Besatzungszeit im Bergischen

Das Ende des Ersten Weltkrieges bedeutete für Deutschland nicht nur eine militärische Niederlage, sondern auch den Zusammenbruch der überkommenen Wilhelminischen Gesellschaft und die Erschütterung der sie tragenden Bevölkerungsschichten. Das Erlebnis der Niederlage und ihrer Folgen zum Beispiel Besatzungstruppen im eigenen Haus führte in breiten Kreisen zu einer neuen Identitätssuche. Interessierte an Heimat- und Regionalgeschichte sind am Samstag, 13. April, herzlich zu einer Tagung eingeladen, die sich mit dieser Thematik befaßt.

Teil der Identitätssuche damaliger Zeit war auch das Aufleben des Heimatgedankens in den Zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Aller wirtschaftlichen Not zum Trotz wurden in den frühen Jahren der Weimarer Republik in vielen Gemeinden der Rheinprovinz Heimatmuseen aufgebaut und Geschichtsvereine gegründet. Die Unterstützung dieser Bestrebungen, die Gründung des Instituts für rheinische Landeskunde in Bonn sowie Großveranstaltungen wie zum Beispiel die "Jahrtausendfeier" des Rheinlands 1925 zeugen davon, dass diese Aktivitäten auch politisch gewollt waren und gefördert wurden. Auch in Leverkusen gab es Initiativen zur Einrichtung eines Heimatmuseums, die Abteilung Niederwupper des Bergischen Geschichtsvereins wurde 1928 gegründet.

Dieser in ihrer historischen Bewertung heute durchaus zwiespältigen Entwicklung widmet sich die diesjährige Studientagung, die die Fachstelle für Regional- und Heimatgeschichte des Landschaftsverbandes Rheinland gemeinsam mit der KulturStadtLev - Stadtarchiv - und dem Kulturbüro des Rheinisch-Bergischen Kreises am Samstag, 13. April, veranstaltet. Die ganztägige Veranstaltung steht unter dem Thema "Das Bergische Land 1919 - 1926: Besatzungszeit und Identitätssuche". Veranstaltungsort ist das Bergische Museum Schloss Burg.

Anmeldungen sind bis zum 5. April möglich beim Landschaftsverband Rheinland - Fachstelle für Regional- und Heimatgeschichte, 50663 Köln, Telefon: 02 21/8 09-28 03. Das genaue Tagungsprogramm ist ab sofort erhältlich bei der KulturStadtLev - Stadtarchiv -, Telefon: 0214/406-4251.