Startschuss für die Europa-Allee auf der nbso-Westseite


Archivmeldung aus dem Jahr 2017
Veröffentlicht: 11.08.2017 // Quelle: Neue Bahnstadt

Es geht voran auf der Westseite: Im August 2017 fällt der Startschuss für den Bau der Europa-Allee. Die künftige Haupterschließungsstraße der Bahnstadt West wird parallel zum 1,2 Kilometer langen neuen Gütergleis verlaufen. In den nächsten Tagen beginnen die ersten bauvorbereitenden Maßnahmen: Um mit den Bauarbeiten beginnen zu können, muss der Boden zunächst von überschüssigem Material, wie Fundamentresten aus der Zeit des Bahn-Ausbesserungs­werks, befreit werden. Über diese sogenannte „Baufeldfrei­machung“ informierten am heutigen Freitag Vera Rottes, Geschäftsführerin neue bahnstadt opladen GmbH, und Proku­rist Andreas Schönfeld im Rahmen eines Pressegesprächs.

„Ich freue mich, dass nach der erfolgreichen Gütergleisverle­gung mit dem Bau der Europa-Allee bald der nächste große Meilenstein der Bahnstadt West entsteht und nach langer Planung sichtbar wird“, so nbso-Geschäftsführerin Vera Rottes. „Die Anwohner so wenig wie möglich zu beeinträchti­gen hat bei der Baufeldfreimachung und den anschließenden Bauarbeiten höchste Priorität.“

Weg frei für die Pulsader der Bahnstadt West
Im Rahmen des Stadtumbauprojekts Neue Bahnstadt Opladen entsteht auf der Westseite des Areals des ehemali­gen Ausbesserungswerks Opladen bis 2020 die Bahnstadt West. Das moderne Stadtviertel, das weitgehend barrierefrei an das Zentrum Opladen anschließen soll, wird eine archi­tektonisch abwechslungsreiche Vielfalt an Gewerbe, Einzel­handel, Büros und Wohnen bieten. Um die rund 12 Hektar große Fläche erschließen und bebauen zu können, war zunächst eine Verlegung der alten Gütergleise notwendig. Nachdem diese in Kooperation mit der Deutschen Bahn Ende 2016 erfolgreich abgeschlossen wurde, ist nun der Weg frei für den Bau der Europa-Allee. Ehemals unter dem Arbeitstitel „Neue Bahnallee“ bekannt, bildet sie nach der Gütergleisver­legung das nächste Etappenziel in der Entstehung der Bahn­stadt West. Sie wird als Haupterschließungsstraße fungieren und das Opladener Zentrum von Durchgangsverkehren ent­lasten.

Verbesserung der Bodenqualität
Die Westseite blickt auf eine geschichtsträchtige Vergangen­heit zurück. Auf diesem Gebiet hat ein ganzes Jahrhundert Bahn-Ausbesserungswerk nicht nur Spuren in den Herzen vieler Opladener, sondern auch im Boden hinterlassen: Auf dem westlichen Areal des ehemaligen Werks liegen bisher noch einige „Hot Spots“, wie Fundamente einer alten Drehscheibe, die von 1900 bis 1965/66 in Betrieb war, ein ehema­liger Ölabscheider und ein altes Tanklager im Erdreich ver­steckt. Da zudem betriebsbedingte Schadstoffe in den Böden vermutet werden, muss das künftige Baufeld für die Europa-Allee aufbereitet werden.

Im Zuge der Baufeldfreimachung wird die Qualität der Boden­beschaffenheit verbessert. Dazu werden die industriellen „Hinterlassenschaften“ auf einer Strecke von ca. 1000m Länge und 17m Breite aus dem Erdreich ausgehoben. Bei den Erdbauarbeiten werden rund 12.000m³ Boden auf dem zukünftigen Baufeld bewegt. Die abgetragenen Böden werden durch die Entnahme von Proben überprüft und anschließend fachgerecht entsorgt.

Park-and-Ride-Anlage bleibt bestehen
Zur Baufeldfreimachung gehört außerdem die Erstellung einer zusätzlichen Baustraße, die auch für die weiteren Arbeiten auf der Westseite genutzt wird. Die im Rahmen der Gütergleis­verlegung angelegte Baustraße wird die Grundlage für die Europa-Allee bilden, die nach Abschluss der vorbereitenden Maßnahmen entsteht. Die Park-and-Ride-Anlage ist von den Maßnahmen nicht betroffen und wird weiter uneingeschränkt zugänglich sein.

Risikominimierung für Anwohner
Bei der Westseite der Neuen Bahnstadt handelt es sich um ein ehemaliges Bombenabwurfgebiet aus dem 2. Weltkrieg. Im Rahmen der Gütergleisverlegung wurden nach sorgfältiger Prüfung zwei Bomben durch den Kampfmittelräumdienst entfernt. Aktuell sind auf dem Baufeld der Europa-Allee keine Verdachtspunkte mehr bekannt. Das Vorhandensein von Bombenblindgängern kann jedoch nicht gänzlich ausge­schlossen werden. Um die größtmögliche Sicherheit aller Anwohner und Beteiligten zu gewährleisten und Risiken zu minimieren, werden die Erdarbeiten daher mit besonderer Vorsicht durchgeführt. Die Böden werden schichtweise abgetragen und auf Kampfmittel untersucht.

Ziel: Maximale Kooperation, minimale Beeinträchtigung
Das oberste Anliegen ist es, die entstehenden Beeinträchti­gungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten. Erfahrungsgemäß kann eine gewisse Staub- und Lärmbelas­tung bei bauvorbereitenden Maßnahmen zwar nicht unterbun­den, aber deutlich verringert werden. Aus diesem Grund ist die mit der Baufeldfreimachung beauftragte Firma dazu verpflichtet, geltende Bestimmungen zum Schutz vor Baulärm einzuhalten und regelmäßig zu überprüfen. Lärmintensive Maßnahmen werden ausschließlich werktags von 7.00-17.00 Uhr durchgeführt. Verunreinigungen auf öffentlichen Straßen werden durch den Einsatz von Kehrmaschinen entfernt, u.a. um die Staubentwicklung zu reduzieren.

Die auf voraussichtlich 3 Monate angelegte Baufeldfrei­machung für die Europa-Allee bringt einen entscheidenden Vorteil mit sich: Durch die Kooperation der neuen bahnstadt opladen GmbH mit den Technischen Betrieben der Stadt Leverkusen (TBL) sowie der Energieversorgung Leverkusen (EVL) werden mit der Baufeldfreimachung in einem Zug direkt die Vorbereitungen für den Bau des notwendigen Mischwas­serkanals und des Energiekonzepts der EVL getroffen. Aufgrund der engen Zusammenarbeit während der bauvorbe­reitenden Maßnahmen werden die Beeinträchtigungen für die Anwohner zusätzlich verringert. Sobald die Baufeldfreima­chung abgeschlossen ist, übergibt die nbso GmbH das Bau­feld direkt in die Hände der TBL und EVL, die dann mit ihren Arbeiten beginnen können.


Ort aus dem Stadtführer: Neue Bahnstadt Opladen, Opladen
Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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