Digitale Medien ergänzen, aber ersetzen kein Naturerlebnis

LVR fördert neuartiges Amphibienprojekt der NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln

Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 13.04.2013 // Quelle: NABU

Amphibien haben es schwer: Ihre Lebensräume werden im städtischen Umfeld immer kleiner und der Autoverkehr bedroht die Bestände von Frosch, Molch und Kröte auf ihren Wanderungen vom Winterquartier zu ihren Laichplätzen und zurück. „Die Populationen in Deutschland sterben weg. Wir müssen retten, was zu retten ist,“ so Frank Gerber, Mitarbeiter der NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln.

Deshalb hat die Naturschutzstation das Projekt „Auf zu neuen Ufern – Umweltbildung und Amphibienschutz“ ins Leben gerufen, das vom Landschaftsverband Rheinland gefördert wird. Kooperationspartner ist der Förderverein NaturGut Ophoven, dessen Mitarbeiter zehn neue Amphibienkurse für Kindergärten und Schulen entwickelt haben. Die Naturschutzstation Leverkusen-Köln hat im Rahmen des Projekts die Amphibienbestände im Öl- und Wiembachtal kontrolliert und die Gewässer für Amphibien optimiert.
Bei dem Forschungsprojekt wurde außerdem überprüft, ob in pädagogischen Programmen moderne Medien wie GPS, Apps und Digitalkameras sinnvoll eingesetzt werden können. „Wir haben festgestellt, dass digitale Medien und das Naturerlebnis sich nicht ausschließen, sondern in vielen Fällen sinnvoll ergänzen“, erklärte Annika Wachten, Mitarbeiterin des Naturguts Ophoven bei der Vorstellung des Projektes am Freitagmorgen. Beispielsweise helfen neue Apps bei der Bestimmung der Amphibien, Hörstifte, so genannte Ting-Stifte, spielen die Tierstimmen der Amphibien ab und für Exkursionen an Wiembach und Ölbach wird der Umgang mit GPS Geräten geübt.
„Der Einsatz digitaler Medien, kann aber niemals das Naturerlebnis ersetzen. Die Stimme eines Frosches zu hören, den man in der Hand hält, ist einprägsamer als sie von einem Ting-Stift zu hören“, so die Pädagogin. „Zu fühlen, zu hören und zu riechen, macht das Lernen in der Natur zu einem Erlebnis für Kinder, das im Gedächtnis tiefere Spuren hinterlässt, als der Bildschirm oder die MP3-Technik.“

Ab sofort können die verschiedenen Kurse beim NaturGut gebucht werden. Für Kindergärten, Grundschule, Sekundarstufe 1 und 2 sind individuelle Programme erstellt worden. „Kleine Amphibienhelfer unterwegs“ heißt der Kurs für Kindergartenkinder und Grundschüler, der zukünftig jedes Jahr von März bis April angeboten wird und schwerpunktmäßig den Amphibienschutz thematisiert. Hunderte von Schülern und Kindergartenkindern wie die Vorschulkinder der KITA Sandstraße halfen in diesem Jahr bereits die springenden und krabbelnden Gesellen vor dem Überfahren zu schützen.

Bei den Kursen „Sei (k)ein Frosch“, „Wo ist der Prinz im Frosch“ oder „Amphibien Experten: Balz, Brutpflege und Kinderstube“ geht es um den spannenden Lebenszyklus und den Lebensraum der Tiere. Das Programm „Kröten – eklig oder schützenswert“ bearbeitet den Konflikt zwischen Flächennutzung und Naturschutz, ein Thema für Schüler der Sekundarstufe II. Durch das Projekt wurden auch Exkursionen an der Wiembach oder an Teichen der jeweiligen Einrichtungen entwickelt.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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