Mit dem Bundesminister für Gesundheit Hermann Gröhe hat Bayer einen besonderen Gast bei der Diskussionsveranstaltung "Standpunkt am Standort" empfangen. "Die Teilnahme unseres Bundesgesundheitsministers an dieser Veranstaltung zeigt das Interesse an unserem Unternehmen und seiner Bedeutung für den Standort Deutschland", freute sich Frank Schöning, Geschäftsführer der Bayer Vital GmbH.
"Als Life Science-Unternehmen leistet Bayer mit der Entwicklung und Vermarktung innovativer Wirkstoffe und Substanzen nicht nur einen Beitrag für die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze. Wir sind auch volkswirtschaftlich für den Standort Deutschland sehr wichtig", erläuterte Schöning. "Bayer ist ein Innovationsunternehmen mit einer über 150-jährigen Geschichte. Aber auch wir müssen uns den sich verändernden politischen Rahmenbedingungen immer wieder neu anpassen", so Schöning weiter.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe betonte: "Die pharmazeutische Industrie wird auch im 21. Jahrhundert eine Schlüsselindustrie für den medizinischen Fortschritt sein. Wir wollen, dass der Pharmastandort Deutschland im internationalen Wettbewerb weiterhin stark bleibt und Unternehmen wie Bayer auch in Zukunft ihren Beitrag zur guten Versorgung der Patientinnen und Patienten und zur Innovationsfähigkeit des Landes leisten."
Mit Blick auf den Abschluss des "Pharmadialogs" in der vergangenen Woche erklärte Minister Gröhe: "Mit den Vereinbarungen des Pharmadialogs stellen wir gemeinsam die Weichen für eine starke Forschung und Produktion am Pharmastandort Deutschland auch in Zukunft. Damit schaffen wir die Grundlagen dafür, dass Patientinnen und Patienten weiterhin einen schnellen Zugang zu hochwertigen und zugleich bezahlbaren Arzneimitteln haben." Unter Federführung des Bundesgesundheitsministeriums haben sich die Dialogpartner des Pharmadialogs aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gewerkschaften in den letzten eineinhalb Jahren mit den Herausforderungen der pharmazeutischen Industrie in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Produktion und Versorgung beschäftigt.
Einige Ergebnisse des Pharmadialogs waren dann auch Thema in der anschließend geführten Podiumsdiskussion, an der neben Hermann Gröhe und Frank Schöning auch die vfa-Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer sowie der Landesbezirksleiter der IG BCE Nordrhein Frank Löllgen teilnahmen.
"Die Bundesregierung hat die Bedeutung der pharmazeutischen Unternehmen für die Arzneimittelversorgung, die Lebensqualität von Patienten und den Wirtschaftsstandort ausdrücklich im Rahmen des Pharmadialogs anerkannt und gemeinsam mit der Industrie Weichenstellungen für den Gesundheitsstandort Deutschland diskutiert. Das ist ein guter Anfang. Doch konkrete Probleme erfordern konkrete Lösungen. Deshalb gilt es jetzt, gemeinsam ein ausgewogenes und zukunftsfähiges Maßnahmenpaket zu erarbeiten. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben, denn die Bundesregierung setzt die Gespräche mit den Akteuren fort", kommentierte Birgit Fischer die aktuelle politische Entwicklung.
Schöning machte noch einmal deutlich, dass vor allem das AMNOG (Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz) in wesentlichen Aspekten nachgebessert werden müsse, wenn Deutschland weiterhin ein attraktiver Standpunkt für die forschende Arzneimittelindustrie bleiben solle. "Eine reine Betrachtung der Arzneimittelkosten im Vergleich zu alten, oft generischen Substanzen, ist zu kurz gegriffen" mahnte er, zumal viele Beschlüsse in der frühen Nutzenbewertung aus rein formalen Gründen getroffen würden. "Wir sehen nach wie vor ein Problem in den divergierenden Anforderungen zwischen Zulassungs-Evidenz und AMNOG-Evidenz", so Schöning "und durch die guten Absichtserklärungen von G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss) und den Zulassungsbehörden sehen wir dieses Problem noch nicht gelöst."
Bundesgesundheitsminister Gröhe betonte: "Die Dialogpartner sind sich einig, dass sich das AMNOG zu einem Qualitätsmerkmal für den Standort Deutschland entwickelt hat. Wir brauchen einen Ausgleich zwischen den Interessen der Unternehmen, die den Fortschritt mit neuen Produkten vorantreiben und erfolgreich am Markt bestehen wollen, und den Erfordernissen eines solidarischen Gesundheitswesens, das nachhaltig finanzierbar bleibt und den Patientennutzen in den Mittelpunkt stellt. Dabei muss die Politik als Anwalt des Gemeinwohls für die richtige Balance sorgen."
Einig waren sich alle Teilnehmer darin, wie wichtig es ist, dass Arzneimittelinnovationen rasch in der Patientenversorgung ankommen. Dabei müsse letztlich der Nutzen für die Patientinnen und Patienten der entscheidende Maßstab sein.