Interview: Hitze-Tipps von Gesundheitsexperte Dr. Gerd Herold


Archivmeldung aus dem Jahr 2023
Veröffentlicht: 12.06.2023 // Quelle: ots

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hen können. Daher ist es wichtig, auch im Alltag auf einige Tipps zu achten, um gesund durch die Hitzeperiode zu kommen. Dazu gehört viel trinken, am besten Wasser oder ungesüßte Tees. Auch leichte Kleidung und Sonnenschutz sind wichtig. Sport sollte man in den kühleren Tagesstunden ausüben und sich ansonsten eher im Schatten aufhalten. Besonders wichtig ist es auch, aufeinander Acht zu geben und bei Bedarf Hilfe anzubieten, insbesondere älteren oder kranken Menschen. Der Hitzeaktionstag macht also nicht nur auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam, sondern gibt auch wichtige Tipps für den Umgang mit extremer Hitze in Leverkusen und anderen Städten Deutschlands.


        <p>Am 14.06.2023 macht der bundesweite Hitzeaktionstag auf die Vorsorge extremer Hitzeereignisse aufmerksam. Denn mit steigenden Temperaturen kommen besonders in den Sommermonaten zunehmend Gesundheitsrisiken auf den Menschen zu, die es schnellstm&ouml;glich zu reduzieren gilt. Wir sprachen mit unserem Pronova BKK-Beratungsarzt Dr. Gerd Herold &uuml;ber Hitze, deren Gesundheitsfolgen und k&uuml;hle Tipps.</p><p>&Uuml;ber eine Ver&ouml;ffentlichung freuen wir uns sehr und stehen f&uuml;r R&uuml;ckfragen gerne zur Verf&uuml;gung.</p><p><b>Hitzeaktionstag: Cool bleiben trotz tropischer Sommerhitze</b></p><p>Der Klimawandel sorgt f&uuml;r Extremtemperaturen </p><p><b>Leverkusen, 12.06.2023: Am 14.06. findet der bundesweite Hitzeaktionstag statt. Er wurde von der Initiative Klimawandel und Gesundheit, der Bundes&auml;rztekammer und der Deutschen Krankenhausgesellschaft ins Leben gerufen. Die Pronova BKK macht mit und kl&auml;rt in einem Interview mit Gesundheitsexperte Dr. Gerd Herold, warum Hitze zu einem zunehmendem Gesundheitsrisiko wird.</b></p><p><b>Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen und Sommer werden immer hei&szlig;er. Welche Folgen hat das f&uuml;r unsere Gesundheit? </b></p><p><b>Dr. Herold:</b> Die Folgen des Klimawandels klingen beinahe wie Fiktion und doch werden sie immer realer f&uuml;r die Weltbev&ouml;lkerung. Erh&ouml;hte Temperaturen, Hitzewellen und die st&auml;rkere Belastung mit Feinstaub f&uuml;hren zu einem Anstieg von Herz-Kreislauferkrankungen. In weiten Teilen der Welt treten lange D&uuml;rreperioden und Hunger-Katastrophen auf. St&auml;rkere UV-Strahlung f&uuml;hrt vermehrt zu Hautkrebs. Nicht vergessen sollte man auch das massive Artensterben, dem vor allem viele Insekten zum Opfer fallen. Die aber sind unverzichtbar f&uuml;r die Best&auml;ubung zahlreicher Nutzpflanzen – fallen die Insekten aus, drohen Nahrungsknappheit und in der Folge Mangelversorgung. D&uuml;rren versch&auml;rfen die Situation dann weiter. &Uuml;berschwemmungen wiederum ziehen Verunreinigungen des Trinkwassers nach sich. All das hat direkte Folgen f&uuml;r unsere Gesundheit. Es ist also eine sehr komplexe Lage…</p><p><b>… zu der dann auch noch die Bewegung geh&ouml;rt: Welchen Einfluss wird eine w&auml;rmer werdende Umwelt voraussichtlich auf den Freizeitsport haben? Wird Bewegung vor allem im Freien ungesund?</b></p><p>Bewegung an der frischen Luft wird auch weiterhin unverzichtbar f&uuml;r die Gesundheit bleiben. Wichtig ist und bleibt: ein gut trainierter K&ouml;rper kann allen externen Belastungen mehr entgegensetzen als ein untrainierter. Man sollte sportliche Aktivit&auml;ten aber vermehrt in den k&uuml;hleren Tagesstunden aus&uuml;ben, also am fr&uuml;hen Morgen oder sp&auml;ter am Abend. Schwimmen geht auch an hei&szlig;en Tagen. </p><p>Nat&uuml;rlich kann man auch Indoor-Angebote nutzen. Dabei w&auml;re zumindest das Risiko verst&auml;rkter UV-Strahlung reduziert. Ein weiterer wichtiger Punkt, denn diese wird wie bereits angesprochen zu mehr Hautkrebs und auch zu mehr Augenerkrankungen wie dem Grauen Star f&uuml;hren. Da man sich aber nicht nur drinnen aufhalten kann, sind Vorsichtsma&szlig;nahmen wie UV-Schutzbekleidung, Sonnenhut, Sonnenbrille und Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor unverzichtbar.