Die tägliche Nutzung von Wasser ist in Haushalten eine Selbstverständlichkeit. Dass bei der Abführung des entstandenen Abwassers ein durchdachtes Rohr- und Kanalnetz Höchstleistungen vollbringt, ist den meisten Anwohnern nicht bewusst. Erst wenn durch verstopfte Leitungen oder defekte Abwasserkanäle Probleme auftreten, wird die Bedeutung dieses einwandfrei funktionierenden Systems deutlich. Doch was müssen Grundstücks- und Immobilieneigentümer im Ernstfall beachten? Wer trägt die Kosten und wer darf Sanierungen und Kontrollen der Kanäle durchführen? Die Antworten folgen hier.
Verstopfte Rohre im Eigenheim müssen nicht sein
Für private Rohrleitungen sind Bauherren und Immobilienbesitzer grundsätzlich selbst verantwortlich. Die ordnungsgemäße Nutzung der privaten Entwässerungsanlage ist die Pflicht jedes Grundstückseigentümers. Verstopfe Rohre gehören zu den Problemen, die fast jeden Eigentümer irgendwann treffen und im Ernstfall schnell behoben werden müssen, um die sanitären Anlagen schnellstmöglich wie gewohnt nutzen zu können. Der TÜV-zertifizierte Kanalreinigungsdienst Arei, der unter anderem Rohrreinigungen in Leverkusen durchführt, weist auf einige der häufigsten Ursachen für verstopfte Rohre hin: „Der zu großzügige Umgang mit Toilettenpapier, über die Toilette falsch entsorgte Essensreste oder verklumpte Haare, an denen sich Fette absetzen können.“ Im Idealfall passen Eigentümer ihr Nutzerverhalten entsprechend an, um Verstopfungen vorzubeugen. Während in Toiletten außer dem handelsüblichen Toilettenpapier keine anderen Reinigungsutensilien landen sollten und ein übermäßiges Sparen an Wasser zu vermeiden ist, sollten bei sämtlichen Abflüssen Haare und ähnliches über Siebe aufgefangen werden, bevor diese in die Rohrleitungen gelangen. In Waschbecken, Duschen und Badewannen ist es außerdem ratsam, regelmäßig hoch erhitztes Wasser mit einem ordentlichen Schuss Spülmittel einlaufen zu lassen. Diese Mischung löst fettige Ablagerungen an den Rohren und beugt Ansammlungen von Schmutz vor. Bei der Beauftragung von professionellen Rohrreinigern müssen Verbraucher die Auswahl des Fachmanns sorgfältig treffen. Leider gibt es auch hier einige schwarze Schafe, die mit unseriösen Maßnahmen die Rechnung in die Höhe zu treiben. Vom TÜV zertifizierte Unternehmen sind in der Regel empfehlenswert.
Probleme im öffentlichen Kanalnetz
Über 670 Kilometer ist das öffentliche Kanalnetz der Stadt Leverkusen lang. Der Zugang zu den unterirdischen Kanälen wird über rund 18.000 Schächte gewährleistet. Und obwohl die Leverkusener im Vergleich zum deutschen Durchschnitt pro Kopf weniger Abwasser verursachen, sind Probleme im öffentlichen Kanalsystem nie ausgeschlossen. Verstopfungen und Überlastungen können viele Ursachen haben, im Ernstfall jedoch zu einem Stau in der Wasserabführung führen. Auch ein Ausfall von Pumpwerken der Stadt ist denkbar. Besonders kritisch wird es, wenn Wurzeln von Bäumen die Abwasserkanäle beschädigen. Dies kann soweit gehen, dass eine ordnungsgemäße Abführung des Abwassers unmöglich wird. Wer hier die Kosten für die Reparatur der Kanäle trägt, hängt davon ab, wem der Baum gehört. Handelt es sich um einen städtischen Baum, trägt die Stadt die Verantwortung für die Schäden. Die Stadt wird dann von den Technischen Betrieben Leverkusen AöR vertreten. Der Verfahrensablauf ist in einem solchen Schadensfall klar geregelt und muss folgendermaßen eingehalten werden: