Die Stabhochspringer Finn Jakob Torbohm und Luke Zenker vom TSV Bayer 04 Leverkusen haben sich wieder ein gewichtiges Stück nach oben katapultiert: Am heutigen Samstag lagen sie bei den deutschen U20-Hallenmeisterschaften in Neubrandenburg vorn – mit persönlichen Bestleistungen. Beauty Somuah und Marlene Meier wurden Fünfte. Ergänzung vom 16.02.: Hammerwerfer Dawid Morgalla erkämpfte Bronze.
Es war einer der Top-Wettbewerbe im Neubrandenburger Jahn-Sportforum. Vier Springer über 5,00 Meter, drei über 5,05 Meter, zwei davon vom TSV Bayer 04 Leverkusen. Beiden war eine Medaille da schon sicher. Doch damit wollte sich Finn Jakob Torbohm nicht zufrieden geben. In noch höheren Regionen schweben – das Ziel des 17-Jährigen. Eine Vorgabe, die erreicht wurde.
Sekunden nachdem er im zweiten Versuch über 5,10 Meter geflogen war, trommelte sich der Blondschopf ausgelassen und vor Freude mit beiden Fäusten auf die Brust:– neue persönliche Bestleistung und der nächste deutsche Meistertitel für den Athleten von Marvin Caspari.
Bei 4,55 Metern war der vorjährige nationale U18-Meister eingestiegen und hatte auch 4,70 Meter souverän im ersten Anlauf genommen. Bei 4,80 Metern touchierte er zwar kurz mit dem Unterarm, doch die Latte blieb liegen. Bei 4,90 Meter musste er zweimal Anlauf nehmen. Beim ersten Versuch über 5,00 Meter war das Schienbein im Weg, doch im zweiten egalisierte er seinen Hausrekord. Bei 5,05 Meter saß der dritte Versuch – eine rundum gelungene Vorstellung.
Publikum staunte, Fachwelt geriet ins Schwärmen
Was beim Publikum für bewundernden Augenaufschlag sorgte: Auch der deutsche U20-Vize-Meister kommt aus der Gruppe von Marvin Caspari – und ist noch in der jüngeren U18 startberechtigt. Luke Zenker behielt einschließlich 4,80 Meter eine „weiße Weste“. Bei 4,90 und 5,00 Metern blieb die Latte im dritten Versuch liegen. Doch dann zog der Deutsche U16-Meister von 2018, der im letzten Jahr durch Pfeiffersches Drüsenfieber ausgebremst wurde, voll vom Leder, nahm 5,05 Meter auf Anhieb und stellte damit eine neue persönliche Bestleistung auf.
„Es war ein unfassbar spannender Wettkampf, der sich hingezogen hat. Aber wir haben uns gegenseitig gepusht“, erklärte Finn Torbohm. „Wir freuen uns für den anderen, wenn er eine Höhe schafft. Wir wollen immer besser, schneller, höher springen als andere. Das zahlt sich aus, wie man sieht. Wir sind eine Stabhochsprung-Familie.“ Ein Aspekt, den Luke Zenker unterstrich: „Besser kann´s nicht laufen. Wir halten zusammen, wir haben einfach Bock.“ Nils Arians komplettierte das Leverkusener Erfolgs-Trio mit 4,55 Metern als Elfter.
Kongeniales Duo im Hürdensprint
Und noch ein kongeniales Duo, das im Hürdensprint auf einer Wellenlänge funkte: Marlene Meier, 2018 Deutsche U18-Vizemeisterin und im Vorjahr Dritte, erkämpfte auf der 60-Meter-Distanz in 8,69 Sekunden den fünften Platz. Als Halbfinal-Dritte war sie mit 8,67 Sekunden gar noch schneller. Isabel Schauerte wurde nach ihrem tollen vierten Platz bei der Hallen-Mehrkampf-DM nun in 8,82 Sekunden Achte. Ihren Vorlauf gewann sie in 8,79, als Halbfinal-Zweite lief sie gar 8,70 Sekunden. Lilliet Schreurs rannte als Vierte ihres Vorlaufes 9,19 Sekunden.
Beauty Somuah belegte über 60 Meter ebenfalls den fünften Platz – in 7,53 Sekunden, genau der Zeit, mit der die Vorjahres-Zweite in ihrem Halbfinale den zweiten Platz belegt hatte. Als Vorlaufsiegerin war die Deutsche U18-Meisterin von 2018 auf 7,62 Sekunden gekommen. Pauline Hillebrand stieß die Kugel als Zehnte auf 11,93 Meter. Allegra Hildebrand – noch der U18 angehörend - sprintete 60 Meter als Fünfte ihres Vorlaufes in 7,76 Sekunden. Als Achte ihres Halbfinales wurden für sie dann auf 7,81 Sekunden notiert. Jan Dittrich schaffte in seinem 800-Merter-Vorlauf in 2:01,40 Minuten Rang sieben.
Über 1.500 Meter qualifizierten sich die vorjährige Deutsche U18-Meisterin Amelie Klug als Siegerin ihres Vorlaufes in taktisch herausgelaufenen 4:55,59 Minuten fürs zwölfköpfige Finale am Sonntag. Dort ist auch Clara Braun dabei, die als Vorlauf-Zweite in 4:41,65 Minuten unterwegs war. Rund lief es bei der 4x200-Meter-Staffel. Pauline Hillebrand, Lilliet Schreurs, Allegra Hildebrand und Nicole Krieger fehlten nur acht Zehntel am Einzug in die Finalrunde.