</p><p><b>Welche Menschen sind von zunehmender Hitze besonders gef&auml;hrdet?</b></p><p>Generell alle, die bereits an Erkrankungen leiden. Auch Kinder, Schwangere und &Auml;ltere leiden oft stark unter Hitze, mit erh&ouml;htem Sterblichkeitsrisiko. Dar&uuml;ber hinaus wird es aber alle, die in gro&szlig;en St&auml;dten und Ballungszentren leben, am st&auml;rksten treffen, weil sich hier sogenannte Hitzeinseln bilden k&ouml;nnen. Mit Blick auf die konkrete Wohnsituation sind schlecht isolierte bzw. nicht klimatisierte Dachwohnungen ung&uuml;nstig. Klimaanlagen m&uuml;ssen jedoch gewartet und sollten – auch wegen des Energiebedarfs – umsichtig eingesetzt werden. Oft gen&uuml;gt es, sie an hei&szlig;en Abenden f&uuml;r wenige Stunden einzuschalten. In der Nacht &ouml;ffnet man die Fenster und schaltet die Klimaanlage ab.</p><p><b>Nun werden nicht alle Menschen aufs Land oder in k&uuml;hlere Wohnungen ziehen k&ouml;nnen.</b></p><p>Richtig, deswegen ist Information so wichtig: Ich muss wissen, welche Gefahren mir drohen k&ouml;nnen und was ich gegebenenfalls dagegen unternehmen kann. Also nach M&ouml;glichkeit f&uuml;r Abk&uuml;hlung sorgen, indem ich eine hei&szlig;e Wohnung f&uuml;r ein paar Stunden verlasse und schattige, etwas k&uuml;hlere Orte aufsuche. Und nat&uuml;rlich viel trinken: die empfohlenen 1,5 bis 2 Liter pro Tag kann man an hei&szlig;en Tagen ohne Weiteres auf 3 Liter steigern. Bei anstrengender k&ouml;rperlicher Arbeit in der Hitze auch dar&uuml;ber hinaus. Nat&uuml;rlich stehen Wasser oder unges&uuml;&szlig;te Tees dabei im Vordergrund.</p><p><b>Es scheint so, als k&ouml;nnte man auf eine stark ver&auml;nderte Umwelt immer nur reagieren, also sich mehr oder minder dauerhaft in der Situation wiederfinden, dass man st&auml;ndig Gefahren abwehren muss. Was macht das mit uns?</b></p><p>Wenn man seine Umwelt zunehmend und nur noch mit Argusaugen betrachtet oder gar als prinzipiell feindlich, hat das Folgen f&uuml;r das Seelenleben. Es ist zu erwarten, dass Depressionen und Angstst&ouml;rungen zunehmen werden. Nat&uuml;rlich hei&szlig;t das nicht, dass wir unsere Augen vor dem Klimawandel verschlie&szlig;en sollen. Wichtig w&auml;re aber, die Probleme ruhig und besonnen anzupacken. Panik ist in allen Lebenslagen kontraproduktiv, ein k&uuml;hler Kopf hingegen genau das Richtige.</p><p><b>Was raten Sie?</b></p><p>Ich rate zu einem rationalen Umgang mit den m&ouml;glichen gesundheitlichen Folgen der Klimaerw&auml;rmung. Dazu geh&ouml;ren meines Erachtens kurz und b&uuml;ndig diese vier Aspekte: </p><p>1. Achten Sie vermehrt auf Ihre Gesundheit und &uuml;berlegen Sie, wie Sie Ihre Grundfitness steigern k&ouml;nnen. </p><p>2. Nehmen Sie Risiken ernst, dramatisieren Sie sie aber nicht. Das bedeutet im Alltag zum Beispiel: Meiden Sie, wenn m&ouml;glich, Aufenthalte in der Sonne zur hei&szlig;esten Zeit und trinken Sie ausreichend. Das betrifft insbesondere auch Babys und Kleinkinder sowie &auml;ltere Menschen. </p><p>3. Sorgen Sie f&uuml;r ein grunds&auml;tzlich positives Verh&auml;ltnis zu Ihrem Leben – lassen Sie die Alltagsfreuden nicht zu kurz kommen. Das sch&uuml;tzt vor einer &Uuml;berbewertung von Gefahren, die sonst selbst zu einem Risiko f&uuml;r die seelische Gesundheit werden k&ouml;nnte. </p><p>4. Wenn Sie gesundheitliche Defizite feststellen, suchen Sie zeitnah &auml;rztlichen Rat. </p><p>Das w&auml;ren meine Empfehlungen. Erg&auml;nzen m&ouml;chte ich noch eine pers&ouml;nliche Bitte mit Blick auch auf k&uuml;nftige Generationen: Leisten Sie, wo immer es Ihnen m&ouml;glich ist, einen Beitrag zur Entlastung von Natur und Umwelt.</p><pre><br><i>&Uuml;bermittlung durch news aktuell</i></p>
```<hr><b>Themen aus dem Artikel:</b> <a href="https://www.leverkusen.com/presse/Thema.php?view=00000625">pronova BKK</a>, <a href="https://www.leverkusen.com/presse/Thema.php?view=00000418">TÜV</a>, <a href="https://www.leverkusen.com/presse/Thema.php?view=00002340">MAN</a>

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