Ob molekulare oder rustikale Küche: Beide enthalten neben allerlei Zutaten aus dem Gewürz- und Zauberschrank ordentliche Prisen Physik, Chemie oder Biologie. In seinem Vortrag "Labor Küche: Von Hausmannskost & Polymerphysik" zeigt Professor Dr. Thomas Vilgis, Professor der theoretischen Physik am Mainzer Max-Planck-Institut für Polymerforschung, am 19. April 2007, um 19 Uhr im BayKomm, dass Küchenarbeit neben dem sinnlichen Genuss auch interdisziplinäres Denken und Experimentieren bedeutet.
Bei der Zubereitung eines Festmahls werden Fett und Wasser emulgiert, Proteine gekocht oder Polysaccharide gebacken. Wie dies funktioniert und wie eine Vielzahl von Molekülen dabei an Herd und Tisch für Hochgenuss sorgen, wird im Rahmen des Vortrages aus physikalischer Sicht näher erläutert. Professor Vilgis kocht ein Menü inklusive Aperitif und zeigt den Zuschauern, wie Physik, Chemie und Biologie den Kochlöffel lenken. Anhand alltäglicher Anwendungen werden aktuelle Forschungsthemen aufgezeigt.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Kochens beeinflussen nicht nur den Physikeralltag, sondern geben auch Anlass zu neuen kulinarischen Ideen. Abenteuerlich klingende Kombinationen wie Schokolade mit Meersalz verlieren ihren Schrecken, sobald man erkennt, wie deren unterschiedliche Schmelzprozesse Geschmack und Geschmacksempfindungen auslösen.
Auch die derzeit sehr angesagte "Molekularküche" wird anhand einiger Beispiele dargestellt. Sei es Campari-Orange klassisch oder lieber à l’avantgarde: Letztlich ist dies nur eine Entscheidung zwischen Thermodynamik und angewandter Polyelektrolytphysik.
Anmeldungen für diese kostenlose Veranstaltung werden telefonisch (0214/30-50100) oder per E-Mail unter baykomm@bayerindustry.de entgegengenommen.