Nachdem der Sommer 2024 in Nordrhein-Westfalen und auch in Leverkusen von zahlreichen Ausbrüchen der Blauzungenkrankheit (Bluetongue, BT) des Serotyps 3 (BTV-3) geprägt war, die insbesondere bei Schafen großes Leid verursachten, gibt es nun eine neue Entwicklung. Im Landkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz wurde kürzlich der Nachweis des Serotyps 8 (BTV-8) der Blauzungenkrankheit festgestellt. Diese Entwicklung hat direkte Auswirkungen auf Leverkusen: Die Stadt liegt komplett innerhalb einer neu eingerichteten Restriktionszone.
Als Reaktion auf den Ausbruch des Serotyps BTV-8 in Bitburg-Prüm wurde eine Restriktionszone mit einem Radius von mindestens 150 Kilometern eingerichtet. Diese Zone erstreckt sich auf nordrhein-westfälischem Gebiet über weite Teile des Regierungsbezirkes Köln sowie südliche Bereiche des Regierungsbezirkes Düsseldorf.
Das gesamte Stadtgebiet Leverkusens liegt somit vollständig in dieser betroffenen Region. Eine interaktive Karte, auf der die genaue Ausdehnung der Restriktionszone eingesehen werden kann, ist auf der Internetseite des Friedrich-Loeffler-Instituts verfügbar: https://visualgeoserver.fli.de/visualize-this-map/0FA3DBCF119956F2CA973CCDBD15959BDD1397E10534F66FE3613D47953EF8CA (Öffnet in einem neuen Tab).
Für empfängliche Tiere aus den Gebieten innerhalb der Restriktionszone, zu denen Leverkusen nun gehört, sind zusätzliche Verbringungsbedingungen im Hinblick auf BTV-8 zu erfüllen. Informationen hierzu finden Tierhalter auf der Internetseite des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LAVE): https://www.lave.nrw.de/themen/tiere/tiergesundheit/tierseuchen/blauzungenkrankheit (Öffnet in einem neuen Tab).
Eine Infektion mit dem Virus der Blauzungenkrankheit führt bei Schafen und Rindern gehäuft zu schwerwiegenden klinischen Symptomen, Aborten und auch zum Tod infizierter Tiere. Die Genesung erkrankter Tiere dauert oft Wochen oder Monate, und eine vollständige Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit ist nicht immer gegeben. Auch Ziegen, Kameliden und Wildwiederkäuer können betroffen sein.
Tiere, die bislang nicht geimpft sind oder noch keinen Kontakt zum Virus hatten, sind nach wie vor gefährdet. Dies betrifft in besonderem Maße Jungtiere.
Gegen den Serotyp BTV-8 stehen gut wirksame und zugelassene Impfstoffe zur Verfügung. Um die Tiere vor schweren klinischen Erkrankungen zu schützen und um Handelshemmnisse zu vermeiden, wird daher dringend empfohlen, empfängliche Tiere umgehend gegen BTV-8 impfen zu lassen.
Zusätzlich ist zu beachten, dass der Serotyp 3 des Virus nach wie vor im gesamten Bundesgebiet präsent ist. Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen empfiehlt daher dringend, die Impfungen gegen BTV-3 bei empfänglichen Tieren fortzuführen, um unnötiges Tierleid zu verhindern und Tierverluste zu minimieren. Sowohl Grundimmunisierungen als auch Wiederholungsimpfungen bereits im letzten Jahr geimpfter Tiere sollten spätestens im Mai abgeschlossen sein.
Die Blauzungenkrankheit umfasst viele unterschiedliche Serotypen. Bei speziellen Fragen zur Impfung können sich Halterinnen und Halter an ihre Hoftierärztinnen und Hoftierärzte sowie den Tiergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen wenden.
Umfassende und aktuelle Informationen zur Blauzungenkrankheit finden Sie auf den folgenden Internetseiten: