Krisenfolge: Deutsche greifen stärker zu Alkohol und Medikamenten / Studie zeigt, dass auch der Gebrauch multipler Substanzen 2022 zunahm


Archivmeldung aus dem Jahr 2023
Veröffentlicht: 16.05.2023 // Quelle: ots

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Krisen haben zu einem Anstieg des Konsums von Alkohol und Medikamenten geführt, wie eine Studie der Pronova BKK zeigt. In Leverkusen berichten 51 Prozent der Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen von erhöhtem Alkoholkonsum bei ihren Patient*innen im Jahr 2022. Auch der Gebrauch multipler Substanzen hat zugenommen. Die Expert*innen betonen, dass Alkohol oder Medikamente keine Lösung sind und Hilfe von Fachärzt*innen oder Suchtberatungen benötigt wird. Besorgniserregend ist auch der Anstieg im sogenannten multiplen Substanzgebrauch von 14 Prozent im ersten Corona-Jahr auf jetzt 32 Prozent.


        <p>Leverkusen (ots) - </p><p><b>Die Krisen haben den Konsum von Alkohol und Medikamenten erh&ouml;ht und zu Problemen bei den Patient*innen gef&uuml;hrt. 71 Prozent der Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen sagen, der Alkohol- und Drogenkonsum habe aufgrund der aktuellen Krisen und der gestiegenen Lebenshaltungskosten zugenommen. Dies sind Ergebnisse der Studie "Psychische Gesundheit in der Krise" der Pronova BKK, f&uuml;r die im Januar und Februar 2023 insgesamt 150 Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen befragt wurden.</b></p><p>Die Menschen in Deutschland konsumieren verst&auml;rkt die Volksdroge Alkohol: 51 Prozent der Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen berichten, dass sie bei ihren Patient*innen 2022 erh&ouml;hten Alkoholkonsum festgestellt haben - 2020 waren es 29 Prozent, 2021 schon 43 Prozent. Vor allem neue Patient*innen werden mit durch von Corona und nachfolgenden Krisen ausgel&ouml;stem erh&ouml;htem Alkoholkonsum behandelt, 69 Prozent der Expert*innen best&auml;tigen dies. 70 Prozent der Psychiater*innen in Kliniken behandeln im multiplen Krisenjahr 2022 verst&auml;rkt Menschen mit psychischen St&ouml;rungen im Zusammenhang mit Alkohol - 2020 waren es dort nur 46 Prozent.</p><p>"Dauerkrisen und die existenziellen Sorgen durch gestiegene Lebenshaltungskosten haben zu einer Zunahme an psychischen Beschwerden gef&uuml;hrt. Manche bet&auml;uben diese mit Alkohol", sagt Dr. med. Sabine K&ouml;hler, Fach&auml;rztin f&uuml;r Psychiatrie und Psychotherapie. "Doch Alkohol oder Medikamente sind keine L&ouml;sung. Der erh&ouml;hte Konsum muss Patient*innen gespiegelt werden. Zu erkennen, dass es einem Menschen schlecht geht, ist wertsch&auml;tzend. Die Betroffenen f&uuml;hlen sich in ihrer Not gesehen. Dann ben&ouml;tigen sie Hilfe von Haus&auml;rzt*innen, Fach&auml;rzt*innen oder einer Suchtberatung."</p><p><b>Zunahme an Medikamenten, Drogen und mehreren Substanzen gleichzeitig</b></p><p>Zugenommen hat &uuml;ber die vergangenen drei Krisenjahre auch der Konsum von stimmungsaufhellenden Medikamenten oder Schmerzmitteln. 42 Prozent der Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen diagnostizierten 2022 diese Probleme mit Medikamenten. Das bedeutet einen deutlichen Anstieg, denn im Vorjahr waren es 30 Prozent und 2020 nur 14 Prozent der Befragten. Unter ihren Patient*innen, die erst nach Corona-beginn zu ihnen gekommen sind, haben 52 Prozent der Befragten Drogenprobleme und 51 Prozent Medikamentenprobleme diagnostiziert.</p><p>Insgesamt haben die Deutschen in den vergangenen drei Jahren h&auml;ufiger zu sogenannten "psychotroper Substanzen" gegriffen und in der Folge Verhaltensst&ouml;rungen entwickelt. Zu diesen Substanzen geh&ouml;rt zum Beispiel Alkohol, den 55 Prozent der Befragten als Ursache f&uuml;r psychische St&ouml;rungen bei ihren Patient*innen sehen, 2020 waren es 39 Prozent. St&ouml;rungen durch Drogen wie Cannabinoide oder Kokain diagnostizieren 41 Prozent, 2020 waren es 24 Prozent. Bei Medikamenten stiegen die Auff&auml;lligkeiten von 17 Prozent in 2020 auf 40 Prozent im multiplen Krisenjahr 2022. Es wurde auch mehr geraucht: auff&auml;lliger Nikotin-Konsum nahm von 23 Prozent (2020) auf 35 Prozent (2022) zu. Im vergangenen Jahr haben jedoch auch viele Patient*innen gleich zu mehreren Substanzen gegriffen. Besorgniserregend ist dabei der Anstieg im sogenannten multiplen Substanzgebrauch von 14 Prozent im ersten Corona-Jahr auf jetzt 32 Prozent.</p><p><b>Fachleute verschreiben h&auml;ufiger Medikamente </b></p><p>Auch in den Praxen und Kliniken wurden 2022 h&auml;ufiger als vor der Corona-Krise Medikamente verschrieben: 55 Prozent der Expert*innen gaben es an. Dies ist ein Anstieg um erneut sieben Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. 2021 war die Verschreibungsh&auml;ufigkeit gegen&uuml;ber 2020 bereits um 21 Prozentpunkte gestiegen. Vor allem niedergelassene Psychiater*innen (64 Prozent) haben 2022 Medikamente empfohlen.</p><p><b>&Uuml;ber die Studie </b></p><p>F&uuml;r die Studie "psychische Gesundheit in der Krise" wurden im Januar und Februar 2023 bundesweit 150 Personen online befragt, darunter 50 Klinikpsychiater*innen, 50 niedergelassene Psychiater*innen und 50 Psychotherapeut*innen.</p><p><b>&Uuml;ber die Pronova BKK </b></p><p>Mit der Pronova BKK f&uuml;hlt sich Krankenkasse leicht an. Ob analog oder digital - 645.000 Versicherte und &uuml;ber 86.000 Firmenkund*innen k&ouml;nnen auf den ausgezeichneten Service und das Engagement der 1.500 Mitarbeitenden z&auml;hlen. Seit &uuml;ber 200 Jahren gestaltet sie als Betriebskrankenkasse das Gesundheitssystem von Morgen mit. Neben einfachen, schnellen und klaren Prozessen liegt der Fokus der Pronova BKK auf nachhaltigem Management. Daf&uuml;r wurde sie als erste gesetzliche Krankenkasse vom T&Uuml;V zertifiziert.</p><p class="contact-headline"><br><i>&Uuml;bermittlung durch news aktuell</i></p>
```<hr><b>Themen aus dem Artikel:</b> <a href="https://www.leverkusen.com/presse/Thema.php?view=00000625">pronova BKK</a>, <a href="https://www.leverkusen.com/presse/Thema.php?view=00000418">TÜV</a>

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