt weitergeben. Die Business Unit Textile Processing Chemicals verzeichnete in Europa und Amerika erneut Umsatzrückgänge. Ein wirksames Kostenmanagement führte zu einer Verbesserung des EBITDA vor Sondereinflüssen um 34,9 Prozent auf 58 (43) Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen stieg um 2,6 Prozentpunkte auf 11,4 Prozent.

Ausblick auf das Gesamtjahr 2005

Angesichts einer anhaltend positiven Entwicklung der Weltkonjunktur geht LANXESS für das zweite Halbjahr 2005 von einem weiter positiven Geschäftsverlauf aus. Erwartet wird eine moderate Steigerung des Umsatzes und eine Zunahme des EBITDA vor Sondereinflüssen für das gesamte Geschäftsjahr 2005 auf 550 bis 560 Millionen gegenüber 447 Millionen Euro im Vorjahr.
Die Investitionen in 2005 werden eher im unteren Bereich der bislang gegebenen Erwartung von 250 bis 270 Millionen Euro liegen.

Wichtige Kennzahlen Q2 2005Umsatz
.Q2 2005Q2 2004Veränderung
1.8591.673+11,1

EBITDA vor Sondereinflüssen
163115+41,7

EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen
8,8 % 6,9 %
EBIT7710
*
Konzernergebnis24
-29
Ergebnis je Aktie (in Euro)0,33-0,40
Investitionen 4854-11,1

(In Millionen Euro, Veränderungen in Prozent, *Veränderungen von mehr als 200 Prozent)


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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