„Bensheim war gut auf uns vorbereitet und hat verdient gewonnen. In der ersten Halbzeit stand nicht die Mannschaft auf dem Feld, die ich eigentlich kenne. Es wurde ohne Herz gespielt und die Verantwortung weitergegeben“, so die erste Analyse von Leverkusens Geschäftsführerin Renate Wolf nach der 20:23-Niederlage bei der HSG Bensheim/Auerbach.
Die fast dreiwöchige durch Spielverlegungen bedingte Spielpause hat den Leverkusenerinnen offensichtlich nicht gutgetan. Während die Gastgeberinnen den Rückenwind von 6:0-Punkten mit in die Partie nahmen, blieb auf Seiten der Werkselfen besonders in der 1. Halbzeit vieles Stückwerk.
Wenig Durchschlagskraft im Angriff, dazu eine Abwehr, die zu oft den berühmten Schritt zu spät kam - in die ersten 30 Minuten funktionierte auf Bayer-Seite herzlich wenig. Zu allem Überfluss erhielt Spielmacherin Mareike Thomaier nach 25 Minuten die Rote Karte für ein Foul auf Außen – eine durchaus diskutable, harte Entscheidung der Unparteiischen.
Damit fehlte neben Zoe Sprengers in der zweiten Hälfte eine weitere Alternative. Die Linksaußen aus den Niederlanden fehlte im Kader, da sie sich nach einem Corona-Erstkontakt in Quarantäne begeben hatte.
Nach dem Wechsel lief es dann aus Sicht der Gäste besser. Nach Zivile Jurgutytes Treffer zum 17:19 (46.) keimte wieder ein wenig Hoffnung auf einen möglichen Punktgewinn auf, doch im Angriff unterliefen den Leverkusenerinnen dafür zu viele Fehler.
„Wir standen dann in der Abwehr gut und engagiert und hatten viele Möglichkeiten nach vorne. Doch wir haben zu viele Bälle leichtfertig weggegeben, ohne dass der Gegner etwas dafür tun musste. So kann man dann nicht gewinnen“, ärgerte sich Wolf.
So war spätestens beim 23:18 durch Bensheims Lotta Heider die Entscheidung zugunsten der Gastgeberinnen gefallen. Die Treffer von Jennifer Souza und Annefleur Bruggeman in der Schlussminute waren nicht mehr als Ergebniskosmetik. „23:20 hört sich am Ende knapper an, als es sich für mich anfühlt“, so Wolf abschließend.
Für Bensheims Trainerin Heike Ahlgrimm war es nach dem vierten Sieg im vierten Spiel naturgemäß ein gelungener Abend: „Ich bin stolz auf die Mädels, da sie sich den Sieg erkämpft haben. Besonders unsere Abwehr war in der 1. Halbzeit bärenstark. Nur 20 Gegentore ist hervorragend. Die bessere Mannschaft hat heute gewonnen.“
Da am kommenden Wochenende zwei Testländerspiele gegen die Niederlande anstehen, haben die Werkselfen erneut eine Spielpause zu verkraften. Weiter geht es in der Bundesliga erst wieder am Sonntag, 11. Oktober mit der Partie beim Buxtehuder SV.