Deutscher Hammerwurf-Rekord durch Susanne Keil


Archivmeldung aus dem Jahr 2005
Veröffentlicht: 18.07.2005 // Quelle: TSV Bayer 04

Die WM-Fünfte Susanne Keil hat überraschend den knapp elf Monate alten deutschen Hammerwurf-Rekord ihrer ehemaligen Frankfurter Vereinskollegin Betty Heidler bei einem kleinen Spezialmeeting in Nikiti/Griechenland um einen Zentimeter auf 72,74 Meter gesteigert. Der Rekordwurf gelang Keil bereits am Freitagabend (15. Juli). Bisher stand die Bestleistung der 27-Jährigen bei 72,32 Metern.

Keil war erst im Herbst 2004 nach einem enttäuschenden Olympiajahr und dem Aus in der Qualifikation von Athen von der LG Eintracht Frankfurt zum TSV Bayer 04 gewechselt. Seitdem trainiert sie bei Helge Zöllkau.

Ihr Rekordwurf war ursprünglich sogar mit 72,76 Metern vermessen worden, doch bei der Nachkontrolle wurde die Angabe um zwei Zentimeter nach unten korrigiert. Für Keil war es der vierte deutsche Rekord ihrer Karriere. Der erste Rekordwurf war ihr im Mai 2003 (69,69 m) gelungen. Im Juni desselben Jahres ließ sie binnen weniger Stunden zwei weitere Bestmarken folgen (69,85 m/71,93 m), ehe sich Betty Heidler im olympischen Finale im August 2004 als Vierte mit 72,73 Metern an die Spitze der Rekordliste setzte.

Frage: „Susanne Keil, herzlichen Glückwunsch zum deutschen Rekord. Mit dieser Leistung wenige Tage nach Ihrem Aufenthalt im Trainingslager in Kienbaum haben Sie alle überrascht, sich selbst auch?“
Susanne Keil: „Ja. Ich bin nach Griechenland gefahren und habe gedacht, schauen wir mal, was rauskommt. Dann ging der Wettkampf gut los. Gleich der erste Wurf landete bei 71,55 Metern. Das kam überraschend. Ich hatte mit 68 oder 69 Metern gerechnet. An der Stelle habe ich das erste Mal an eine neue persönliche Bestleistung gedacht. Im Fünften ist mir dann der Rekordwurf gelungen.“

Frage: „Waren die Bedingungen in Nikiti denn besonders gut?“
Susanne Keil: „Die Anlage dort ist super, der Wettkampf sehr schön und nur auf die Hammerwerfer zugeschnitten. Das alles hilft.“

Frage: „Nach so einer Leistung denkt man ja sicher schon weiter. Was ist das nächste Ziel?“
Susanne Keil: „Jetzt will ich bei der Weltmeisterschaft über 70 Meter werfen und ins Finale kommen. Das wird mit Sicherheit ein ganz anderer Wettkampf. In Nikiti wusste ich, ich habe sechs Versuche, in Helsinki ist das nicht so. Da gilt es die Qualifikation zu überstehen und dann im Finale erneut eine Top-Leistung zu zeigen.“

Frage: „Sie sind im vergangenen Herbst von Frankfurt nach Leverkusen gewechselt. Offensichtlich haben Sie sich schnell eingelebt.“
Susanne Keil: „Das kann man sagen. Die Trainingsgruppe hat mich sehr gut aufgenommen. Auch die Tatsache, dass mein Freund mitgekommen ist und ich nicht alleine war, erleichterte das Einleben. Ich fühle mich wohl hier.“

Frage: „Gibt es denn etwas, was Sie vermissen?“
Susanne Keil: „Naja, ich bin eine begeisterte Apfelwein-Trinkerin und der ist hier ja nicht so verbreitet. Als Städte sind Leverkusen und Frankfurt sicher nicht zu vergleichen, aber ich habe eine sehr gute Trainingsgruppe und beste Trainingsbedingungen. Das ist wichtig.“

Frage: „Hat sich seit Ihrem Wechsel zu Bayer 04 an Ihnen etwas verändert?“
Susanne Keil: „Ich bin ruhiger geworden. Das ist sicher der Einfluss von Helge Zöllkau. Er strahlt eine große Ruhe aus. Auch wenn ich zwei ungültige Versuche mache, bleibt er locker und glaubt weiter an mich. Das hilft.“

Frage: „Wo werden Sie Ihren nächsten Start absolvieren?“
Susanne Keil: „Am kommenden Samstag beim Bayer-Meeting.“


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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